Albrecht Dürer 1471 - 1528
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W+B Agentur-Presseaussendung Dezember 03 / Januar 04
<< Halt Mass hat im Traumgesicht seine Entgrenzung erfahren>>
Katalogbuch- und Ereignisbesprechung
<< Albrecht Dürer 1471 - 1528>>
Ausstellung: Albertina Wien 5.9. – 8.12.2003 www.albertina.at
Herausgegeben von A. Schröder, M. L. Sternath
Texte von J. K. Eberlein, K. Hermann-Ficre, K. Crawford Luber, B. Hinz, M. Mende,
E. Rebel, M. Schawe, A. Scherbaum, K. Albrecht Schröder, E. Trux, H. Widauer u.a.
576 S.; 367 Abb.; Leinen mit Schutzumschlag; SFR 112.-; broschiert SFR 58.-
Hatje Cantz Verlag, Stuttgart, 2003 www.hatjecantz.de
Nach langjähriger Renovation hat die Albertina, Wien, eine der grössten Grafiksammlungen der Welt, auch ihre umfangreichste Dürer-Sammlung ausgestellt. Zusammen mit dem gewaltigen zeichnerischen und druckgrafischen Arbeiten Dürers werden auch seine Gemälde in Beziehung gesetzt. Textliche Präsentation und zusammen mit Vorstudien ergänzen die informative Näherung zum Werk Dürers.
Beginnend mit dem künstlerischen und humanistischen Umfeld in seiner Heimatstadt Nürnberg, erlebt bildhaft der Betrachter die Lehr- und Wanderjahre nach Venedig und Niederlande. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist sein Projekt für Kaiser Maximilian I. Darüber hinaus widmet Dürer sich der Landschaft, Tier- und Pflanzenstudien, aber auch die Selbstbildnisse bilden gleichsam eine begleitende Kontrollfunktion lebensbegleitend, ähnlich wie später bei Rembrandt im nächsten, dem 17. Jahrhundert.
Das Schaffen Dürers umfasst vor allem im Druckgrafik-Bereich: Holzschnitt, Kupferstich und Eisenradierung. Diese fanden zu seiner Zeit grosse Verbreitung. Einige der Bildzyklen wie Apokalypse und Marienleben wurden von ihm in Buchform veröffentlicht.
Erstmals wird hier, zusammen mit anderen grossen Sammlungen stellt diese Ausstellung einen überragenden Einblick in das Werk eines gewaltigen Genies insbesondere der grafischen Künste.
Am 6. April 1528 starb Albrecht Dürer. Nach der Bestattung haben seine Freunde ihn exhumiert, um eine Totenmaske anzufertigen, die leider beim Brand in der Münchner Residenz 1729 zerstört wurde. Es verblieb aber eine andere Relique, eine Haarlocke, die im gleichfalls weltberühmten Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste in Wien bis heute aufbewahrt ist.
Seine pädagogische Kraft ist bis heute aktuell, wenn es darum geht, das Sichtfeld ästhetisch wie figurativ zu erarbeiten. Dazu hat Dürer in seinen "Vier Bücher von menschlicher Proportionen" insbesondere für die wissenschaftlich-ästhetische Zeichnung bis heute wichtiger Ausgangspunkt, Zeugnis abgelegt.
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Drei Jahre vor seinem Tod hatte er ein apokalyptisches Traumgesicht " ..gesehen, wy viel grosserWassen von himmell fillen Und das erst traff das erthrich...mit einer sölchen grausamkeit und mit einem übergrossem räuschen und czersprützen und erstreckett das ganze lant...". Dieses hat Dürer in diesem Landschaftsaquarell dargestellt und mit handschriftlichem Legendentext versehen. Diese Darstellung ist global so aktuell, dass sie sowohl dem Haiku nahe kommt, bei dem Schrift und Bild verschmelzen, als auch unserer heutigen Praxis der Patchworkstrukturen und Mixe Media im Zusammenleben und der Werk der Gegenwartskunst. Dürers Halt Mass hat im Traumgesicht seinen Entgrenzungsort gefunden.