Isabella Guanzini : Zärtlichkeit . Eine Philosophie der sanften Macht . Aus dem Italienischen übersetzt von Grit Fröhlich und Ruth Karzel

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Online-Publikation: März 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Isabella Guanzini : Zärtlichkeit . Eine Philosophie der sanften Macht  . Aus dem Italienischen übersetzt von Grit Fröhlich und Ruth Karzel.  >>
220 S.; Hardcover mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-406-73122-8; 18,00 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de

Charakteristika
"Was ist nur mit der Zärtlichkeit geschehen, dass aus ihr eine so peinliche Angelegenheit werden konnte."
Isabella Guanzini

Inhalt
Im Zeitalter der Coolness ist es schwierig geworden, über Zärtlichkeit zu sprechen, ohne sentimental oder kitschig zu klingen. "Zärtlichkeit ist zu einem Nahrungsergänzungsmittel des Privatlebens geworden", schreibt die junge Philosophin Isabella Guanzini. In ihrem engagierten kleinen Buch bricht sie eine Lanze für die sanfte Macht, die uns zunehmend fehlt, um menschlich zu bleiben - oder es überhaupt erst zu werden.

Wir leben in einer bedrängten Welt, die uns immer mehr abverlangt, um mithalten zu können. Härte, Überreiztheit und Erschöpfung sind die Folge. Während alles Menschliche versteinert, wächst in uns die Sehnsucht nach einer neuen Luft zum Atmen. Wie aber können wir den Teufelskreis durchbrechen, in dem wir uns zu Tode steigern? Isabella Guanzini zeigt ganz ohne romantische Gefühlsduselei, dass jene sanfte Macht, die uns auf die Welt gebracht und am Leben erhalten hat, zu Unrecht unterschätzt wird. Denn Zärtlichkeit ist mehr als nur ein Wohlgefühl. Sie ist eine geistige Haltung, mit der wir sanft - und nicht durch Härte - das eigentliche Potenzial des menschlichen Lebens freisetzen und uns zugleich aus der zermürbenden mentalen Erschöpfung unserer Zeit befreien können.  
  
Inhaltsfolge
Einleitung
1 Wie ist das Wasser?
2 L’homme blasé und die Nervosität des Großstadtlebens
3 Die Müdigkeitsgesellschaft
4 Postmetaphysische Jugend
5 Das harte Herz des Narziss
6 Die Revolution der zärtlichen Liebe
7 Eine Landkarte möglicher Gefühle
8 Heilsame Müdigkeit
9 Sabbat im globalen Dorf
10 Spielen wir!
Porträts der Zärtlichkeit
Zärtlichkeit des Sohns
Balsam der Zärtlichkeit
Mediterrane Zärtlichkeit
Epilog
Danksagung
Anmerkungen

Autorin
Isabella Guanzini ist Professorin für Fundamentaltheologie an der Universität Graz und hat sich in zahlreichen Aufsätzen mit der Philosophiegeschichte der Zärtlichkeit auseinandergesetzt

Leseprobehttps://beckassets.blob.core.windows.net/product/readingsample/26681294/26681294_leseprobe_zärtlichkeit.pdf

Fazit
Isabella Guanzini ist Fundamentaltheologin (1) und zugleich geschichtlich philosophisch mit sanfter Macht unterwegs - mit ihrem  Buch zur "Zärtlichkeit" (2).
Die Autorin beschreibt sehr deutlich die aktuelle Lage der ' blasierten und die zum Narzissmus neigenden Müdigkeitsgesellschaft'. Dagegen plädiert sie für eine 'Revolution' zur zärtlichen Liebe und gegen eine Libido-Verstärkung in Richtung zu einem eigensüchtigen Leistungspotential, was bis zur Bindungsunfähigkeit führt. Sie findet so zu poetischen Worten und spricht ratgebend von der 'perlmutternen Spur der Schnecke' von uns Lebensreisenden und tröstet die Lesenden mit : 'Denn nicht alles ist verworren und verloren, auch dann nicht, wenn die Sonne weint'. Ein behutsames Trostbuch liegt bereit - für uns alle. m+w.p19-4

1) Fundamentaltheologie ist eine Disziplin der katholischen Theologie in Forschung und Lehre. Sie ist eine Teildisziplin der systematischen Theologie. Fragestellungen der dieser Theologie spielen auch in der evangelischen Theologie eine Rolle, dort als „Systematische Theologie“ oder unter Bezeichnungen wie „Prolegomena zur Dogmatik“.
 
2) Ein praktisches Beispiel dazu:
Von der Zärtlichkeit Gottes: Begegnungen, die uns Kraft schenken, von Teresa Zukic
Unsere Zeit braucht mehr Zärtlichkeit. Das ist die Botschaft, die Papst Franziskus seit seinem Amtsantritt vorgibt, so die Autorin Teresa Zukic
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