Bernhard H.F. Taureck: Die Menschenwürde im Zeitalter ihrer Abschaffung

W+B Agentur-Presseaussendung Januar 2008
Buchbesprechung
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Paperback, 120 Seiten, ISBN 978-3-939519-14-0, EUR 12.90
merus verlag Dr. Alexander Heck e.K., Hamburg; www.merus-verlag.de;

Inhalt
« Die Würde des Menschen ist unantastbar. » Dieser erste Satz unseres Grundgesetzes gilt als das Wertfundament Deutschlands nach seiner selbstverschuldeten Katastrophe im Jahre 1945. Das Fundament hält indes keiner wirklichen Belastung stand. Nicht nur gab und gibt es in unserem Land und auf dem gesamten Globus erhebliche Verstöße gegen das Gebot der Menschenwürde. Der Satz des Grundgesetzes selbst ist unzureichend formuliert. Die vorliegende Streitschrift liefert - im Namen der Menschenwürde - eine grundsätzliche Kritik des wertgebenden Satzes und schlägt eine Verbesserungsversion vor. Über die Wendung « des Menschen » und über den Begriff der Würde ist neu zu verhandeln. Die Verständigung über den Wertauftrag der Gesamtgesellschaft darf zugleich nicht bleiben, was sie bisher weitgehend war: eine Angelegenheit unter Experten. Die Menschenwürde ist seit dem 11. September 2001 Gegenstand eines gleichsam globalen Projektes ihrer Abschaffung. Es kommt aus diesem Grund darauf an Argumente zu finden, dass sie ein Grund der Hoffnung bleibt.

Autor
Bernhard H.F. Taureck
Prof. Dr., Jg. 1943, studierte in Hamburg und Tübingen Philosophie, Romanistik, Germanistik und Graezistik (bei Wolfgang Schadewaldt). Promotion in Philosophie bei Carl Ulmer. Briefwechsel mit Martin Heidegger, Bekanntschaften mit Jean-Francois Lyotard, Emmanuel Lévinas und Jacques Derrida.
Lehrtätigkeiten an den Universitäten Wien und Hamburg. Habilitation über Nietzsche. Seit 1999 Professor an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig.
Zahlreiche Rundfunkbeiträge, Mitarbeit an der Zeitschrift "freitext". Vorträge und Gastseminare u.a. in Cambridge, Manchester, Paris, Luzern, Québec, Sao Paolo, Tours, Strasbourg, Urbino, Leyden, sowie der Ben-Gurion-Universität in Be'er Sheva, Israel. Verfasser zahlreicher Bücher (u.a. bei Rowohlt, Fischer-Taschenbuch, Reclam, Suhrkamp) und Aufsätze in deutscher, englischer und französischer Sprache. Die Arbeiten wurden teils in überregionalen Tageszeitungen (SZ, FAZ, DIE ZEIT, Neue Zürcher Zeitung), teils häufig in der "Philosophischen Rundschau", teils international wahrgenommen und besprochen. Übersetzt wurden "Levinas zur Einführung" ins Dänische, "Nietzsche und der Faschismus" ins Niederländische sowie ein Essay über Nietzsche ins Italienische. In Brasilien wird eine Übersetzung von "Die Menschenwürde im Zeitalter ihrer Abschaffung" (merus verlag) vorbereitet.

Fazit
Bernhard H.F. Taureck führt uns in seiner mit Geistesblitzen versetzten Streitschrift " Die Menschenwürde im Zeitalter ihrer Abschaffung " vor, macht die Schwachstellen von Würde - ihrer Antastbarkeit und Prestigebesetzheit sichtbar. Einen möglichen Weg in die Zukunft zeigt Taureck auf , indem er die Existenzsicherung als Voraussetzung eines menschenwürdigen Lebens sieht. Kongenial ist in seiner Zusammenfassung sein Grundgesetz-Änderungsvorschlag dazu: " Jedem Einwohner ist als Unterstützung bei seiner freien Selbst-Positionierung lebenslang eine an keine einschränkenden Bedingungen geknüpfte Existenzsicherung zu zahlen, die ihm ohne Lohnarbeit mühelos zu leben ermöglicht und bei der es ihm selbst überlassen bleibt, ob er zusätzlich einer entlohnten Arbeit nachgeht oder nicht."
Eine weitere Quelle mit Link: http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa4-07-5menschenwuerde-taureck.htm