Saral Sakar: Die nachhaltige Gesellschaft

W+B Agentur-Presseaussendung April 2002
<< Achtsame Nachhaltigkeit statt Degradation, Degeneration und Barbarei>>
Buchbesprechung
220<<Saral Sakar: Die nachhaltige Gesellschaft>>
Eine kritische Analyse der Systemalternativen
456 S.; Broschur; EUR 20,00
Rotpunkt Verlag
, Zürich; 2001 / www.rotpunktverlag.ch

Saral Sakar, 66, Inder, Germanist und Deutschlehrer, beschäftigt sich arbeitszeitlebens mit Fragen der Zeit. Er publiziert seit 1982 in Köln.
Sakar ist sowohl ökologisch- als auch friedensbewegt und gegen die neoliberale Globalisierung und beschäftigt sich regional mit der grün-alternativen Politik in Deutschland.
Sakar stellt in seinem Buch klipp un klar fest, dass sowohl das sowjetische Modell des Sozialismus als auch der westlich-globale Kapitalismus unnachhaltig ist.
Denn in beiden Systemen ist es eine Illusion zu glauben, dass sie ökologisch verträglich seien, weil die Verwertungslogik des Kapitals einer real nachhaltigen Entwicklung entgegensteht.
So entwirft Sakar ein Konzept, eine Vision zu einer neuartigen sozialen Ordnung.
Sein Öko-Sozialismus lässt weder materiellen Überfluss noch Konsumwahn zu.
Wie analysiert Sakar dieses Problemfeld:
Die Grenzen des Wachstums und die ökologische Degradation haben zum Scheitern der Sowjetgesellschaft geführt. Sakar fasst zusammen: "..wo soll das Land von besserer Qualität herkommen? Die Bodenqualität ist ein gegebener Faktor.... die neuen russischen Juniorpartner versuchen sich am Westen und ihre moralische Degeneration bereiten sie auf den Übergang zum Kapitalismus vor".
Unter realer Nachhaltigkeit verstehen Sakar und The Friends of The Earth Netherlands, dass jedes Land Recht auf die gleiche Menge Umweltraum pro Kopf hat. Daraus folgt, dass der derzeitige Verbrauch von natürlichen Ressourcen in den Industrieländern um mindestens 70% reduziert werden muss.
Sakar folgert daraus seine Theorie des von ihm anvisierten Öko-Sozialismus. Er gibt aber keine Garantie. "Viele Gesellschaften sind bereits zusammengebrochen und versinken in Chaos und Barbarei."
In der Vision von Sakar werden sicher kulturelle und intellektuelle Möglichkeiten etwas eingeschränkt sein, da der international-reale Austausch von Kultur-persönlichkeiten und -veranstaltungen aus Kostengründen zurückgeht. Statt Flug- wird der Schiffsverkehr zunehmen müssen, was auch die Langsamkeit und damit Achtsamkeit auf Zeit und Weg kulturell verändern wird. Dies ist durchaus eine reale Alternative zum gegenwärtigen Holz- und Krüppelweg der Industrieländer