Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen . Japanische Farbholzschnitte

http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/gradierung-torsi10-8.htm

Kunstereignisse
Farbholzschnitte : Samurai . Frauen
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Online-Publikation: Januar 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen . Japanische Farbholzschnitte von Kunisada und KuniyoshiIm . Hrsg. Gunda Luyken, Beat Wismer, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Beiträge von Claudia Delank, Bernd Jesse, Gunda Luyken, Bianca Raitz, Stephan von der Schulenburg, Christina Voit, Gestaltung von Saskia Kruse >>
Ausstellungen: Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 10.9.2011–15.1.2012 www.smkp.de; | Galerie Stihl Waiblingen 23.6.–9.9.2012 www.galerie-stihl-waiblingen.de:
Katalogbuch: 296 Seiten, 455 farbige Abb.; 25,90 x 28,70 cm; gebunden mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-7757-3238-3 ; .€ 49,80 | CHF 66,50
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern;   http://www.hatjecantz.de; mailto:m.gatermann@hatjecantz.de;

Inhalt
Anfang der 1960er-Jahre erhielt das damalige Kunstmuseum Düsseldorf eine umfangreiche Schenkung japanischer Farbholzschnitte (Ukiyo-e), die der Stifter bis 1988 großzügig ergänzte. Darunter befinden sich 220 Arbeiten der Zeichner Kunisada (1786–1865) und Kuniyoshi (1798–1861), die sich durch ihr fein abgestimmtes Kolorit und die expressiven Gesten der dargestellten Figuren auszeichnen. Die Blätter entführen den Betrachter in eine farbenreiche, fantasievolle Traumwelt und wirken gelegentlich wie frühe Beispiele der heute so beliebten Manga (japanische Comics). Die Publikation bietet die seltene Gelegenheit, Darstellungen beider Künstler zu denselben Themen miteinander zu vergleichen. Die Textbeiträge führen in die Populärkultur Japans im 19. Jahrhundert ein und schlagen die Brücke zur Gegenwart, sie untersuchen Aspekte des Grotesken in der japanischen Kunst, erläutern Legenden sowie Theaterstücke und stellen Arbeitsentwürfe Kuniyoshis vor. (Englische Ausgabe ISBN 978-3-7757-3239-0)

Fazit
Die Ausstellung wie das Katalogbuch "Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen" zeigen Entwürfe, Vorzeichnungen der japanischen Künstler Kunisada und KuniyoshiIm und zu Farbholzschnitten. Die Darstellung sind vordergründig narrativ und weisen theatralische wie parodische Züge auf, während ihre kompositorische und linear-farbigen Konstrukte *Chiaroscuro höchste Ausdruckskraft und Verdichtungen ausweisen, hin bis zum kryptischen Zeichen und inhärenten Ornament. Die Gesichtszüge und Haltungen der Protagonisten zeigen oft den No-Theater-Gestus auf wie wir ihn in Europa von der Comedia dell'arte kennen und lieben gelernt haben. Heute rücken diese im ersten Blick fremden Welten, unmittelbar verbunden, mit den elektrischen Medien assoziativ nachbarlich zusammen und ergeben eine Weltgemeinschaft auf Papier und der Wand lang, sowie beim Blättern und Verweilen in den Ukio-e ** Manga Szenen und aktualisieren dabei die seit mehr als 200 Jahren zunehmende Fragmentierung*** des Einzelnen wie der Weltgesellschaft in grafischer Höchstform. m+w.p12-1

*Chiaroscuro (italienisch: „hell-dunkel“), Hell-Dunkel-Malerei, auch franz.: Clair-obscur, bezeichnet ein in der Spätrenaissance und im Barock entwickeltes Gestaltungsmittel der Grafik und Malerei, das sich durch starke Hell-Dunkel-Kontraste auszeichnete und sowohl der Steigerung des Räumlichen als auch der des Ausdrucks diente.
Und ab der Mitte des 19. Jhdts. verknüpften die japanischen Künstler diese Technik mit ihrer herkömmlichen vorrangig isometrisch-geomantischen Perspektive in ihrer ukio-e **/ Genre-Malerei.. ; http://de.wikipedia.org/wiki/Chiaroscuro
**Ukiyo-e (jap. etwa „Bilder der fließenden Welt“) mit integrierten Manga (jap, etwa: ‚zwangloses, ungezügeltes Bild‘) ist der japanische Begriff für Comic sind eine Sammelbezeichnung für ein bestimmtes Genre der japanischen Malerei und der japanischen Druckgrafik (illustrierte Bücher und Farb-, Holzschnitte), dass das Lebensgefühl und die Weltsicht des aufkommenden Bürgertums und der breiten Bevölkerungsmehrheit in den großen Städten Japans widerspiegelt...; http://de.wikipedia.org/wiki/Ukiyo-e
Manga (jap, etwa: ‚zwangloses, ungezügeltes Bild‘) ist der japanische Begriff für Comics
***Fragmentierung: Aktuell werden von W. Prankl im Rahmen des Projekts "Torsi und Masken" mit dem Digitalwerkzeug Gradierung wahlverwandte Farb- und Formkompositionen mit dem Schwerpunkt der Fragmentierung genutzt, sich der globalen Vernetzung der Medien und der neoliberal gefuhrten gesellschaftlichen Arbeitsorganisation ästhetisch zu stellen : Denn der Prozess der Globalisierung bewirkt eine zunehmende, individuellen Isolation durch "Selbst-/Zerstückelung des Gemeinsamen" ) und in Folge dazu Burn-outs, rituellen Suizid oder Amok, singulären Terror über andere...), wie es bereits die Chushingura-Legende (1701) zeigt, bei der sich 47 Samurai (Ronin / freie Vasallen) nach Verletzung ihres Ehrenkodex selbst töteten....
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