"Belichtungszeit" . Die unglaubliche Welt der Fotografie . Sammlung Ruth und Peter Herzog - 18.07. 04.10.2020 Kunstmuseum Basel

 

Hans Hinz: Abstrakte Farbstudie, um 1960, Ectachrome, 10 x 12,5 cm
Synästhetisch::
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Galerie - Kunst & Gestaltung 4.0 >Werkzeuge/n der Betrachtung : II ->
Bild - Belichtung - Foto-synästhetisch . R. & P. Herzog
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Kunst-Ereignisse A-Z > Kunstmuseum Basel >
Belichtungszeit -Sammlung R. & P. Herzog
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Online-Publikation: Juli 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< "Belichtungszeit" . Die unglaubliche Welt der Fotografie . Sammlung Ruth und Peter Herzog - 18.07. 04.10.2020 Kunstmuseum Basel >>
360 Seiten, 359 teils farbige Abbildungen, gebunden, 24 x 32 cm, Deutsch ISBN 978-3-85616-903-9; CHF 59.00 EUR 58
cmv / Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch; http://www.kunstmuseumbasel.ch

 

Charakteristika
Eine fotografische Enzyklopädie des Menschen im Industriezeitalter
> Ausstellung «The Incredible World of Photography» im Kunstmuseum Basel: 18. Juli - 4. Oktober 2020Ausstellung «Mittelalter & Moderne - Fotografien aus der Sammlung Ruth und Peter Herzog» im Historischen Museum Basel: 18. Juli 4. Oktober 2020
> Ausstellung «Oriental Grand Tour. Fotografien aus der Sammlung Ruth und Peter Herzog» im > > Antikenmuseum Basel: 13. September - 13. Dezember 2020

Fazit, vorangestellt
Der synästhetische Blick des Sammlerteams Ruth und Peter Herzog, wie des KuratorInteams Paul Mellenthin und Olga Osadtschy widmet sich dem foto-inszeniertem Genre-Quellen (zumeist aus Alben) seit um die Mitte des 19. Jhdts bis in die Gegenwart.
Die Verfahren entfalteten sich auf überaus innovativ-kreative Weise: Es sind Entwicklungen und Materialien, auf Platten, mit Emulsionen, Chemikalien, Papieren und Apparaten..:
Daguerreotypie 1845–1855
Salzpapierabzug, 1845–1855
Albuminabzug 1853–1857
Albuminabzüge, 1872-1875
Kollodiumabzug, 1900–1910
Ambrotypien, leicht koloriert
Silbergelatineabzug 1919
Frühe Farbfotografien, Dias..
Autochrom-Patent der Gebrüder Lumière 1903
Ektachrome-Farbfotografie 1963
Silver gelatine prints on baryta paper, 1967–1982..
Der inhaltlich-synästhetische Blick zu den dargestellten Eliten des damaligen Kaiserreichs wie Fürsten, Generäle, Geistliche, Musiker, Maler, Ärzte, Juristen und daneben zu Einzelnen wie Forschern bis zu Strassenverkäufern und darüber hinaus auf mikrokospische wie astronomische Aufnahmen, und dazu noch auf Veduten und Landschaften.
Dieser intensive Welt-Blick umfasst dadurch sowohl eine soziologische Bandbreite wie eine psychosziale Tiefe, die sich zugleich im synästhetischen Gestus widerspiegelt.
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Inhalt
The Incredible World of Photography . Sammlung Ruth und Peter Herzog - 18.07. 04.10.2020 Kunstmuseum Basel | Neubau Kuratoren:
Paul Mellenthin und Olga Osadtschy Einleitung .
Kuratoren: Paul Mellenthin und Olga Osadtschy
https://kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2020/the-incredible-world-of-photography/saalbooklet

AUSSTELLUNGENAKTUELLTHE INCREDIBLE WORLD OF PHOTOGRAPHY
MEDIENSPIEGELSAALBLATT
SAALBLATT
THE INCREDIBLE WORLD OF PHOTOGRAPHY
The Incredible World of Photography Sammlung Ruth und Peter Herzog
18.07. – 04.10.2020
Kunstmuseum Basel | Neubau
Kuratoren: Paul Mellenthin und Olga Osadtschy

