NEOBIOTA - Fragmente des Missverstehens - Peking
W+B Agentur-Presseaussendung September 2006
Buch- und Ereignisbesprechung
<< Christine de la Garenne/Via Lewandowsky. NEOBIOTA - Fragmente des Missverstehens: Peking >>
Deutsch/English
Hrsg. Christoph Zuschlag, Vorwort von Christoph Zuschlag, Text von Durs Grünbein, Gregor Jansen,
Carol (Yinghua) Lu, Barbara Mittler
Ausstellung: ZKM Karlsruhe ab September 2006 · Weitere Stationen in Planung.
Zu diesem Buch gibt es eine Collector's Edition mit einer Originalarbeit der Künstler.
280 Seiten, 120 farbige Abb., 24,60 x 17,20 cm, gebunden; € 35,00; SFR 58,00
Hatje Cantz Verlag, Stuttgart, 2006 / www.hatjecantz.de
Christine de la Garenne und Via Lewandowsky schossen jeden Tag während ihres Aufenthalts in
Peking ein Foto, das ihnen besonders bezeichnend für die fremde Kultur erschien, der sie sich
ausgesetzt sahen. »Neobiota« präsentiert 120 dieser atmosphärisch dichten Bilder in einem
ungewöhnlichen Künstlerbuch.
Die Videokünstlerin Christine de la Garenne (*1973 in Karlsruhe) und der Installationskünstler Via
Lewandowsky (*1963 in Dresden) haben im Rahmen des Kunstprojekts »Beijing Case« der
Bundeskulturstiftung während eines viermonatigen Studienaufenthalts in Peking eine gemeinsame
Arbeit erstellt: Sie dokumentieren in einer Sammlung von Fotografien 120 Alltagsgegenstände und
Situationen – Momentaufnahmen einer gesellschaftlichen und urbanen Umwandlung und zugleich
Indizien für die eigenen Adaptionsprozesse an eine fremde Kultur.
Den Abbildungen sind jeweils kurze Texte der Künstler mit Hintergrundinformationen
gegenübergestellt; Essays von Fachautoren führen in das Projekt ein. Kulturelle Recherche und
Spurensicherung, künstlerische und wissenschaftliche Annäherung verbinden sich so zu einem
außergewöhnlichen Kunst- und Künstlerbuch.
Fazit:
Wie im Fall von Unsichtbare-Kunst(Nichts-Nothing, Hatje Cantz2006) und Hypersichtigkeit, auch die Ästhetik des Alltags genannt: Dabei wird in diesem Buch NEOBIOTA am Beispiel die Getrenntheit, ja der schizoide Differenzierung von Kunst und Alltagsleben, ja Ausgrenzung von gestalterischer Impression, die von den unzähligen Objekten, Findlingen, Menschen und ihrer Artefaktenwelt bis ins Detail zur Diskussion gestellt: Ein grossartiges Diskursbuch zur Alltagsgestaltung im weltgesellschaftlichen Sinn