Ida Marie Hede, Christian Mayer : Gizmo . Reihe Passagen Kunst

Kulturereignisse
I.M. Hede, C.Mayer : Gizmo
passagen12-7gizmo

Online-Publikation: September 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ida Marie Hede, Christian Mayer : Gizmo . Reihe Passagen Kunst >>
184 Seiten; 210 x 154 mm; ISBN 9783709200001; 32,00 EUR
Passagen Kunst Verlag, Wien; http://www .passagen.at;

Inhalt
Die Begegnung der Schriftstellerin Ida Marie Hede und des Künstlers Christian Mayer brachte eine faszinierende Mischung aus Prosa- und Künstlerbuch hervor. Dabei eröffnet sich ein spannender Dialog zwischen Bild und Text, der den symbiotischen Bewegungen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Materialität und Auflösung, Vergessen und Erinnerung nachspürt.
Bild und Text sind in diesem Buch dicht ineinander verwoben und beharren doch auf ihrer Eigenständigkeit. Als zentrales gemeinsames Thema entfaltet sich das revolutionäre Potential und gleichsam fragile Leben der unbedeutenden, übersehenen und obsoleten Dinge. Zu diesen zählt seit kurzem auch das nicht mehr produzierte Medium Polaroid, das Christian Mayer nutzt, um ein komplexes Netz an formalen und narrativen Referenzen rund um die Visualisierung und Archivierung unserer Realität aufzuspannen. Virtuos flicht Ida Marie Hede Fragmente aus Mayers visuellen Arbeiten in ihren Text ein. Sie erzählt von den Zwillingswaisen Genesse und Caresse und deren Suche nach emotionalen und sinnlichen Seinszuständen in einer Welt voll trügerischer Inszenierungen von Identität und Gender.

A fascinating mixture of prose book and art book, Gizmo is the result of a collaboration between Danish writer Ida Marie Hede and German artist Christian Mayer. The thrilling dialogue of image and text captures the spirit of symbiotic movements between visibility and invisibility, materiality and dissolution, oblivion and recollection.
Images and text are deeply interwoven in this book and, still, both insist on their autonomy. A central theme that unfolds is the revolutionary potential and fragile life of things which have become marginal, overlooked, or obsolete – like the now-defunct medium of Polaroid that Christian Mayer uses in order to spin a complex web of formal and narrative cross references around the visualization and archiving of our reality. Ida Marie Hede weaves fragments of Mayer’s visual work into her narrative of the twin orphans Genesse and Caresse and their quest for affective and sensuous modes of being in a world filled with delusive stagings of identity and gender.

Fazit
Da das Autorenteam/Pseudonym <hypolimneon@googlemail.com> unsere Rezension verweigert, senden wir aus Respekt für Ihren Verlag, dazu die entsprechenden Basisdaten für Ihr Verlagsprodukt.

***

Das diskursive Künstlerbuch von der Erzählerin Ida Marie Hede und dem Bildkünstler Christian Mayer "Gizmo", doppelseitig links Deutsch und rechts Englisch, provoziert ein geradezu "lächerliches, unbrauchbares Objekt ... Feder, Pessar, Haarlocke, Schnuller Pfeife, Monokel, Stein aus dem Hinkelkasten, Zahnschutz, Kerngehäuse, Keks, die Ausnehmung eines Vanillekipferls, eine halbe Frikadelle (faschiertes Laberl**), abgeschnittenes Ohr (van Gogh, auch Gogols Nase lässt grüssen), ein Samenfleck ..." und nun kommt's " es ist ein zusammengerolltes , von den Tabakkrümmeln der Hand braun gefärbtes Papier, das aus den Gipfel der Schönheit und Selbstherrlichkeit in das nach Schweiss stinkende Labor (Lavour**/Lavabo) gefallen ist". Dieser Sprachausschnitt entbirgt die Charakteristik der Prosaistin Hede mit ihrer bewusst agressiven Wortbildtechnik, um den Lesenden zu ent-setzen, ver-rücken, ja mitten im Wortgeschwaffel zu provozieren.
Dazu erscheinen die Bild-/Diafolgen von Mayer "zwischendurch" in bewusster Beliebigkeit mit banaler Verfremdung in Schwarz - Grau - Weiss, dennoch verstohlen leicht modisch abgehoben.
Und doch entsteht nahezu ungewollt ein ästhetisches Pausenbuch zur Hartz IV* Welt. m+w.p12-7

