Selbstbestimmt . Für reproduktive Rechte . Gesine Agena, Patricia Hecht , Dinah Riese

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Frauen - Selbstbestimmt . G.Agena, P.Hecht, D.Riese
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Online-Publikation: Juni 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Selbstbestimmt . Für reproduktive Rechte . Gesine Agena, Patricia Hecht , Dinah Riese>>
208 Seiten. Klappenbroschur, ISBN 978-3-8031-3715-9, 22,– €, E-Book 18,99 €
Über 50 Jahre Verlag Klaus Wagenbach, Berlin; http://www.wagenbach.de/

Charakteristika
> Reihe Politik
> Reproduktive Rechte
und Gesundheit beschreiben das Recht eine*r jede*n Einzelnen, selbstbestimmt und frei über den eigenen Körper und die eigene Sexualität zu entscheiden. Dies bedeutet vor allem die freie Entscheidung zu Elternschaft, das Recht über die Anzahl und den Zeitpunkt der Geburt der Kinder zu entscheiden, sowie über die dafür nötigen Informationen, Kenntnisse und Mittel zu verfügen.
Diese als Menschenrechte verstandenen Rechte sind für Frauen* und Mädchen* besonders wichtig. Jede Frau* und jedes Mädchen* hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob, wann und in welchen Abständen sie schwanger werden will. Sowohl erzwungene Schwangerschaftsabbrüche als auch das Verbot von Abtreibungen verletzen dieses Recht.
> https://www.boell.de/de/2018/02/28/reproduktive-rechte#:~:text=Jede%20Frau*%20und%20jedes%20M%C3%A4dchen,von%20Abtreibungen%20verletzen%20dieses%20Recht.
> Reproduktive Gesundheit und reproduktive Rechte steht für einen Rechtsansatz, Familienplanung als Menschenrecht zu verankern.
Das Konzept wird seit 1966 von der Bevölkerungsabteilung der UN unter dem Überbegriff Menschenrechte mit Familienplanung verknüpft.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Reproduktive_Gesundheit_und_Reproduktive_Rechte

Inhalt
Wer soll in unserer Gesellschaft Kinder bekommen und wer nicht? Wie greifen Staat und Religion in das Recht auf den eigenen Körper ein? Und was hat das mit Rassismus und sozialer Ungleichheit zu tun? Reproduktive Rechte sind Menschenrechte, doch sie sind häufig gefährdet.
An zahlreichen Beispielen von Indien über die USA bis Argentinien beschreiben die Autorinnen den feministischen Kampf für körperliche Selbstbestimmung.
Eine Frau entscheidet selbst, ob, wann, wie viele und mit wem sie Kinder bekommen will. Das gilt auf dem Papier – doch es ist noch lange nicht Realität. Jahrhundertelang mussten Frauen für Gott und Vaterland gebären. Und auch heute sind weibliche ebenso wie queere Körper fremdbestimmt und staatlicher, patriarchaler Kontrolle ausgesetzt.
Zwangssterilisationen, Schwangerschaftsabbrüche, Zugang zu Verhütungsmitteln, Müttersterblichkeit unter der Geburt: All das hängt damit zusammen, wie das Recht auf den eigenen Körper ausformuliert und umgesetzt ist. Wessen Kinder erwünscht sind, sogar eingefordert werden, und wessen nicht, sagt viel über den Stand der Menschenrechte in einer Gesellschaft aus. Es ist Wesensmerkmal fundamentalistischer und rechter Regime, reproduktive Rechte zu bekämpfen und zu unterdrücken. Doch selbst in Demokratien sind diese Rechte keineswegs verwirklicht.

Autorinnen-Team
Gesine Agena,
Politikwissenschaftlerin, arbeitet in der Amadeu Antonio Stiftung. Bis 2019 war sie stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen.
Patricia Hecht
ist Redakteurin für Geschlechterpolitik der Taz. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Antifeminismus und reproduktive Rechte im inner- und außerparlamentarischen Spektrum.
Dinah Riese
ist Redakteurin für Migration und Einwanderungsgesellschaft im Inlandsressort der Taz. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit sind reproduktive Rechte. Für ihre Recherchen zum Abtreibungsparagrafen 219a wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Fazit
Das Autorinnen-Team Gesine Agena, Patricia Hecht und Dinah Riese hat sich mit dem Diskursbuch "Selbstbestimmt" der Mammut-Aufgabe mit Bravour gestellt 'Reproduktive Rechte' selbstbestimmt entscheiden zu können. Das braucht eine tiefgreifende Analyse, die in dieser Untersuchung deutlich sichtbar wird. Inhaltlich werden die bestimmenden Rechtsfelder wie Bevölkerungspolitik, Verhütung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionstechnologien und Geburt durchleuchtet.
Dabei wird schliesslich klar, selbstbestimmt heisst frei und ohne Bevormundung zu leben das Kernanliegen bedeutet. Die dazu geführten Kämpfe haben nie aufgehört, um politische, juristische, soziale und kulturelle Kontexte so zusammen zu verflechten, dass Entscheidungen über Leben und Tod immer weniger werden. Hinzu kommt dass aktuell noch immer 30 -50 % der Gebärenden verbale oder körperliche Gewalt erleben..
Das Team stellt abschliessend fest, dass die immerwährenden reproduktiven Fragen aufkommen, wer gebären darf und wer nicht. Grosso modo ist es dem Diskursbuch mit seinem Autorinnen-Team durchaus gelungen eine glokale Analyse aus feministien Ansätzen durchgehend bewegt klar zu postulieren.
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