Michael von Brück: Vom Sterben . Zehn Meditationen zur spirituell-palliativen Praxis


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Sterben - Meditation . M.von Brück
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Online-Publikation: Juli 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<Michael von Brück: Vom Sterben . Zehn Meditationen zur spirituell-palliativen Praxis >>
237 S. Klappenbroschur; 978-3-406-75094-6; 16,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de

Charakteristika
> Erkenntnisreich erforschte und alltagsnahe 'Sterbe-Vorbereitung'

Inhalt
Menschen, die sich bewusst auf ihr Sterben vorbereiten wollen oder andere im Sterben begleiten, erhalten in diesem Buch Anregungen zum Denken und zu einer Praxis für Leben und Sterben, die auf dem jahrhundertealten Wissen der Menschheit in ganz unterschiedlichen Kulturen und Religionen aufbaut. Der bekannte Religionswissenschaftler sowie Zen- und Yoga-Lehrer Michael von Brück verknüpft dabei eigene Erfahrungen in der Hospiz-Praxis und in der Meditation mit den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Palliativmedizin und der Sozialpsychologie.
Michael von Brücks kundiges Buch belebt auf dem neuesten Stand des Wissens die alte Kultur der Kunst des Sterbens (ars moriendi) als Kunst des Lebens (ars vivendi). Diese hat im europäischen Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert hinein eine große Rolle gespielt. Wir alle werden sterben, und sich darauf vorzubereiten muss keineswegs traurige Lebensunlust erzeugen. Im Gegenteil, ein bewusster Umgang mit der eigenen Endlichkeit kann die Lebensqualität erhöhen, die Freude am Gegenwärtigen vertiefen und unseren Geist so formen, dass wir - so die Hoffnung - in Frieden sterben werden

Leseprobe

Autor
Michael von Brück ist Professor em. für Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Honorarprofessor für Religionswissenschaft/ Religionsästhetik an der Katholischen Privat-Universität Linz sowie Rektor der Palliativ-Spirituellen Akademie Domicilium.

Fazit, auf der Basis der Inhaltsfolge, vorangestellt
Michael von Brück, Rektor der Palliativ-Spirituellen Akademie Domicilium bietet in seinem hervorragend strukturierten Übungsbuch "Vom Sterben" überaus erfahrungs- und alltagsnahe 'Zehn Meditationen' zum Denken und zu einer spirituell-palliativen Praxis für Leben und Sterben.
Die folgenden Übungen gehen von der Annahme aus, dass Lesende noch eine Woche zu leben haben - und dass sie diese 'mit Mut und Selbst-Überwindung umsetzen, und was sie sich für das Üben vorgestellt haben', mit:
> Stille
Entspannt auf dem Rücken- mit Kopfkissen liegen, natürlich atme, Kiefergelenk entspannen und die offene Kieferweite zulassen..
> Dankbarkeit
Ein kurz zurückliegendes freudiges Ereignis sinnerfüllt in Erinnerung bringen - synästhetisch* und mit dem Atem und 'goldenem Licht' vorrangig erweiternd durchatmen. Das Ausströmen betont wahrnehmen, um sich stärker zu fühlen
> Rückzug
In Rückenlage tief atmen, gleichzeitig Hände und Füsse anspannen, beim Ausatmung lösen. Gliedmassen wechselseitig und danach kreuzweise anspannen.
> Scheitern und Klage
Stehend sich schütteln, knieweich bis die Anstrengung zu gross wird und den Energiestrom empfinden. Den Arm recken und Holzhacker-Bewegung ausüben, und Hooo!-Rufe ausstossen. Rückenlage einnehmen. Pumpenartig ausatmen, so zur Ruhe kommen. Trauer körperlich wahrnehmen - sitzend, rückenkrumm, kopfschüttelnd und Neiiiiiin! rufen bis Tränen fliessen können.
> Einsamkeit
Bauchfrei sitzen, Luft anhalten - solang es geht -wiederholen bis Atemkraft kommt. Im Ausatmen Kinn nach unten führen 'Versiegelung'. In Ausatmung Nasenlöcher wechselseitig ausströmen lassen, damit subtile Empfindungen erspüren.
> Loslassen
In Rückenlage, Beine spreizen, langsam tief atmen. Im Einatmen die Muskulatur zusammenziehen, Finger nach oben und Handflächen nach unten neigen, Energiefluss spüren, mit dem Einatmen warmes Licht empfinden.. eine gewisse Leichtigkeit wahrnehmen.
> Autonomie
In Rückenlage Kopf balanciert locker auf der Halswirbelsäule. In der Ganzatmung - Buch, Brust - Atemfülle von unten nach Hals und Kopf erspüren.
In der Vorstellung der Anwesenheit von Menschen, Tieren, Pflanzen, ihren Atem mit einbeziehen, Lebensenergie empfangen. Schliesslich den Atemstrom ausdehnen und mit nah und weit entfernten Menschen teilen..
> Rituale und Symbole
Bequem sitzen oder liegen, folgende Gedanken aufnehmen: Der Tod ist unausweichlich, mein Leben wird mit jedem Atemzug - der ein Geschenk ist - kürzer. Der Tod kommt auf mich zu. Der Tod kann jederzeit kommen. Der Tod hat vielerlei Ursachen.
Der Atem kommt und geht von ganz alleine. Was zählt sind die menschlichen Beziehungen - nah und fern. Alle diese werde ich nun im Sterben verlassen und bin ich dann so ganz und gar verlassen? Nein: Die Aufmerksamkeit ist im Atem und der Atem in der Aufmerksamkeit: Der Atem ist bei mir, durchpulst mich, ich beobachte ihn mit Aufmerksamkeit - bis zu seinem Stillstand und meinem Tod.
> Der Sterbeprozess - Visualisierung: Stärke, Geborgenheit und Dankbarkeit
Gerade stehen, Füsse 30 cm Abstand, parallel; Schultern entspannt, Becken aufrecht, Arme hängen, Kopf balanciert auf Halswirbelsäule; Bauchatmung. Mit den Händen und Armen eine Schale bilden bis sie erfühlt ist und zu spüren ist – in der Weite.
> Mut, Zuversicht und bis zuletzt das 'Sich-Selbst-Finden' ist die Quintessenz, die Michael von Brück mit seiner
erkenntnisreich erforschten und alltagsnahen 'Sterbe-Vorbereitung' ausstrahlt. 

*) Synästhetisch
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html

m+w.p20-7

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Inhaltsfolge
Vorwort 7
Einleitung 9
Übungen 20
1. Stille 21
Übungen 42
2. Dankbarkeit 45
Übungen 74
3. Rückzug 77
Übungen 103
4. Scheitern und Klage 105
Übungen 117
5. Einsamkeit 119
Übungen 132
6. Loslassen 135
Übungen 150
7. Autonomie 153
Übungen 168
8. Rituale und Symbole 171
Übungen 184
9. Der Sterbeprozess 189
Übungen 203
10. Mut und Hoffnung 207
Übungen 230
Anmerkungen 233
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