*) http://de.wikipedia.org/wiki/Hartz-Konzept
**) Wiener Dialektbegriffe

Diskurs: "Herbert : Walter

> ----- Original Message -----
> From: "Herbert" <hypolimneon@googlemail.com>
> To: <info@kultur-punkt.ch>
> Sent: Monday, August 13, 2012 9:27 PM
> Subject: Fazit bzgl. "Gizmo"
>
>> Sehr geehrter Herr Prankl,
>> wären Sie so freundlich, zu erläutern, was unter "banaler Verfremdung",
>> "verstohlen leicht modisch abgehoben" und v.a. einem "ästhetischen
>> Pausenbuch zur Hartz IV* Welt" zu verstehen sein soll. Ich hoffe, Ihnen
>> ist bewusst, dass die Wortwahl solcherlei Charakterisierungen in einem
>> Fazit über ein literarisches Werk - hier "Gizmo" - durchaus als
>> diskriminierend, verletzend und Ruf schädigend in verschiedenster Hinsicht
>> verstanden werden kann.
>> Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass es Ihnen offensichtlich
>> in hohem Masse gegeben scheint, sich zumindest miss- wenn nicht gar
>> unverständlich auszudrücken. Hierfür wäre die Bezeichnung "abgehoben"
>> durchaus naheliegend, von orthographischen Mängeln wie "Geschwaffel" ganz
>> zu schweigen.
>> "si tacuisses, ..." Vielleicht sollten Sie sich einfach eines wertenden
>> Fazits enthalten, wenn Sie ein Werk so wenig durchdringen. Wie Sie wissen,
>> können Elefanten in Porzellanläden unglaubliche Schäden anrichten.
>> Für eine erklärende Stellungnahme und Schadensbegrenzung Ihrerseits wäre
>> ich Ihnen ausgesprochen dankbar,
>> ich hoffe, Sie können nicht nur austeilen,
>> mit freundlichen Grüssen,
>> H.M. 1-2 ( potentieller Hartz IV-Empfänger ! )


----- Original Message -----
From: "Kultur-Punkt" <info@kultur-punkt.ch>
To: "Herbert" <hypolimneon@googlemail.com>
Sent: Tuesday, August 14, 2012 8:00 AM
Subject: Re:zenionsdiskurs: Fazit bzgl. "Gizmo"


> Sehr geehrter Herr "Herbert",
> - haben Sie ausdrücklich Dank für Ihre Aufmerksamkeit als analytischer Leser
> - wir sind gerne bereit unsere Rezension zu Gizmo zu löschen, nachdem Sie
> folgendes gelesen haben?!
> - gerne kommen wir Ihren Fragen nach:
> - ausdrücklich möchten wir (vor allem Walter) uns für das Hartz -
> Vergleichs-Bild entschuldigen, da Sie es persönlich (personare) empfinden
> mussten,
> wir aber es  als literarische Aura der Text-Wirkkraft empfinden und im Kern
> dazu unsere Sichtungsweise zum  Beobachtungs-/Rezensionfeld
> sprachbild-"durchtönend" (personare) diskursoffen und fragwürdig darbieten,
> da Aura und Pragmaebene bislang untrennbar verknüpft sind ausser in der
> zunehmenden Fragmentierung** und im Amok ....:
>
> -wir neigen zu einer metaphorischen Sprache, die aus der bildenden
> Gestaltung >Schrift+Sprache+MetaphorischeBildhaftigkeit< hervorlugt, mit subrealer
>  Unterlinie (suburban, banlieu,  hinterhof - bis souterrain/artbrut - vertraut)
-  Mittellinie (minuskel: banal, alltäglich, > ordinär, bis herablassend...ausgrenzend,
> auch das Fremde im Eigenen als Nozebo),
   Oberlinie (majuskel:  plazeboartig bis gewaltbereit/ nozebo oder
> re/präsentiv, kunktatorisch < aktuell, z.B. Bundeskanzlerin D),
-  Pausen / Aura-Bereich darüber hinaus retrospektiv die Austrahlung / Aura/surreal/artbrut 
> über dem schriftsprachlichen Feld und vor allem zwischen den
> Schriftzeichen-Zeilen/Sprache in der die Pause/Stille (Cage nennt es Zufall
> und wir stimmen zu) sich  in den Gesellschaften und Produktionsweisen auf
> Null zu bewegen durch die die aktuell global stetig zunehmende Fragmentierung**).