ÜBERBLICK
Ein Flohmarktfund in den 1970er-Jahren hat zur Entstehung einer einmaligen Sammlung mit nunmehr über 500 000 Fotografien geführt. Heute gehören Ruth und Peter Herzog zu den wichtigsten Fotosammlern weltweit. Die Bestände stammen aus der Frühzeit der 1839 erfundenen Technik und reichen bis in die 1970er-Jahre. Sie umfassen neben den berühmten Pionieren des Mediums wie Nadar oder Eadweard Muybridge auch bisher wenig bekannte oder anonyme Fotografen.
Die Publikation vermittelt erstmals ein umfassendes Porträt dieser faszinierend vielfältigen Sammlung, die seit 2015 im Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett Basel konserviert und wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Anhand von rund 300 ausgewählten Objekten werden thematische Schwerpunkte vorgestellt. Die Textbeiträge widmen sich zentralen Themen der Fotografie, etwa dem spannungsvollen Verhältnis zur Kunst oder der Beziehung von Fotografie und Geschichtsschreibung.

EINLEITUNG
Erstmals wird ein umfassendes Porträt der Fotosammlung Ruth und Peter Herzog in der Schweiz gezeigt. Ein Flohmarktfund 1974 hat zur Entstehung dieser einzigartigen Sammlung geführt, die nunmehr über 500‘000 Fotografien umfasst. Die Bestände reichen aus der Frühzeit des Mediums bis in die 1970er-Jahre, so dass alle wichtigen Entwicklungen der analogen Fotografie vertreten sind. Für das Kunstmuseum Basel ist es die erste Ausstellung überhaupt, die sich mit der Geschichte der Fotografie befasst. Die rund 400 Exponate präsentieren ausgewählte Schwerpunkte und die enorme materielle Vielfalt der Fotografie: Daguerrotypien, Ambrotypien, Ferrotypien, Salzpapierabzüge, Albuminabzüge, Autochrome und Silbergelatineprints. Die Vielfalt der Fotosammlung Ruth und Peter Herzog und ihr Charakter als eine «Enzyklopädie des Lebens» (Martin Heller, 1989) werden in einen Parcours aus neun aufeinander folgenden Räumen übersetzt.

Teil I: Fotografie und Archiv

Die Ausstellung ist der Auftakt einer langfristigen Kooperation des Kunstmuseums Basel mit dem Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett, Basel, dem die Fotosammlung Ruth und Peter Herzog seit 2015 angehört. Das Kabinett stellt nicht nur die wertvollen Leihgaben zur Verfügung, sondern konzipierte auch eine innovative Ausstellungsarchitektur. Sie wurde unmittelbar aus der Arbeitssituation und aus den Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit dem reichen Spektrum historischer Fotografien und ihrer Materialität entwickelt. Die ersten vier Räume der Ausstellung sind geprägt von Überlegungen zu Wahrnehmung und Präsentation der oft kleinformatigen und lichtempfindlichen Objekte. Die Themen orientieren sich an Motiven und Gebrauchsformen der Fotografie, wie dem bürgerlichen Studioporträt in der Frühzeit des Mediums (Raum 1); dem Siegeszug von privaten Fotoalben (Raum 2); der Dokumentation von Zeitgeschehen (Raum 3); Wissenschaft, Natur und Technik (Raum 4).

Teil II: Fotografie und Museum

Im zweiten Teil kommen die historischen Originalaufnahmen mit Hauptwerken des Kunstmuseums Basel und Leihgaben aus der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung zusammen, darunter Gemälde von Vincent van Gogh und Robert Delaunay, Arbeiten auf Papier von Andy Warhol, aber auch Fotografien von Thomas Demand, John Baldessari und Bernd und Hilla Becher. Der wechselseitige Einfluss von Kunst und Fotografie wird anhand von zentralen Grundfragen der Fotografie vermittelt: Welche Sujets entdecken Maler und Fotografen und wie beeinflusst sich die Bildsprache gegenseitig(Raum 6)? Wie verändert sich die Vorstellung vom Verhältnis zwischen Original und Kopie mit dem Aufkommen der Fotografie (Raum 7)? Seit wann gibt es eigentlich Farbfotografie und warum bleibt die Fotokunst so lange schwarzweiss (Raum 8)? Welche Spielarten der Serialität kennt die Kunst und welche sind spezifisch für die Fotografie (Raum 9)? Anhand dieser Konstellationen wird das spannungsvolle Verhältnis zwischen Fotografie und Kunst thematisiert. Es gilt motivische und formale Korrespondenzen in den Blick zu nehmen, aber auch nach (verhandelbaren) Grenzen zu fragen.

