Hubert Nowak : Lesereise Wien
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Wien . H. Nowak
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Online-Publikation: März 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hubert Nowak : Lesereise Wien >>
132 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-7117-1091-8:; €15,00
Picus Verlag, Wien; http://www.picus.at/
Charakteristika
Walzer, Wein und Lebenskünstler
Inhalt
Wien gilt als Stadt der Musik und immer noch glänzendes Zentrum der untergegangenen Habsburgermonarchie. Andere definieren sie als Welthauptstadt der Raunzer und Grantler, der Heurigenseligkeit und der schlampigen Gemütlichkeit. Was davon stimmt?
Mit journalistischer Akribie geht Hubert Nowak vielen Klischees nach, seziert sie und entdeckt dabei, wie sich diese Stadt mit ihrer Geschichte und ihrem Ruf arrangiert hat – und sogar gut davon lebt. Er betrachtet Wien von ganz oben und von ganz unten, vom Gerüst des immer noch nicht fertigen Stephansdomes und aus unterirdischen Grabkammern, er spannt den Bogen vom Lieben Augustin bis zum Heldenplatz, der Mätresse der Geschichte. Er besucht das beste Tonstudio der Welt und das älteste Kino, analysiert neue Tendenzen des Wienerliedes und lässt den Gaumen über das Martinigansl jubeln. Mumien erzählen vom Naheverhältnis der Wiener zum Tod, die Untiefen der Sprache entblößen die Seele. Erfolgreiche Musiker nützen den Ruf von Mozart und Strauss, Schauspieler gehen ihre eigenen Wege, eine Opernsängerin versteht Pornografie als politische Botschaft und am Naschmarkt treffen sich die Bobos auf einen Mushroom-Coffee. Wien ist eine Stadt der Lebenskünstler, der früheren und der heutigen. Noch Fragen?
Autor
Hubert Nowak, geboren 1954, war Journalist in Radio und Fernsehen, Moderator der »Zeit im Bild« und auf 3sat. In einer seiner Stationen als Medienmanager war er Direktor des ORF Landesstudios Salzburg. Der gebürtige Niederösterreicher lebt seit vielen Jahren überwiegend in Wien. Er kennt die Stadt, aber auch den Blick von außen. Im Picus Verlag erschien 2016 seine Lesereise Salzburg und 2018 seine Lesereise Wien.
Stimmen
> »In dreizehn Kapiteln bringt der ehemalige ZIB2-Moderator seinen Leserinnen und Lesern ein Wien näher, das sie so vielleicht noch nicht gekannt haben.«
Radio Wien
> »Meister der Anekdote und der amüsanten Abschweifung.«
Renate Langer, bibliotheksnachrichten
Fazit
Interessierte Lesereisende nach Wien werden unmittelbar in das Herzstück der Jahrhunderte lang überlieferten Lesesammlung der österreichischen Nationalbibliothek hinein katapultiert - beim Anblick des Schutzumschlag-Bildes.. Hinter dem Podest des Reiterstandbildes befindet sich unsichtbar die Seitenwand des Hofes der Eingang zur Geografischen Sammlung bestückt von barocken Kupferstich-Plänen der europäischen Stadtplanung und Architektur. Und gleich links um die Ecke befindet sich die Albertina, eine der grössten Grafikensammlung der Welt.
Zwischendurch sind die Stadtflaneure direkt bei einem Stadtheurigen bei einem Achterl, beim Sacher mit Torte, vis-a-vis zur Oper.. Walzer nach durch Überqueren der Ringstrasse im Musikvereinssaal und schräg rechts schwebt der Blick zum Naschmarkt (1) unter dem ‚die Wien‘ unterirdisch und donauwärts fliesst und die Jugendstil-Stadtbahn (1) fährt neben dem ‚Dritten Mann‘ - der 1945 im Abwasser-Kanal verfolgt wurde...
So folgen die reisenden Flaneure dem Autor – auch einer der vielen Lebenskünstler Hubert Nowak -, mit ihrem unverkennbaren morbiden ja, kultivierten 'raunzerischen' Dialekt, kehren zurück in die City zur kaiserlichen Hofburg und dem aktuellen Kanzleramt und Bundespräsidenten-Sitz, erfahren von der deutschlandweit renommierten Hochsprache im Burgtheater nebenan und in Gedanken die von Graz (gleichermassen, hochgeschätzte SchauspielerInnen) dazu.
Schliesslich stossen die Lesereisenden auf die Untiefen des Wienerischen 'Olles Oasch', bei Wein und Tod' und hochaktuell als 'retoure zu einen Augustin, der mit seiner Dudelsack-Fröhlichkeit dem Wahnsinn trotzte‘: Gehts und verkaufts mei' G'wand i' foahr in Himm'l. Diesen Spassvogl - angesichts des Pest-Todes - in der Kalk-Grube war Lebenskünstler, wie Nowak im Hier und Heute in Wien und global inmitten einer Pandemie. Danach sind alle Überlebenden ganz herzlich erneuert dazu nach Wien eingeladen.
m+w.20-3
1) "Otto Wagner, seine Verkehrsbauten und der Wiener Naschmarkt"
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/eigenes-gestalten/leben-und-nachwirken-i-ii-wagnerhoffmannprankl.html
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