Rowohlt Verlage zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck

Rowohlt Verlage

«Ich glaube, ich bin der einzige Verleger, der einen Verlag gegründet hat und mehr als fünfzig Jahre in seinem Verlag geblieben ist», pflegte Ernst Rowohlt zu sagen, der 1908 in Leipzig sein erstes Buch verlegte. Rowohlt wurde danach noch zwei weitere Male gegründet, 1919 in Berlin und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in allen vier Besatzungszonen, unter anderem in Hamburg.

 Seit 1982 gehören die Rowohlt Verlage zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.

 Heute ist in Reinbek bei Hamburg eine Gruppe von Verlagen versammelt, die Bücher für jede Leserin und jeden Leser zu bieten hat. Das Dach und den Kern bildet der Rowohlt Buchverlag, der mit seinem Profil den Anspruch seines Gründers verkörpert: Belletristik und Sachbücher auf hohem Niveau und für ein großes Publikum. 1985 kam das belletristische Verlagsprogramm von Wunderlich hinzu und 2004 das von Kindler. 1990 wurde der Rowohlt Berlin Verlag gegründet, in dem literarische Titel und Sachbücher erscheinen.



Böhme, Hartmut : Fetischismus und Kultur

 

W+B Agentur-Presseaussendung Januar 2008
Buchbesprechung
<< - Eine andere Theorie der Moderne >>
Originalausgabe, 576 S., € 16,90 / sFr 29,90
rororo - Reinbek, Berlin 2006; www.rowohlt.de

Inhalt
Rekonstruiert werden die mentalen, wissenschaftshistorischen und künstlerischen Prozesse, durch welche der Fetischismus zur zentralen Kategorie der Selbstbeschreibung europäischer Kultur wurde. So demonstriert Marx, dass ohne den Waren-Fetischismus keine politische Ökonomie zu machen ist. In der Psychoanalyse wird der Fetischismus zu einem zentralen Konzept zur Bestimmung des modernen Subjekts. Es folgen die politischen Kult- und Fetischformen des Stalinismus und Faschismus, schließlich die popularen Kultformen der Gegenwart

Fazit
Böhme, Hartmut zeichnet ein sozial-psychologisches Panorama, fein verästelt und umfassend - in seinem Buch "Fetischismus und Kultur - Eine andere Theorie der Moderne". Wir werden in die Welt der Dinge eingeführt, ihre Ordnung und ihr Verschwinden. Fetischismus und Animismus als Bildkult in Religion und Ethnographie mit Rausch, Verbote, Kritik, Aburteilung werden präzise definiert. Schliesslich kommt Böhme auf die Moderne und ihre Magie zu sprechen, von den Wallfahrten bis zu den Nagelfetischen, die in die politische Selbstvergötterung / Idiolatrie mündet. Dabei wird der Fetischismus der Waren, der Sexualität und der Psychoanalyse ausführlich dokumentiert. Im Ausblick kommen die Betrachtungen von Böhme zum Schluss, dass Analyse und Kritik des Fetischismus zusammengehören, da er ein Kulturmechanismus als Projekt/ion erscheint und deshalb die Kulturanalyse geradezu herausfordert.