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THE INCREDIBLE WORLD OF PHOTOGRAPHY
SAMMLUNG RUTH UND PETER HERZOG
NEUBAU / 18.07.–04.10.2020 / KURATOREN: OLGA OSADTSCHY, PAUL MELLENTHIN

Ein Flohmarktfund in den 1970er Jahren hat zur Entstehung einer einmaligen Sammlung mit nunmehr 500.000 Fotografien geführt. Heute gehören Ruth und Peter Herzog zu den wichtigsten Fotosammlern weltweit. Die Bestände der Sammlung stammen aus der Frühzeit der 1839 erfundenen Technik und reichen bis in die 1970er Jahre. Sie decken damit die gesamte Geschichte der analogen Fotografie und all ihrer Entwicklungen und Materialien, den Platten, Emulsionen, Chemikalien, Papieren und Apparaten ab. Gerade für das 19. Jahrhundert hat das Sammlerpaar wichtige Entdeckungen gemacht, die das Verständnis für die bewegte Geschichte der Fotografie erweitert haben.

Kein Bildmedium ist so gut geeignet, Geschichte und Geschichten zu erzählen, wie die Fotografie. Die Myriaden anonymer Meisterwerke aus der Fotosammlung bringen eine schier unüberschaubare Vielzahl von Motiven und Themen rund um den Globus ans Licht. So finden sich neben den bekannten Pionieren des Mediums wie Adolphe Disdéri, Gustave Le Gray, Eugène Atget, Fred Boissonnas, Charles Nègre und Felice Beato sowie anderen prominenten Fotografen – Paul Martial, Hans Hinz – vor allem bisher unbekannte Amateurfotografen. Ruth und Peter Herzog haben nichts Geringeres als eine fotografische Enzyklopädie des Lebens im Industriezeitalter zusammengetragen.

Erstmals wird ein umfassendes Portrait der Fotosammlung nun in der Schweiz gezeigt. Die Ausstellung präsentiert anhand von 400 Objekten ihre höchst individuelle Ordnung und die darin artikulierte neue Sicht auf die Geschichte der Fotografie. Verhandelt werden zentrale Schwerpunkte der Sammlung, aber auch Fragen zum Sammeln von Fotografie, zum Verhältnis von Archiv und Museum und nicht zuletzt zum Verhältnis von Fotografie und Kunst weit über die bereits kanonisierte Kunstfotografie hinaus. Dabei zeigt die Ausstellung, dass das Medium analoge Fotografie höchst aktuell ist und faszinierende Rückschlüsse auf unseren heutigen digitalen Bildgebrauch erlaubt.

Eine interaktive Wandprojektion ermöglicht einen individuellen Zugang zu den digitalen Beständen der Sammlung. Mithilfe von künstlicher Intelligenz werden motivisch ähnliche Bilder zu Familien gruppiert, wodurch Fluchtlinien zwischen Motiven verschiedener Zeiten entstehen. Der Algorithmus arbeitet mit Bilderkennung und zaubert so immer wieder neue formale Zusammenhänge zutage. Die interaktive Installation wurde vom Studio für mediale Architekturen iart zusammen mit Studierenden vom Bachelor-Studiengang Digital Ideation der Hochschule Luzern entwickelt.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett, Basel.
Die Sonderausstellung «The Incredible World of Photography» kann im Juli und August 2020 jeden Mittwochabend von 17-20 Uhr kostenlos besucht werden.

FRAGEN UND ANTWORTEN
Mit dem Blick von Ruth und Peter Herzog zu 27.Genre-Situationen:

Die KuratorInnen des KM-Basel Paul Mellenthin und Olga Osadtschy haben die Sammler Jacques Herzog und Pierre de Meuron gefragt: Warum haben diese Objekte Eingang in die Sammlung gefunden? Was hat sie an ausgewählten Fotografien interessiert? Hier finden Sie die Antworten und Kommentare von Ruth und Peter Herzog:
https://kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2020/the-incredible-world-of-photography/saalbooklet

