Zhu Xiao-Mei : Von Mao zu Bach . Wie ich die Kulturrevolution überlebte
Online-Publikation: Januar 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Originaltitel: La Rivière et son secret
288 Seiten. Gebunden . ISBN-10: 3888975573 / ISBN-13: 978-3888975578. EUR 19,90
Verlag Antje Kunstmann, 2009; www.Buch24.de
Inhalt und Fazit
Der unaufhörliche Abstieg der Zhu Xiao-Mei - heute Pianistin - dem ersten Klavierstudium einem Straflager gleichend (Drill und Konkurrenz tagsüber und nachts 40 Regalbetten im Schlafsaal) und doch Zheng, der liebevolle Verwalter (der sich nach Folter erhängt) und Yimming, Meister Pan (der sich dem System früh anpasst), bringen sie auf die Spur trotz allem zum geistigen Überleben und Wesentlichen dem "richtigen Atem beim Spiel ". Sie fällt der durch Gehirnwäsche der Kulturrevolution anheim, entfremdet sich sowohl von den Pädagogen bis zu den eigenen Eltern (Diese werden öffentlich wie persönlich schwersten gedemütigt als Bürgerliche beinahe gelyncht). Der Weg weist von Mozart zu Mao, das Werkzeug "Klavier wurde durch Ausbeutung de Volkes erworben". Und schliesslich wird sie selbst ein Werkzeug der Kulturrevolution, das bis zum Dabeisein beim Töten führt. Schliesslich kommt im Herbst 1968 die Anweisung Maos wieder die Erziehung aufzunehmen und die Kulturrevolution in Arbeitslagern (lao-gai) abzuschliessen. Auch Zhu Xiao-Mei gab Konzerte mit der Yambanxi in Militärlagern, Fabriken, Unis, Ämtern und Dörfern. Siebzehn Millionen Chinesen wurden auf diese Weise verbannt und familiär gedemütigt und verstreut.
Die grundaufrichtige Biografie einer heranwachsenden künstlerisch Begabten, in widrigsten Umständen, zeigt zwei Deutungsvarianten, die eine ist die vollkommene Ausweglosigkeit durch Folter und Suicid, die andere weist eine anfangs verdeckte Wandlung auf, die schrittweise zu einer Entfaltung im neuen politischen Umfeld führen kann. w.p.09-1