Kafkas Welt von Hartmut Binder
<<Zu Franz Kafka (1883 - 1924) 3. Juli 2008: 125. Geburtstag. Hierzu erscheint in Kürze die Besprechung zu Kafkas Welt von Hartmut Binder - soeben erschienen bei Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek >>
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rowohlt08-7Binder-KafkasWelt
Online-Publikation: April 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hartmut Binder : Kafkas Welt >>
Hardcover, 688 S.; 978-3-498-00643-3; 68,00 €;
Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek 2008; rororo - Reinbek, Berlin; www.rowohlt.de
Inhalt
Hartmut Binder legt eine monumentale Bildbiographie zu Kafkas Leben und Werk vor. Nach jahrzehntelangen Recherchen kann Binder erstmals alle Lebensphasen des Prager Autors umfassend mit historischen, großenteils unveröffentlichten Fotografien anschaulich vergegenwärtigen. Binders Kommentare zu den einzelnen Abbildungen erläutern die lebensgeschichtlichen Hintergründe, die nun vielfach in neuem Licht erscheinen.
Die chronologisch angelegte Darstellung legt besonderes Gewicht auf die bisher von der Forschung vernachlässigten Reisen und Kuraufenthalte Kafkas. Die Einbeziehung bisher unbeachteter Quellen und zahlreicher unbekannter Erinnerungen von Zeitzeugen lässt Kafkas Welt plastischer vor Augen treten und an Detailschärfe gewinnen. Reich dokumentiert ist die zeitgenössische Topographie Prags als Ambiente Kafkas. Ein opulenter Bildspaziergang durch Kafkas Leben und Werk.
Weitere Quellen:
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Franz Kafka - 125. Geburtstag: Sondersendungen bei WDR 3
[ms] Köln - Zum 125. Geburtstag von Fanz Kafka widmet sich WDR 3 vom 29. Juni bis 9. Juli mit Musik, Literatur, Hörspielen und Features dem Leben und Schaffen des Schriftstellers.
Franz Kafka, geboren am 3. Juli 1883, gilt bis heute als einer der wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit 18 begann er an der Deutschen Universität in Prag zu studieren, zunächst Germanistik, dann Jura. Bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung am 1. Juli 1922 arbeitete er als Jurist. Er starb am 3. Juni 1924 an den Folgen einer Lungentuberkulose.
"Gutenbergs Welt" stellt am 29. Juni neue Bücher über Kafkas Leben vor. Die Mosaik-Reihe „Mein Kafka“ gibt vom 30. Juni bis zum 4. Juli täglich neue Zugänge zu Kafka und seinem Werk. Das Hörstück „Mein Sohn“ bietet am 2. Juli einen fiktiven Monolog von Kafkas Mutter über das Zusammenleben der Familie.
Am 3. Juli stellt das "Zeit Zeichen" Kafkas Leben dar und im "Hör Zeichen" lesen Schauspieler wie Mario Adorf und Monica Bleibtreu aus seinen Erzählungen. Am 6. Juli sind Vertonungen zu hören, die von Kafkas Literatur angeregt wurden und am 9. Juli sendet WDR 3 das Hörspiel „In der Strafkolonie“.
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(Bernhard Aigner, Praktikant) (Quellen: Fischer Verlag, 3Sat, David)
Franz Kafka (1883 - 1924) 3. Juli 2008: 125. Geburtstag
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag als erstes von sieben Kindern einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren, sein Vater betrieb ein Galanteriewarengeschäft. Der Junge litt unter der Grobheit des Vaters, die er in seinen Büchern und vor allem in "Brief an den Vater" aufarbeitete. Nach dem Abitur begann er an der Deutschen Karl-Ferdinands-Universität ein Jurastudium. 1902 lernte er Max Brod kennen und es entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft. Brod sollte nach Kafkas Tod auf dessen Wunsch alle seine Werke verbrennen; stattdessen veröffentlichte er sie. Im Juni 1906 promovierte Kafka und absolvierte anschließend ein einjähriges Praktikum am Landes- und am Strafgericht. Das Jahr darauf wurde er als Hilfskraft bei einer Versicherungsanstalt eingestellt. Er liebte und hasste gleichzeitig diese Arbeit und versäumte (mit Ausnahme häufiger Sanatoriumsaufenthalte) bis zu seinem Tod keinen Arbeitstag. Erste Prosastücke veröffentlichte Kafka unter dem Titel "Betrachtung" in der Zeitschrift "Hyperion". 1911 gründete er mit seinem Schwager Karl Hermann die "Erste Prager Asbest-Fabrik" Zwei Jahre später veröffentlichte Kafka "Das Urteil", das er komplett in einer Nacht verfasste. Darin gerät ein junger Kaufmann wegen seiner Verlobung in einen Streit mit seinem Vater, den dieser beendet mit den Worten: "Ich verurteile dich jetzt zum Tode des Ertrinkens" - darauf rennt der junge Mann aus dem Haus und stürzt sich in den Fluss. 1915 gab Carl Sternheim, Mitherausgeber der Zeitschrift "Hyperion" und Schriftsteller, die ihm verliehene Preissumme des Fontane-Preises an Kafka ab.
1924 diagnostizierte man eine Kehlkopftuberkulose. Kafka starb daran am 3. Juni. Er hinterließ nur annähernd 350 Seiten vollendeter Texte, darunter "Die Verwandlung" und "Ein Bericht für eine Akademie". Die Fragmente machen ein Zehnfaches aus - die drei Romane "Der Process", "Das Schloss" und "Amerika" eingeschlossen. Seine Werke waren von seinem Leben und Beruf als Jurist geprägt, in der Erzählweise erkennt man einen düsteren, knappen, "juristischen" Stil.