> Zitat-Klärungsversuch
> - "banale Verfremdung": eine Ausdrucksform, die zwischen subreal und
> verstärkt alltagssprachlich, aura-fern, pendelt

> - "verstohlen leicht modisch abgehoben" :  zwischen den Zeilen im Bereich
> der Oberlinie und der Aura der oberen Apostrophen,
>    im Selbst unmerklich - oberflächig bis herablassend gemünzt... es
> scheint der Schein (auch heideggerisch)

> - "ästhetisches Pausen(brot)buch zur Hartz IV* Welt":  Es sollte
> Pausenbrotbuch werden (zeigt unsere assoziativ gemünzte Spontanität, wie es
> auch bei Geschwaffel vorkommt, was nicht unbedingt für uns ein o. Fehler
> sein muss - aber kann, da dieser Begriff vielgestaltig ist:..waffel...,
> waffe..., enthält, zu deren Bedeutung wir genaus so die babylonische
> Machtgier und Besessenheit der Reichen und ihrer
> Zuhälter/Fans/bildungsfernen Mitläufer mit-asozziieren )....
 
> *)
> Hartz IV* Welt ist eine Motiv- Noxe*:
> Fühlt sich als totaler Verlierer in seinem psychosozialen Umfeld
> Will beschämen, sich rächen an Eltern wie Gesellschaft

> http://de.wikipedia.org/wiki/Noxe
> Noxe (lateinisch noxa, "der Schaden") ist ein Begriff, der vor allem in der
> Medizin Verwendung findet und einen Stoff oder Umstand bezeichnet, der eine
> schädigende, pathogene (d. h. krankheitserzeugende) Wirkung auf einen
> Organismus oder auf ein Körperorgan ausübt. Wissenschaftler unterscheiden
> zwischen endogenen (inneren) und exogenen (äußeren) Noxen. Im weiteren Sinn
> versteht man unter einer "Noxe" jede Art von gefährdender und potentiell
> schädlicher Substanz und schädigendem Einfluss. Für den Menschen können die
> unterschiedlichsten,  Elemente noxisch sein, babylonische
> Gegebenheiten/Urbanismen verstärken sie.
>
> **)Fragmentierung oder Pausenbrot auf Null  "Das Netz ist überdehnt und ist
> nicht mehr reissfähig genug...." w.p14.8.12
> http://arch.kultur-punkt.ch/galerie/gradierung-torsi11-1e.htm
>
> Zur Fragmentierung
> http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/torsi-off-love10-3mimesis.htm
> a) als Prozess der Globalisierung und der individuellen Isolation
> weist auf die tayloristische Organisation der Produktion hin, in der
> verschiedene Stufen der Produktion zwischen den verschiedenen Lieferanten,
> die in verschiedenen Ländern ansässig sind und außerhalb der Region, in der
> Fragmentierung geschieht, aufgeteilt werden. Diese Art der Fragmentierung
> ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Globalisierung.
>
> b) Die Fragmentierung bezieht sich auf das Fehlen oder die Unterentwicklung
> der Verbindungen zwischen der Gesellschaft und der Gruppen und Einzelnen der
> Gesellschaft nach dem Vorbild einer gemeinsamen Kultur, Nationalität, Rasse,
> Sprache, Beruf, Religion, Einkommen oder andere gemeinsame Interessen.
>
> c) In der Kunst zeigt sich daher die Fragmentierung in der Verwendung von
> Fragmenten und der "Teilung der Kunst Ideen ( in Geste, Motiv, Thema ....)
> in Segmenten..
>
>
> Beste Grüsse
> Marga (Bild) DFJV + Walter (Text) Prankl M.A., DJV
>>kultur-punkt<