Andreas Dorn: Arbeiterhütten im Tal der Könige Aegyptiaca Helvetica (AH) . Ein Beitrag zur altägyptischen Sozialgeschichte aufgrund von neuem Quellenmaterial (ca. 1150 v. Chr.)

 

Kulturreisen
Arbeiterhütten im Tal der Könige
schwabe12-4dorn-arbeiterhuetten

Online-Publikation: April 2012  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Andreas Dorn: Arbeiterhütten im Tal der Könige Aegyptiaca Helvetica (AH) . Ein Beitrag zur altägyptischen Sozialgeschichte aufgrund von neuem Quellenmaterial aus der Mitte der 20. Dynastie (ca. 1150 v. Chr.) >>
540 Seiten (Textband), 480 Seiten (Tafelband 1) und 304 Seiten (Tafelband 2). 3 Bände. 1324 Seiten, 2 Karten. Gebunden. mit zahlr. S/W-Abb. (inkl. CD).
ISBN 978-3-7965-2810-1; sFr. 220.- / € (D) 184.- / € (A) 189.-
Schwabe Verlag (reflexe), Basel; www.schwabe.ch; Christoph Merian Stiftung, www.merianverlag.ch;

Der Autor
Andreas Dorn studierte in Basel Ägyptologie, Mensch-Gesellschaft-Umwelt und Jura. Aus seinen wiederholten Forschungsaufenthalten in Ägypten sind sowohl sein Lizentiat über Objekte aus einem «Privatheiligtum» aus der Zeit um 2000 v. Chr., die im Rahmen eines Prozessionsfestes verwendet wurden, als auch seine Dissertation hervorgegangen. Nach seiner Tätigkeit als Assistent an den Universitäten Basel und Göttingen ist er seit 2010 Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ägyptologischen Seminar der Universität Basel.
   
Quintessenz, vorangestellt: Zehn Jahre Forschungsarbeit/Dissertation dank hervorragender professioneller Teamarbeit und privat-/familiärer Unterstützung: Im Kernbereich, von 1998/99 bereits ausgegrabenen Arbeiterhütten.

Fazit 1 via Mail Message
From: prankl@kultur-punkt.ch
To: dietlinde.rakowitz@utanet.at
Sent: Monday, April 23, 2012 7:47 PM
Subject: Ägyptische Kultur : Nicht nur die Paläste auch die Hütten ...
haben einen sozialen Wandel in der aktuellen Sichtweise zur ägyptischen Kultur erfahren...
Ein jahrtausende achtlos bis verschwiegene Kulturkraft der vielen geistig wie körperlich kreativ Arbeitenden sind dank der Hebe(l)kraft von Andreas Dorn ab 2012 ins Licht der Wissenschaft und der ÖFFENTLICHKEIT gerückt.

Fazit 2
"Durch die gemeinsame Auswertung der unterschiedlichsten Objektkategorien, von Gussmodel über Keramik zu literarischen und administrativen Texten und von privaten Transaktionen bis hin zu Stelen entsteht ein differenziertes Bild vom Leben einer privilegierten Gruppe von Arbeitern in ihren einfachen Behausungen neben dem im Bau befindlichen Königsgrab."
Dazu ein Statement: "Dorn denkt dynamisch -  findet "Arbeiterhütten im Tal der Könige" , denkt und fühlt "mehr bei den Menschen" denen er nachspürt."
VertiefendeHinweise:
http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/schwabe12-4dorn-arbeiterhuetten-inhaltsfolge.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/schwabe12-1vier-praesentationen.htm
Transdisziplinäre Hinweise zu:
Fragmente *) Fragmentierung (Torsi / Masken..) Bildostraka ( Scherben):
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/masken10-11fragmentierung-gradation.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/torsi-off-love10-3mimesis.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/masken-gradation-projekt-prankl2011.htm

