Lukas Bachmann : Hybride Bedrohungen . Ein Resilienztest der österreichischen Wehrverfassung
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Online-Publikation: Juni 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Lukas Bachmann : Hybride Bedrohungen . Ein Resilienztest der österreichischen Wehrverfassung >>
190 Seiten; Broschur; 22.2 x 14 cm; ISBN 9783958322080; 34,90 €
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich:
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de
Inhalt
Hybride Bedrohungen zeichnen sich durch geringe Vorwarnzeit, multiple aggressive Vorgehensweisen - meist verdeckt und unterhalb der Schwelle des bewaffneten Konflikts - und einen Fokus auf staatliche Schwachstellen und Krisensymptome aus. Die Konflikte entstehen meist aus einer »asymmetrischen Situation/Kriegsführung« in Verbindung mit dem Einsatz digitaler Kommunikationstechnologien. Insbesondere der schnelle Austausch von Daten, aber auch der rasche Wechsel handelnder Personen und die Unabhängigkeit von territorialer Bindung sind hier von Bedeutung.
Die wesentliche Ziel der Abwehrleistung liegt in der Aufrechterhaltung der eigenen Souveränität: Wie stellt sich aber das Problem der Souveränität dar, sobald die staatliche Einheit gerade unterlaufen werden soll, insbesondere weil Zuständigkeiten nicht mehr klar zugeordnet werden können?
Anhand der spezifischen Natur der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten macht der Autor in dem vorliegenden Buch deutlich, wie aktuell die Bedrohung durch den Einsatz hybrider Mittel, sei dies offen oder verdeckt, durch Staaten, Organisationen oder durch Einzelpersonen derzeit ist. Am Beispiel der Österreichischen Bundesverfassung zeigt er auf, wie Resilienz ausgeprägt sein muss, um hybriden Bedrohungen zu begegnen.
Autor
Lukas Bachmann hat in Wiener Neustadt und Wien an den Akademien des österreichischen Bundesheeres studiert und an der Universität Wien in interdisziplinären Rechtswissenschaften promoviert. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Sicherheits- und Konfliktforschung sowie in der Umlegung neuer »kriegerischer« Phänomene auf die bestehenden staatlichen Sicherheitsstrukturen und deren Resilienz.
Fazit
Gleich eingangs wird von Lukas Bachmann :in seinem Resilienztest der österreichischen Wehrverfassung "Hybride Bedrohungen" dieses Phänomen exzellent dargestellt sowie das Aktuelle zugleich hervorgehoben. Im weiteren werden die hybriden Möglichkeiten beleuchtet. Dabei ergeben sich durch die Willensdurchsetzung nichtstaatlicher Gruppen (paramilitärische Gruppen, Elemente aus organisierter Kriminalität, Terrorismus, Separatismus und religiösen Extremismus, A/sozial-mediale Weltverschwörungs-Pathologien …) fatale Mischungen, die die klärende Kernaufgabe der Resilienz erschweren, um das bestehende Modell auf Validität korrekt überprüfen zu können.. Diplomatie ist dabei seit alterher vorrangig gefragt.
Den Resilienz-Diskurs durchziehen und begleiten hintergründig dazu historische Protagonisten wie: von Clausewitz (2) : Er sieht- sinngemäss - das Ziel des Kriegerischen als Äquivalent für den politischen Zweck und erklärt..dass es Kriege mit allen Graden von Wichtigkeit und Energie geben kann, vom Vernichtungskrieg hinab bis zur blossen, bewaffneten Beobachtung.
Und Erzherzog Karl von Österreich (3) sieht den Krieg als grösstes Übel. Schliesslich wird im letzten Kapitel die Wehrverfassung (4) dem Resilienztest (5) gegen über hybriden Bedrohungen unterzogen. Dabei ergibt sich, dass eine wissenschaftliche Bearbeitung nur interdisziplinär und nur mit hermeneutischem Vorgehen erfolgen kann - und ob das ÖBH (Österreichisches Bundesheer) Angriffen hybrider Bedrohungen entgegen wirken kann. Dabei sind notwendige Mittel und Prozesse einer Prüfung zu unterziehen, da es sich bei hybriden Bedrohungen um regional nicht eindeutige (Ungefähres (5), und nicht abgrenzbare Gefahren handelt und nur mit Blick auf die internationale Betrachtung und im steten Zusammenwirken mit dem Inneren und im Äusseren wirkungsvoll resilient wirksam sein kann. m+w.p20-6
1) hybrid
(Neutrum: „das Hybrid“) und das Adjektiv hybrid beziehen sich auf etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Vermischtes. Diese griechischstämmigen Begriffe (abgeleitet von ὕβρις, -> hýbris, Übermut oder Anmaßung) haben über das Lateinische (hybrida, Bastard, Mischling oder Frevelkind) ihren Weg u. a. in die englische und deutsche Sprache gefunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hybrid
2) von Clausewitz
Carl Philipp Gottlieb Clauswitz, später Clausewitz, ab 1827 von Clausewitz(* 1. Juli 1780 in Burg; † 16. November 1831 in Breslau) war ein preußischer Generalmajor, Heeresreformer, Militärwissenschaftler und -ethiker.
Clausewitz wurde durch sein unvollendetes Hauptwerk Vom Kriege bekannt, das sich mit der Theorie des Krieges beschäftigt. Seine Theorien über Strategie, Taktik und Philosophie hatten großen Einfluss auf die Entwicklung des Kriegswesens in allen westlichen Ländern und werden bis heute an Militärakademien gelehrt. Sie finden auch im Bereich der Unternehmensführung sowie im Marketing Anwendung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Clausewitz
3) Erzherzog Karl von Österreich
Erzherzog Carl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Österreich, Herzog von Teschen, (* 5. September 1771 in Florenz; † 30. April 1847 in Wien) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war ein österreichischer Feldherr. Die von ihm kommandierten Truppen fügten Napoleon in der Schlacht bei Aspern am 21./22. Mai 1809 die erste Niederlage auf dem Schlachtfeld zu. Zudem war er der 54. Hochmeister des Deutschen Ordens.
4) Wehrverfassung
Als Wehrverfassung wird die Gesamtheit der das Militärwesen eines Landes betreffenden (Verfassungs)Normen bezeichnet...
5) Ungefähres (Gewalt, Mythos, Moral)
https://kultur-punkt.ch/ungefaehres.html
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