Jan Küveler: Theater hassen . Eine dramatische Beziehung
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Theater hassen - Dramatische Beziehung
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Online-Publikation: Oktober 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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160 Seiten, broschiert; Flexcover, Seidenüberzug mit Goldprägung; ISBN 978-3-608-50160-5; 12,00 EUR
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2016; https://www.klett-cotta.de; http://www.tropen.de
Charakteristika
- Wer das Theater liebt, darf das Theater hassen
Inhalt
Damit das Theater bleiben kann, was es war, muss es sich ändern. »Theater hassen« ist eine Streitschrift gegen und für das Theater, eine Totenrede und ein Liebesbrief, eben Ausdruck einer dramatischen Beziehung.
Fahle Gespenster schleichen über die Bretter, die früher die Welt bedeuteten, heute aber nur mehr morsch knarzen. Das Theater verrennt sich in einer Nische, die niemanden interessiert. Verzweifelt holt es Flüchtlinge auf die Bühne oder zwingt die Zuschauer zum Mitmachen. So verkommt es zum Kabarett und zum Kindergarten. Außerdem ist es enorm unpraktisch: abhängig von Subventionen, trotzdem teuer, unverwandt elitär, nur heuchlerischer als früher, unbequem – weder kann man Popcorn essen noch auf die Toilette gehen. Es gibt jede Menge Gründe, das Theater zu hassen. Man ist es ihm sogar schuldig, besonders, wenn man es liebt.
Autor
Jan Küveler, 1979 geboren, lebt in Berlin und leitet im Feuilleton von »Welt« und »Welt am Sonntag« das Theaterressort. In den Nullerjahren hielt er sich zu Studienzwecken in New York auf. Seine Doktorarbeit über jugendliche Romanhelden, die sich der Reife verweigern, litt lange selbst unter Entwicklungshemmung. Inzwischen ist sie fertig.
Fazit
Der Feuilletonist Jan Küveler hat eine 'dramatische Beziehung', sie heisst das "Theater hassen" sein Buch zugleich.
So hasst man zwyfach:
- man schwankt zwischen Minderwertigkeitskomplex und Grössenwahn, weil das nervt und
- man findet das ganz grosse Schauspiel stinklangweilig, weil es feige ist und zugleich es ihm guttut ?
Summa summarum bekennt sich Küveler zum Schluss mit Hass. Warum nur, fragen sich die Lesenden.
Antwort: Das deutschsprachige Theater laviert unentschieden zwischen marktschreierischer Politik-Polemik, feingeistigen Innenwelt-Ausstaffungen und einem Flirt mit den konzeptionellen Installationen der bildenden Kunst!
Dieser Quintessenz von Küveler stimmen wir von der PA4* voll und ganz zu. m+w.p16-10
*) http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html