1 Inhaltsfolge (Auswahl konzentriert auf Bildostraka ( Scherben / Fragmente *)
Einleitung
Forschungsgeschichte
Topografie
Befundvorlage und -auswertung / Umfang
Verwendete Materialen: Text-/Bildträger, Farben , polychrome, Kohle
Bildostraka ( Scherben / Fragmente *):
- Figuren, Köpfe (m+w); Adoranten ohne Gegenüber, Götter, Könige, Syrerinnen
- Körper-/ Teile: Augen, Arme, Hand, Fuss, Stelenfragmente
- Bei- und Inschriften
- Tiere
- Florale Motive
- Gefässe
- Spielbretter
Dekorationsvorlagen
- Fassaden mit Figuren, Darstellungen
- Bauskizzen, Bauteil-Zeichnungen
- Deckenmuster, Gitternetze und Dekorbänder
- Stuhlbeine
- Ritzungen
- Stelenrohlinge
- Reliefschneide- und Bildhauer-Übungen
Hieroglyphische Ostraka
- Kartuschen und Titulaturen
- Götterreden
- Inschriften
- Strichlisten
- Namenszeichen
Hieratische Ostraka
- Administrative und private Objekte
- Briefe und Literarische Texte
- Gussmodel aus Kalkstein
- Steinobjekte
- Krugdeckel
- Keramik
Arbeiterhütten im Tal der Könige
- Topografischer Bezug
- Religiöser Alltag und Feste der Arbeiter
- Stelen, Hymnen, Gebete
Neue prosopografische Daten (belegte Filiationen / in der Völkerkunde für die gesellschaftliche Identität durch Abstammung)
- die systematische Erforschung eines bestimmten Personenkreises. Die Auswahl der Personen erfolgt in der Regel in einer Kombination aus geographischen,
zeitlichen und sozio-politischen Kriterien.
Nicht eindeutig klassifizierte Texte
Literatur, Abkürzungen, Indices, Abbildungsnachweis, Konkordanz ( bezeichnet traditionell eine alphabetisch geordnete Liste der wichtigsten Wörter und Phrasen, die in einem schriftlichen Werk verwendet werden. Zusammen mit deren Fundstellen ist meist auch ihre nächste sprachliche Umgebung, der „Kontext“ zitiert, also etwa der gesamte Satz, in dem sie auftreten. Als Synonyme gelten hierfür die Ausdrücke „Register“ und „Index“ oder „Index verborum“ ‚Verzeichnis der Wörter‘ ).

2 Inhalt
Im Tal der Könige finden sich nicht nur Spuren derjenigen, die dort begraben waren, sondern auch derjenigen, die deren Begräbnis ermöglichten: der Arbeiter, Handwerker oder Künstler, welche die Gräber ausgehauen und dekoriert hatten.
Von 1998 bis 2005 wurden durch das Ägyptologische Seminar der Universität Basel die grösste Ansammlung von Arbeiterhütten im Tal der Könige (Ägypten) ausgegraben. Von über 60 nachgewiesenen Hütten aus der Mitte der 20. Dynastie (um 1150 v. Chr.) wiesen 25 noch intakte Befunde auf, deren Auswertung im Zentrum der Arbeit steht. Ergänzt werden diese Befunde durch mehrere hundert Objekte, die sich in mehrfach umgelagertem Schutt in der Nähe der Arbeiterhütten fanden.
Die über 800 Text- und Bildostraka vermitteln Einblicke in den Alltag der Arbeiter im Tal der Könige, die die reich dekorierten Königsgräber erstellten. Bildostraka bezeugen die Ausbildung von Zeichnern, Übungsbriefe die Ausbildung von Schreibern, administrative Texte die Versorgung der Arbeiter mit Lebensmitteln sowie die Ausgabe von Werkzeugen. Zahlreiche Stelen sowie religiöse Texte (Hymnen und Gebete) lassen erkennen, dass in diesen während acht von zehn Tagen bewohnten Hütten die Hinwendung zu verehrten Gottheiten analog erfolgte wie im unweit vom Tal der Könige gelegenen Wohnort der Arbeiter und ihrer Familien (Deir el-Medine). Daneben lassen sich jedoch auch nur lokal verbreitete Verehrungsformen bekannter Gottheiten nachweisen, die den eigenständigen Umgang der Arbeiter mit religiösen Phänomenen erkennen lassen.
Die mikrogeschichtliche Auswertung zeigt, wie ein Vater mit ein bis zwei Söhnen eine Arbeiterhütte bewohnte, deren Masse ca. 2 x 2,5 m betragen. Jeder besass ein bis zwei Teller, in Vorratsgefässen dürfte Wasser und Getreide aufbewahrt worden sein. Gekocht wurde über offenen Feuern. Nachweisen lässt sich u.a. der Verzehr von Fisch und Getreide.
Durch die gemeinsame Auswertung der unterschiedlichsten Objektkategorien, von Gussmodeln über Keramik zu literarischen und administrativen Texten und von privaten Transaktionen bis hin zu Stelen entsteht ein differenziertes Bild vom Leben einer privilegierten Gruppe von Arbeitern in ihren einfachen Behausungen neben dem im Bau befindlichen Königsgrab.
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