Giacometti, Hodler, Klee & Werke der Sammlung
http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/kmb-hirmer11-4giacometti-hodler-klee.htm
Online-Publikation: April 2011 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ausstellung Kunstmuseum Bern:" … Giacometti, Hodler, Klee …" 1. April 2011 - bis 26. Juni 2011. 150 Werke der Sammlung zu Höhepunkten der Schweiz aus sieben Jahrhunderten. Ktg-Hrsg. Christiane Lange und Matthias Frehne >>
Baud-Bovy 1888 Hodler-Amiet + Rist-Degen-Prankl
Katalogbuch: 236 Seiten, 101 Farbtafeln, 58 Abbildungen in Farbe und 60 in schwarz-weiß. 22,5 x 28 cm, gebunden, Schutzumschlag. ISBN: 978-3-7774-4385-0 , 39,90 € [D] | 67,00 SFR [CH]
Ausstellungen: www.kunstmuseumbern.ch; www.nasjonalmuseet.no; www.hypo-kunsthalle.de;
Hirmer Verlag, München, www.hirmerverlag.de;
Fazit, vorangestellt:
150 Werke der Sammlung des Kunstmuseums Bern führen zu Höhepunkten der Schweiz aus sieben Jahrhunderten. Das Herausgeberteam Christiane Lange und Matthias Frehne hat in vorbildlicher Weise einen langzeitlichen Überblick der Kulturexistenz der Schweiz gegeben, der im Land selbst bis zum späten 19. Jahrhundert im "Zeichen nationaler Mythen" umstritten war. Erst die Berglandschafts- und Genremalerei mit Anker, sowie durch den aufkeimenden Tourismus haben zum offiziellen Anschluss an die europäische und transatlantische Kultur geführt dank Persönlichkeiten Adolf von Stürler, Maler und Mäzen, hat mit dem einfluss/reichen Emil Welti und seiner Frau Ldia Escher, aus dem Einflussbereich Politik und Wirtschaft stammend, diese Entfaltung der Kunst in der Schweiz gefördert. Durch den beginnenden und installierten Faschismus und den zweiten Weltkrieg in Europa wurde die Kunst und deren Protagonisten zur "Kriegsbeute" und diente dem Auf- und Ausbau von Kunstsammlungen in der Schweiz. 1944 trat Max Huggler auf den Plan als Direktor des Kunstmuseums Bern und als Leiter am Institut für Kunstgeschichte, legte ein Archiv an das Arbeiten der Sammlungen von Hitler und Göring beinhaltete und klärte grosso modo den "collecting-point gemäss Washingtoner Abkommen".
Schwerpunkt wurde auf Werke von Giacometti, Hodler und Klee gelegt, diese Blickrichtung wurde bis zu Franz Gertsch und Pipilotti Rist, 1993 in ausgezeichneter Art und Weise ausgedehnt m+w-p11-4
Kataloginhalt
Giacometti, Hodler, Klee
Das Kunstmuseum Bern zu Gast . Höhepunkte der Schweiz aus sieben Jahrhunderten.
Das Kunstmuseum Bern gastiert mit einer Auswahl seiner Schätze schweizerischer Malerei und Skulptur in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München und lässt in erlesenen Exponaten aus sieben Jahrhunderten die großen Schweizer Künstler Revue passieren.
In der Kunstgeschichte Europas war und ist das Idiom der Schweiz stets von besonderem Klang. Der Realismus der Reformation hat es ebenso nachhaltig geprägt wie der Reichtum des städtischen Patriziats und die Erfahrungen kargen Lebens in unvergleichlich schönen Landschaften. Wie auf einer Drehscheibe zwischen den Ländern des Kontinents hatten die Künstler in der Zentralregion der Alpen die Entwicklungen auf allen Gebieten der bildenden Künste stets vor Augen und konnten sie im intensiven Austausch den eigenen Intentionen anverwandeln. Wenngleich sich mit dem Kampf um die Nationalstaatlichkeit auch spezifische Bildthemen eigener Identität einfanden, so haben doch Schweizer Künstler die Kunstgeschichte mit innovativen Beiträgen von unübersehbarer Reichweite beflügelt. Das Katalogbuch bietet in Bildern und prägnanten Einführungstexten dieses Spektrum in all seiner Fülle: Es führt mit über 150 solcher Meisterwerke seit dem 15. Jahrhundert über die Repräsentationsformen der Porträts und die grandiosen Landschaften der erst im 18. Jahrhundert als bildwürdig entdeckten Bergwelt zu Protagonisten der Moderne wie Amiet, Hodler, Giacometti und Klee und mit Werken von Franz Gertsch oder Pipilotti Rist zu den zeitgenössischen Sammlungsakzenten eines unvergleichlichen Museums.
Ausstellungsinhalt
München retour. Sammlungspräsentation zu Höhepunkten der Schweiz aus sieben Jahrhunderten
Unter dem Titel «… Giacometti, Hodler, Klee … Das Kunstmuseum Bern zu Gast in München» wurden von Mitte September 2010 bis Januar 2011 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung über 150 Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Bern präsentiert. Vom 1. April bis 26. Juni 2011 ist diese Ausstellung nun auch im Kunstmuseum Bern zu sehen unter dem Titel «München retour».
Die für München getroffene Werkauswahl wird bis auf wenige Änderungen beibehalten und umfasst Gemälde, Papierarbeiten, Skulpturen und Installationen, die alle von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern geschaffen wurden.
Konzipiert und organisiert wurde die Ausstellung gemeinsam vom Kunstmuseum Bern und der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München: Der Münchner Blick von aussen ergänzte sich mit dem Berner Wissen um die eigenen Sammlungsbestände zu einer vielseitigen Tour d’horizon
über schweizerisches Kunstschaffen.
Die Ausstellung beginnt mit
Altartafeln aus dem 15. Jahrhundert, in dem die Eidgenossenschaft als vom Heiligen Römischen Reich unabhängig anerkannt wurde. Porträts aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zeigen, wie der Protestantismus die Bildkunst der Alpenrepublik prägte. Majestätische Bergpanoramen reflektieren dann die Idee eines Nationalstaats, wie ihn
Schillers «Wilhelm Tell» (1804) verklärt hatte. Die Werke einzelner
Künstler – von Anker über Stauffer-Bern zu Hodler – verdeutlichen
eine Entwicklung, die auch ausserhalb der Kantonsgrenzen an Bedeutung gewinnt, um mit Giacometti, Klee, Oppenheim und Tinguely die internationale Bühne zu betreten. Zeitgenössische Akzente setzen Künstler wie Franz Gertsch und Pippilotti Rist.
Die Sammlungspräsentation "München retour" umfasst aber nicht nur bekannte Highlights wie etwa Hodlers grossformatige Figurenbilder
oder Vallottons Entführung der Europa, sondern fördert auch selten Gezeigtes aus dem Depot zutage, so zum Beispiel Joseph Werners Miniaturen oder James Licinis Stahlplastiken.
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