Love it or Leave it
5. Cetinje Biennale :
17. Juli – 19. September 2004 Kunsthalle Fridericianum, Barbara Toopeekoff, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel, tel: (0)561 70 72 720, fax: (0)561 77 45 78, email: office@fridericianum-kassel.de, www.fridericianum-kassel.de National Museum von Montenegro, Mirjana Dabovic, Novice Cerovica bb., 81250 Cetinje, tel: 00381 86 23 03 10, fax: 00381 86 23 03 10, mobil: 00381 69 460 864, email: dabcom@cg.yu
Am 17. Juli eröffnet die 5. Cetinje Biennale in Dubrovnik. Als Länder übergreifendes Projekt präsentiert sie unter dem Titel „Love it or Leave it“ bis 19. September 2004 über 80 künstlerische Positionen aus Südosteuropa und dem Nahen Osten in Cetinje/Montenegro, Dubrovnik/Kroatien und Tirana/Albanien. Die 5. Cetinje Biennale wird realisiert durch das Nationalmuseum von Montenegro in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Fridericianum.
Erweitertes kulturelles Terrain
Mit ihrer Konzeption entwirft die 5. Cetinje Biennale ein erweitertes kulturelles Terrain. Verbirgt sich hinter dem Slogan „Love it or Leave it“ häufig politische Demagogie, verspricht diese Biennale, einen unvoreingenommenen Blick auf die historische und gegenwärtige kulturelle Situation der Kunst aus der südöstlichen Region Europas unter Einbeziehung des Nahen Osten zu nehmen.
Der Balkanraum – Transitbereich zum Nahen Osten
Mit etwa 80 Beiträgen zeigt „Love it or Leave it“ Entwicklungslinien auf, die zentrale, in den späten 60ern und 70ern entwickelte Positionen (Marina Abramovic, Cengiz Cekil, Mangelos, Sarkis, Ilija Soskic etc.) mit Künstlern der folgenden Generationen bis hin zur jüngsten Kunstproduktion (Fikret Atay, Maja Bajevic, Mircea Cantor, Jakup Ferri, Anri Sala, Jelena Tomasevic, Natalija Vujosevic etc.) miteinander verbindet. Quellen und Ursprünge der gegenwärtigen künstlerischen Situation unterschiedlicher Regionen treten in Dialog zueinander.
„Love it or Leave it“ spürt Verwandtschaften und Differenzen innerhalb der jeweiligen politischen und kulturellen Bedingungen und Praktiken auf, die die allgemeine Auffassung des Balkans und des Nahen Ostens als Regionen unterschiedlicher Wertesysteme hinterfragen. Der Balkanraum positioniert sich als Teil Europas mit seinen politischen und ökonomischen Systemen, bildet aber zugleich den Transitbereich zum Nahen Osten.
Dubrovnik – Cetinje – Tirana
Dieser Idee folgt die Ausführung: In Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen und dem Fehlen einer Länder übergreifenden Zusammenarbeit auf kulturpolitischer Ebene wird die
5. Cetinje Biennale „Love it or Leave it“ über nationale Grenzen hinausgehen. Parallel werden in Cetinje, Tirana und Dubrovnik Videoarbeiten und Installationen gezeigt sowie Workshops durchgeführt.
Zum Auftakt der Biennale am 17. Juli in Dubrovnik werden vier spannungsreiche künstlerische Strategien einander gegenübergestellt werden: extreme Schnitte in den Arbeiten von Ömer Ali Kazma (Istanbul) und Olaf Metzel (München) treffen auf ephemere Notate von Nedko Solakov (Sofia) und Dan Perjovschi (Bukarest).
Gleichzeitig startet hier das Video-Programm mit Arbeiten von 31 Künstlerinnen und Künstlern, das parallel, aber zeitlich versetzt, an den drei Biennale-Orten gezeigt wird (In Cetinje ab 20. Juli mit der Eröffnung der Ausstellung „Orchid“).
Europäische Zusammenarbeit
„Love it or Leave it“ bildet den Kulminationspunkt eines neuen Modells der europäischen Zusammenarbeit: Kuratiert von René Block, Kassel, und Natasa Ilić, Zagreb, wird die 5. Biennale von Cetinje als Teil des Projektes „In den Städten des Balkan“ realisiert - dem zweiten Teil der von der Kunsthalle Fridericianum, Kassel, Deutschland, initiierten „Balkan Trilogie“.
Die Cetinje Biennale fand zum ersten Mal 1991 statt. Gegründet von Prinz Nikola Petrovic Njegos trug sie schon damals zum kulturellen Austausch zwischen Ost- und Westeuropa bei. Heute steht sie als ein maßgebliches Kunstereignis des Balkans für die Öffnung der Region und den internationalen Austausch.