Johann Feilacher : gugging meisterwerke.!

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Online-Publikation: Juni 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Johann Feilacher : gugging meisterwerke.! 100 Meisterarbeiten in einem Band >>
288 Seiten; 165x240, Hardcover mit Schutzumschlag; ISBN: 9783701733323 ( ISBN ebook: 9783701744664 ); EUR 21,90 / sFr 30,70
Herausgeber: Museum Gugging, NÖ Museum Betriebsges.m.b.H. Am Campus 2, 3400 Maria Gugging, Österreich; Kontakt: karin.koelloe@gugging.at
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten, http://www.residenzverlag.at http://www.gugging.org

Inhalt
Erstmals führt dieser Band die rund einhundert wesentlichsten Meisterwerke der Künstler aus Gugging zusammen, die vielfach seit Jahrzehnten in internationalen Sammlungen beheimatet sind. Die bedeutendsten Werke der Gugginger Künstler werden in ihrer Einmaligkeit präsentiert und ihre Entstehung und Geschichte beschrieben – darunter Meilensteine wie Johann Hausers berühmte Bildnisse von Frauen oder Rudolf Horaceks unverwechselbare Zeichnung, die zum Logo des Museum Gugging wurde. In exemplarischer Dichte begegnen wir Hauptwerken August Wallas, Philipp Schöpkes, Oswald Tschirtners und vieler anderer Künstler, die von Gugging aus weltberühmt wurden, wir lernen ihre Schöpfer kennen und erfahren Besonderheit und Vielfalt der Art brut.

Fazit
Art brut (4) begann im 20.Jahrhundert im deutschsprachigen Kulturraum mit dem Schweizer Psychiater Walter Morgenthaler und seinen an Schizophrenie leidenden Adolf Wölfli, einem Geisteskranker als Künstler...
Fortgesetzt wurde die Art brut -Sichtweise in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom österreichischen Psychiater Leo Navratil in Gugging (3), Niederösterreich, mit seiner Bezeichnung von „zustandsgebundener Kunst“...
Aktuell setzt der Autor Johann Feilacher mit seinem bibliophilen Bildband " gugging meisterwerke.! " einen neuen Akzent den er mit 100 Meisterarbeiten in einem Buch betitelt. So reiht er die zustandsgebundene in die 'zustandsoffene Kunst ' und setzt sie marktoffen in die Auktionsgüter ein. Es ist damit ein demokratischer Werk- und Wertbegriff entstanden, der Beachtung gebührt, besonders wenn wir die jahrhunderte währendeLeidengeschichte solcher talentierter 'Patienten-Künstler' einbeziehen. m+w.p

(1) Walter Morgenthaler
Im deutschsprachigen Raum veröffentlichte der Psychiater Walter Morgenthaler bereits 1921 sein Buch über Adolf Wölfli Ein Geisteskranker als Künstler, das erstmals einen an Schizophrenie leidenden Patienten als Künstler ernst nahm
Walter Morgenthaler (* 15. April 1882 in Ursenbach, Kanton Bern; † 1. April 1965 in Muri bei Bern) war ein Schweizer Psychiater und Psychotherapeut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Morgenthaler

(2) Leo Navratil (* 3. Juli 1921 in Türnitz; † 18. September 2006 in Wien) war ein österreichischer Psychiater. Navratil hat sich um die Erforschung, Förderung und Würdigung der so genannten „zustandsgebundenen Kunst“ in den künstlerischen Ausdrucksformen der Patienten psychiatrischer Heilanstalten verdient gemacht, deren Werke häufig unter dem Begriff Art Brut subsumiert werden.

(3) Gugging
Privatstiftung - Künstler aus Gugging
Die Privatstiftung – Künstler aus Gugging wurde 2003 von den rechtlichen Vertretern der Gugginger Künstler sowie dem Verein Freunde des Hauses der Künstler in Gugging mit Unterstützung der Niederösterreichischen Landesregierung gegründet. Das Ziel der Stiftung war der Aufbau einer großen Sammlung bedeutender Werke der Künstler aus Gugging sowie der Art Brut generell. Diese Werke werden dem museum gugging permanet unter „gugging classics“ zur Verfügung gestellt und in wechselnden Ausstellungen präsentiert.
http://www.gugging.org/de/stiftung_mission_statement/mission_statement
http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Navratil

(4) Art brut (franz.)
für ‚unverbildete, rohe Kunst‘) ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern und Menschen mit geistiger Behinderung. Die Bezeichnung ging vom französischen Maler Jean Dubuffet aus, der sich eingehend mit einer naiven und antiakademischen Ästhetik beschäftigte. Art brut ist weder eine Kunstrichtung noch eine Stilbezeichnung, sondern beschreibt eine Kunst jenseits etablierter Kunstformen und -strömungen[1]. Im anglo-amerikanischen Sprachraum ist stattdessen der Begriff Outsider Art („Außenseiter-Kunst“) gebräuchlich.
Kunst jenseits etablierter Kunstformen entstand bereits in den Werken von Arcimboldo, Goya, Hieronymus Bosch und in den Skulpturen im Park „Parco dei Mostri“ der Villa Orsini in Bomarzo[2].
Vielfältig ist die Zahl der nicht zuordnenbaren Kunstformen. Eine Spielart der Art Brut sind etwa die „Kunstwerke“ von Sammlern von Alltagsgegenständen (Abfall, Scherben, Muscheln, etc.), die diese zu Gebilden, Skulpturen, Verzierungen, Land Art, u.a.m. zusammensetzen, beispielsweise die Weltmaschine des Franz Gsellmann, aber auch der Giardino dei Tarocchi. Ein mögliches Kennzeichen ist der „horror vacui“ (etwa „Angst vor dem leeren Raum“), indem die gesamte Zeichenfläche oder der gesamte Raum damit ausgefüllt wird[3]. Gleichsam die Umsetzung des Messie-Syndroms, des alles Aufhebens und Wiederverwertens, zu Kunstwerken.
Im deutschsprachigen Raum veröffentlichte der Psychiater Walter Morgenthaler bereits 1921 sein Buch über Adolf Wölfli Ein Geisteskranker als Künstler, das erstmals einen an Schizophrenie leidenden Patienten als Künstler ernst nahm
 http://de.wikipedia.org/wiki/Art_brut