Anna Oppermann: Ensembles 1968-1992

W+B Agentur-Presseaussendung September 2007
Buchbesprechung
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Hrsg. Ute Vorkoeper für den Württembergischen Kunstverein Stuttgart und Generali Foundation , Text von Elke Bippus, Hans D. Christ, Iris Dressler, Felix Ensslin, Kai-Uwe Hemken, Herbert Hossmann, Hanne Loreck, Anna Oppermann, Ute Vorkoeper
2007. 268 Seiten; 134 Abb., davon 100 farbig; 20,80 x 26,60 cm; Broschur mit Schutzumschlag; Deutsch/Englisch;
ISBN 978-3-7757-1995-7; € 39,80CHF 69,00; Hatje Cantz Verlag, Ostfildern; http://www.hatjecantz.de: (Wir trauern mit dem Hatje Cantz Verlag um Gerd Hatje: Im Alter von 92 Jahren verstarb am 24.7.2007 der Verleger Gerd Hatje in Stuttgart. Mit ihm starb eine bedeutende Persönlichkeit der bundesrepublikanischen Kunst- und Verlagslandschaft nach 1945 - 2007. )

Inhalt
Die deutsche Künstlerin Anna Oppermann (1940–1993) schuf ab Ende der 1960er-Jahre raumgreifende Installationen mit Bezügen zur Pop-Art, Arte povera und Konzeptkunst, die sie »Ensembles« nannte. Die aus Fundstücken, Fotos, Skizzen, persönlichen Texten, Zitaten und kolorierten Fotoleinwänden zusammengestellten Installationen wurden damals häufig als rein biografische Äußerungen missverstanden. Dagegen intendierte die Künstlerin, Denkprozesse beim Betrachter ihrer sich immer wieder neu und anders erschließenden, hochkomplexen Werke anzustoßen, wenn sie in ihren Ensembles die ästhetischen und theoretischen Entscheidungsprozesse nachvollziehbar werden ließ. Gerade in ihrer postmodernen Uneindeutigkeit und Performativität sieht die heutige Kunstkritik den besonderen Wert dieser offenen, über Jahre gewachsenen Arbeiten.
Die Publikation mit vollständigem Ensembleverzeichnis, übrigens die einzige lieferbare Publikation zur Künstlerin, aktualisiert den Blick auf Oppermanns Œuvre. Sie dokumentiert die Stuttgarter Ausstellung ausführlich und betrachtet die Werke aus verschiedenen theoretischen Perspektiven mit Blick auf die aktuelle Kunst.

Ausstellungen: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 17.5.–12.8.2007 · Generali Foundation, Wien 28.9.–16.12.2007

Fazit
25 Jahre Horror Vacui - Art Objekte um sich zu scharen, erfordert eine hochbegabte innere Disziplin, ja einen Art Brut Instinkt. Diese beiden Eigenheiten Innere Diszplin gepaart mit nahezu gehetzter Art der Gestaltungsanhäufung von Varianten desselben Motivs in der Szene - inmitten von Alltagssituationen gesetzt - sind die hervorstechendsten Werk-Merkmale der Ensembles von Anna Oppermann