Inhaltsfolge:
1. Unbekannt, Blinde Frau mit Punktschriftmaschine, Daguerreotypie, 1845–1855
> „Das Bild einer Blinden mit einem Braille-Apparat. Sie selbst wird dieses Bild nie sehen können. Welche Vorstellung sie wohl von ihrem Äussern gehabt hat?“
2. Album von Naser al-Din Shah Qajars Hofstaat und Harem, Albuminabzüge, 1872-1875
> „Schah Nasr-al-Din zeigt in seinem bezeichnenderweise verschliessbaren Album stolz seine Schätze: Seinen umfangreichen Harem, fotografiert in Tutus und weissen Söckchen, im Album arrangierte Girlanden seines weiblichen Schönheitsideals.“
3. Album einer bürgerlichen Familie in Berlin, Zander & Labisch, Zwei Jungen im Kinderzimmer, Kollodiumabzug, 1902 (Album: 1900–1910)
> So waren die zukünftigen Rollen, die weibliche und männliche Nachkommen gemäss ihren Eltern damals zu spielen hatten, bereits im Kindesalter klar vorgegeben.“
4. Carte de Visite-Album aus Frankreich, Pierre Petit, Charles Reutlinger, Pierre Etienne Carjat, Legé & Bergeron et al., Porträts von Malern und Bildhauern, Albuminabzüge, 1860–1875
> „Das vorliegende ‘Mammut-Album’ umfasst hunderte sogenannter Cartes de Visite, etwa 9 x 6 cm grosse Fotografien. Versammelt findet sich die ganze Elite des damaligen Kaiserreichs: Fürsten, Generäle, Geistliche, Musiker, Maler, Ärzte, Juristen….
5. De Chazelle, Gesellschaftszimmer, Albuminabzug, 1870–1895
> Wo in den Schlössern der Adligen einst grosse Porträts in Form von Ölgemälden hingen, wurden diese in Bürgerhäusern und -Wohnungen abgelöst durch ungleich kleinformatigere Silhouetten, Miniaturen oder eben Fotografien.
6. Album mit Studioporträts, Unbekannt, Porträts von Frauen, Männern und Kindern, Ferrotypien, 1865–1890
eines unbekannten professionellen Fotografen.
> Die winzig kleinen Ambrotypien, leicht koloriert, dienten voraussichtlich dazu, in Medaillons oder Armbändern eingearbeitet zu werden: Zur Erinnerung an ferne Geliebte oder Verstorbene.“
7. Felice Beato, Nach der Erstürmung der Taku Forts in China (Zweiter Opiumkrieg), Albuminabzug, 1860
> Dieses Foto entstand nach der Eroberung und Sprengung des Pulverturms der chinesischen Festung Dagu am 21.8.1860 durch britische und französische Truppen.“
8. Unbekannt, Friedensvertrag von Versailles, Silbergelatineabzug, 1919
„Dieses unscheinbare Kistchen enthält den Vertrag von Versailles, der wenig später so viel Unheil über Europa bringen sollte…so die Sammler.“
9. Beschädigte französische Regimentsfahne, Silbergelatineabzug, 1914-
„Der traurige Rest einer einst stolz präsentierten Regimentsfahne:, so die Sammler
10. Auguste Bertsch, Mikroskopaufnahme eines Käferfühlers, (Melolonthinae), Albuminabzug 1853–1857
> Er nahm 1853/54 den Fühler eines Maikäfers durch das Mikroskop auf.
11. E. Ghilain-Attenelle, Skelett eines Iguanodons in Brüssel E., Albuminabzug, 1883–1890
Heute sind Fotoapparate, wie sie der Fotograf Ghilain-Attenelle benutzte, ebenfalls längst selbst zu Museumsobjekten geworden, so die Sammler
12. Giorgio Sommer, Gipsfigur eines durch den Ausbruch des Vesuvs (Pompeji) getöteten Kindes, Albuminabzug, 1882–1886
> stellt Fotos von etzten Augenblicken im Leben damaliger Bewohner dieser untergehenden Stadt. Ähnlich Fotografien zeigen diese Abgüsse schnappschussartig nie mehr wiederkehrende Momente.
13. Léon Gimpel, Anaglyph des Mondes, handkolorierte Silbergelatine-Glasplatte, Reproduktion nach dem Original, 1923
> mit der Technik des Autochrom-Verfahrens (frühe Farbfotografien, Dias). konnte Gimpel
