Kunst Ereignisse Topoi A-Z > Kunst ?
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Kunstbranche - Schöner Schein -
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Online-Publikation: Mai 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
Hans-Lothar Merten : Schöner Schein - Hinter den Kulissen der Kunstbranche
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag; EUR 24,90
Randomhouse Blessing Verlag, D-81673 München; http://www.randomhouse.de/blessing; http://www.randomhouse.de;
Charakteristika
Das teuerste Gemälde aller Zeiten, der wertvollste lebende Künstler, Umsatzrekorde bei Auktionen, Millionenkäufe auf Messen, Champagnerströme auf Biennalen, Kunsttempel für das eigene Ego ...
Inhalt
Immer wieder werden in der Presse solche Sensationen und Superlative vermeldet. Und meist schwingt dabei eine gewisse moralische Entrüstung mit: Darf Kunst denn dermaßen kommerziell sein? Oder soll sie jenseits des Alltäglichen liegen und, nur sich selbst verpflichtet, ihren eigenen Regeln gehorchen? Kunst und Kapital: eine notwendige Vermählung zweier Welten, oder gar eine Liebesbeziehung auf Dauer? Kann das gutgehen? Ist in diesem Szenario der Auftritt des Kapitals nicht störend, ja geradezu schamlos? Oder lebt die moderne Kunst seit Ende des 19. Jahrhunderts nicht gerade von diesem Mythos, von einer bewussten Verdrängung des Ökonomischen? Und darf Kunst nicht erst dann zu Kapital werden, wenn sich der weltliche Geschmack ihrem ästhetischen Regime unterwirft? Soweit der »Schöne Schein«, denn die Wirklichkeit auf dem lukrativen Marktplatz Kunst sieht anders aus.
Fazit
Der Bankkaufmann und Diplom-Betriebswirt ist freier Publizist Hans-Lothar Merten bringt es generös zustande in seinem Diskursbuch "Schöner Schein" hinter den Kulissen der Kunstbranche zu stöbern und findet den Kunstmarkt auch in unruhigen Zeiten facettenreich. Die Spannweite geht vom Künstlermythos bis zum Unternehmenskünstler (von unsterblich-modern-zeitgenössisch und wie aus Scheisse Kunst wird... Scheinwelt (1). Bei der Fiktion des Originals geht nicht ohne Spezialisten.
Schwerpunkt ist die Ökonomisierung der Kunst: Dazu gehören Galerien, Händler, Auktionshäuser, Kunstmessen (Beispiel Art Basel, eine globale Kunstweltherrschaft für Sammler und Spekulanten). Dabei bestimmt das Branding den Preis, wird zum Investment. Auch wie Kunst vermessen wird, weiss Merten zu berichten (via Kritiker, Medien und Kataloge). Der Welt-/Marktplatz Kunst (2) ist so, nicht nur laut Autor, ein Tummelplatz für Geldwäsche, Steuerbetrug und Verschleierung.
Aktuell zeichnet sich eine gewisse Sättigung ab. 'Doch in Zeiten von Dauerniedrigzinsen verspricht die Kunst den Sammlern weiterhin Genuss, Prestige und Rendite' lautet die Quintessenz von Merten. Ein hervorragend demaskierendes Plädoyer zur Markt-Kunst der Weltgesellschaft. m+w.p17-6
1) Scheinwelten, an der Oberfläche betrachtet
Schönheit kann unglaublich variantenreich sein: Elegant, schlicht, strahlend, harmonisch, heroisch, entfesselt, erschreckend, erregend, fantastisch, verträumt, verspielt oder verführerisch. Viele Versionen haben sich über Jahrhunderte herausgebildet. http://www.kunstmarkt.com/pagesmag/kunst/_id328542-/ausstellungen_berichtdetail.html?_q=%20
2) Statistiken zum Thema Kunstmarkt
Auf dem Kunstmarkt werden Kunstwerke bzw. Kunstgegenstände wie Gemälde, Installationen oder Plastiken gehandelt. Weltweit belief sich der Wert der Verkäufe auf dem globalen Kunstmarkt im Jahr 2015 auf rund 57,3 Milliarden Euro. Dominiert wird der globale Kunstmarkt von den drei Märkten USA, China und Großbritannien. Zusammen besitzen sie einen Marktanteil von über achtzig Prozent. Deutschland macht hingegen nur zwei Prozent am globalen Kunstmarkt aus. Im Jahr 2015 erreichte der Kunstmarkt in Deutschland einen Umsatz von über 2 Milliarden Euro.
https://de.statista.com/themen/594/kunstmarkt/
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