Hans-Joachim Schneider: Unterirdisch – Verborgene Orte in Deutschland

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Deutschland - Unterirdische Orte
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Online-Publikation: Oktober 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hans-Joachim Schneider: Unterirdisch – Verborgene Orte in Deutschland >>
DuMont Reiseabenteuer: 192 Seiten, 22 x 27 cm, Ca. 220 Abbildungen; ISBN 978-3-7701-8886-4; 25,99 € (D);
MAIRDUMONT . D-73760 Ostfildern; http://www.mairdumont.com; http://shop.dumontreise.de

Charakteristik
> 55 Orte unter Tage – von geheimnisvollen Kalksteinhöhlen über ausgemusterte Bunker bis zu    verlassenen Lagerräumen
> Schaurig-schöne Fotos – einige bislang unveröffentlicht – und kurze Informationen zu jedem Ort
   Hinweise auf Besichtigungsmöglichkeiten zu jedem Ort

Inhalt
Natürliche oder von Menschen geschaffene unterirdische Orte umgibt eine Aura des Geheimnisvollen, Schaurigen oder Düsteren. Gerade deshalb aber üben sie eine große Faszination auf uns aus. Das Buch zeigt in großformatigen Bildern stillgelegte Stollen, Bunker aus den Zeiten des Kalten Krieges, Tunnelsysteme, Keller, Katakomben und Kalksteinhöhlen mit phantastischen Tropfsteingebilden – ein virtueller Ausflug in das Kellergeschoss der Republik.

Es ist eng, es ist kalt, es ist dunkel. Es gibt weder Frischluft noch Tageslicht. Manche Menschen befällt größtes Unwohlsein bei dem Gedanken an unterirdische Räume, für andere ist der Abstieg in diese Unterwelten ein Hobby mit Suchtpotenzial. Ihre Abgeschiedenheit, die Abgeschlossenheit und die Finsternis lassen der Fantasie weiten Raum. Das gilt für die vielen natürlichen Höhlen und Grotten, die es vor allem in Mittel- und Süddeutschland gibt, aber auch für alle von Menschenhand angelegten Räume unter Tage: Militärische Anlagen und Lagerstätten für gefährliche Waffen, Kanalisationen, Kellerräume und Stollen, Geheimgänge, Tunnel, Fluchtwege und Verstecke. Viele hat man nur eine Zeit lang, manche nie wirklich genutzt – wie zum Beispiel die Regierungsbunker, die in den Zeiten des Kalten Krieges angelegt wurden und heute noch fast genauso aussehen wie damals, als man sie eingerichtet hatte. Anders die Objekte, die kontinuierlich oder über lange Zeiträume immer wieder genutzt wurden wie Bergwerke, Keller oder auch so manche Höhle: Hier sind es gerade die Gebrauchsspuren wie vergessene, liegengebliebene Gegenstände, die diesen Räumlichkeiten ihre besondere Atmosphäre verleihen. Wer durch die Lektüre dieses Bildbandes Lust bekommt, in das verborgene Deutschland hinabzusteigen, hat dank der Hinweise auf mögliche Besichtigungen die Gelegenheit dazu.

AutorIn-Team
Idee & Text
Hans-Joachim Schneider
Ich arbeite seit ca. 20 Jahren als Lektor und Producer im Verlagswesen. Mittlerweile entwickele ich eigene Buchideen, die ich Verlagshäusern anbiete. Daneben realisiere ich aber auch Buchprojekte auf Anfrage der Verlage.
https://dasauge.de/-hans-joachim-schneider/
http://www.schneiderseiten.de
Fotografie & Bildredaktion
Susanne Troll
 studium
an der fh dortmund im bereich visuelle kommunikation/fotografie. (diplom dipl.des.) seit 1996 freischaffende photodesignerin in den bereichen reportage und people.
 auszeichnungen: zweiter deutscher photopreis der landesgirokasse stuttgart, kodak förderpreis, focus kunstpreis der stadt dortmund, stipendium der dg bank in frankfurt. http://www.susanne-troll.de

Fazit
Wer in seinem professionalen Alltag Hochzeiten & Brautpaare (love & samplex/Musterkollektionen) ins Visier nimmt, wie Susanne Troll und sie dann als Fotografin im Topos-Band "Unterirdisch" kennenlernt, zusammen mit dem Ideengeber und Autor Hans-Joachim Schneider erschrickt, ja erschaudert.
Den Lesern begegnet vortexlich eine mythisch-traum/atische besetzte unterweltlichen Bilderflut einer Musterkollektion von Natur-Höhlen, Hohlräumen ( Ex-Luftschutzanlagen, -Bunkern (nach all dem Kriegsgräuel) sowie Ex-Kraftwerke, und Endlagerstätten (wie dem nachfolgendem Energie-Evergray-Grauen) . Und doch gibt es nun auch Räume Doku von Erinnerung und zur ÜberNACHTung im Hotel.
Quintessenz: Sowohl das eindringlich Narrative von Schneider und besonders das paradigmatisch-Informell (& ein Mix aus Arte Povera & Dekonstruktion) der farbdurchwühlten Fotostrecken von Troll (welcher stimmiger Namen zum Topos) – sie sind grandios, gekonnt gelungen.
m+w.p16-10

https://de.wikipedia.org/wiki/Informelle_Kunst

https://de.wikipedia.org/wiki/Arte_Povera

https://de.wikipedia.org/wiki/Dekonstruktion

https://de.wikipedia.org/wiki/Dekonstruktivismus_(Architektur)