diese Mondaufnahme vom Pariser Observatorium aus aufnehmen es handelt sich um ein experimentelles Anaglyph-Verfahren (3-D).
14. Album von Kunstschaffenden der Belle Epoque, l+r: Giuseppe Primoli, Pariser Strassen, Silbergelatineabzüge, 1899–1910
> Conte Guiseppe Primoli fotografierte er in den Strassen von Paris die damaligen Stars des Theaters und Variétés, aber auch Schriftsteller, Dandies oder berühmte Damen der Society. F
15. Unbekannt, Blumenstillleben, Autochrome - grobkörnige Farbias, Reproduktionen nach den Originalen, 1907–1935
> „Dank ihrem Lehrer, dem Chemiker und Physiker Gabriel Lippmann, konnten die Gebrüder Lumière 1903 das sogenannte Autochromverfahren patentieren lassen
16. Guido Sigriste? , Porträts von Frauen und Hüten (aus einem Album), Silbergelatineabzüge, 1910–1915
> mit eigenen Kameras und mit extrem kurzen Belichtungszeiten konnt der Anonyme Fotograf 'Pferde sich im Galopp tatsächlich für eine kurze Zeit in der Luft bewegen.
17. Unbekannt, Moulin de la Galette in Paris, Albuminabzug, 1865
Die Mühle ist nach Kentnis der Sammler die letzte noch existierende von mehreren ursprünglich auf dem Montmartre vorhanden gewesenen. Ihr Überleben verdankt sie einer Bürgerinitiative, die sich gegen den Abriss 1915 erfolgreich einsetzte.
18. Unbekannt, Bau des Eiffelturms, Albuminabzug, 1888
> entblösst durch das Unfertige die herbeiersehnte visionären Vollendung des Monumentalen
19. Edouard Denis Baldus, Notre-Dame de Paris, Albuminabzug, 1850–1860
> Die Kalotypie zeigt u.a. monster-ähnliche Wasserspeier (Chimären), welche zuweilen den pittoresken Vordergrund bilden für einen weiten Blick über die Stadt.
20. Agence Meurisse, Postkarten-Verkäufer in Paris, Silbergelatineabzug, 1911
> zeigt eine Genreszene und entbirgt dabei das ganze Elend der veröffentlichten Armut des Selbst
21. Werbealbum eines Möbelhauses, Unbekannt, Werbeaufnahme für Sofamöbel, C-Print, ca. 1950
> anonoym entstandenin den 50er Jahren , gesichtslose, dazu grelle Werbe-Farbaufnahmen
22. Hans Hinz, Werbung für Knorr, Kraft-Käse (1960–1976), Roth-Händle (1967–1976), Salem No. 6, Senoussi und Fox (1952–1964), Merz + Co. AG Basel (1963), Ektachrome, Reproduktionen nach den Originalen
> er war eine Koryphäe auf dem Gebiet der Farbfotografie, in hervorragenden Werbekampagnen, z. B. diejenige der Zigarettenmarke ‘Rothändle’ ..
23. Felice Beato, Genreaufnahmen eines Chinesen, einer Japanerin, eines Mannes in Strohregenmantel, von Tagelöhnern und das Begrüßungsritual vor einem Schwerttraining, handkolorierte Albuminabzüge, 1860–1870
> weist in diesem marken-typisierenden Genre auf die Zielgruppen von Nichtjapanern hin
24. Charles Nègre, Selbstporträt im Hexenspiegel, Daguerreotypie, ca. 1845
> zeigt die Vielschichtigkeit seiner Daguerreotypie und 'es istunmöglich, sich selbst genau zu (er)kennen' so Negre zu sich
25. Giacomo Caneva, Engelsburg, Petersdom und der Fluss Tiber in Rom, Salzpapierabzug, 1845–1855
> Diese Aufnahmen/Kalotypien/Salzpapierabzüge ähneln den schönsten gemalten Rom-Veduten
26. André Adolphe-Eugène Disdéri, Porträts mit Motte, Albuminabzug (Carte de visite-Kontaktabzug), 1860–1870
> interessierte besonders der flüchtige Moment des Fotografierens
27. Bernd und Hilla Becher, Shaft Towers, silver gelatine prints on baryta paper, 1967–1982
> waren besonders interessiert an der Foto-Dokumantion von 1874 der damals neuen Pariser Gaswerke
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