Kertész, Imre: Dossier K. - Eine Ermittlung
W+B Agentur-Presseaussendung Januar 2008
Buchbesprechung
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Deutsche Erstausgabe, 240 S. € 19,90 / sFr 35,40
rororo - Reinbek, Berlin, 2006; www.rowohlt.de
Inhalt
Imre Kertész gilt als einer der großen künstlerischen und denkerischen Deuter der Welt nach Auschwitz. Sein Werk wird meist autobiographisch gelesen, doch ist es zugleich notwendig komponiert nach den Gesetzen von Stil, Vorstellungskraft, Fiktion. Wie steht es mit seinem Leben in Verbindung? Unter welchen Bedingungen, in welchen Lebenszusammenhängen ist es entstanden? Mit "Dossier K:" legt Kertész seine Autobiographie vor. Es ist eine Selbstbefragung im Dienste ästhetischer und historischer Wahrhaftigkeit, ein platonischer Dialog, den der Autor mit sich selbst führt.
Autor
Imre Kertész: Am 9. November 1929 in Budapest geboren, wurde er 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Nach Kriegende folgte die journalistische Tätigkeit bei der Tageszeitung "Világosság", die bald umbenannt und zum Parteiorgan der Kommunisten wurde.
Nach seiner Entlassung bestritt Kertesz seit 1953 seinen Lebensunterhalt als freier Schriftsteller und schrieb Musicals und Unterhaltungsstücke für das Theater. Seit 1960 Arbeit am Roman "Sorstalanság" (Schicksallosigkeit), der 1973 von einem der beiden staatlichen Verlage ("Magvetö") abgelehnt, von dem anderen ("Szépirodalmi Könyvkiadó") 1975 veröffentlicht wurde.
Fazit
Imre Kertesz, sagt selbst zu seinem Buch "Dossier K. - Eine Ermittlung " : Dies ist das einzige meiner Bücher, das ich eher auf äußere Veranlassung als aus innerem Antrieb geschrieben habe: eine regelrechte Autobiographie. Daher ist es unbedingt authentisch zu nehmen, wenn er metaphorisch spricht: ...totalitäre Diktaturen - so auch die stalinistische - ist eigentlich die Sprache der Religionen....lebensgeschichtlich erweist sich in seiner bitter überlebten Erfahrung und Erkenntnis "...das kreative Leben als unausweichlicher Fluch, und das Ergebnis ist Scheitern, Fiasko." Dem ist nichts hinzuzufügen.