Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg
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W+B Agentur-Presseaussendung September 2005
Buch- und Ereignisbesprechung
<<Majong. >> Deutsch / English
Hrsg. Bernhard Fibicher, Matthias Frehner; Texte von Ai Weiwei, Estelle Bories, Feng Boyi, Bernhard Fibicher, Matthias Frehner, Christoph Heinrich, Hou Hanru, Li Xianting, Pi Li, Uli Sigg u.a.
Ausstellungen: Kunstmuseum Bern 2005; Hamburger Kunsthalle Herbst 2006;
360 S.; 380 farbige Abbildungen; gebunden mit Schutzumschlag; EUR 49,80
Hatje Cantz Verlag, Stuttgart, 2005 / www.hatjecantz.de
MaoKommunismus und NeoLiberalismus reichen einander die Hand –in China heute.
Einher geht damit östlich-westlicher Mix von Kunsttrends und Szenenbildung.
Uli Sigg, ehemaliger Schweizer Botschafter und seine Frau haben als Sammler seit den 1980er Jahren 1200 Werke von 80 Künstlern zusammengetragen. So ist sie heute die weltweit grösste Sammlung chinesischer Gegenwartskunst geworden.
Das bibliophil hervorragend gestaltete Katalog-Buch vom Hatje Cantz Verlag stellt uns 380 Abbildungen zur Betrachtung und Verfügung. Es zeigt Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Videos und KunstSzenen (Installationen) sowie Plakate mit Mao in Grossformaten.
Mahjong ist der Name des chinesischen Nationalspiels. Im Internet heute spielen laut Google 3 Mio. Fans dieses online-game Mahjong:
Es besteht aus 144 Steinen. Diese gliedern sich in Zahlen-Schrift /Farbsteine, Kreise/Bambus, Trümpfe /Hasardsteine (Blumen, Jahreszeiten, Winde, Drachen). Wie jedes Spiel besteht es aus Zufall und Regeln – Steinkombinationen herzustellen. Das Erkennen der punktereichsten Kombination führt zum Sieg.
Mahjong erweist sich laut Herausgeber und Sammler als perfekte Metapher zur Ausstellung.
Auch die chinesische Kunst heute versucht sowohl die eigene kulturelle Vergangenheit aufzuarbeiten mit dem Impetus der Integration der neuesten technisch-medialen Möglichkeiten: China-Global.
Inhaltlich wird textlich folgende Themen behandelt : die Höhen und Tiefen, der Zugang zu China, der Kulturzerfall und die zeitgenössische chinesische Kunst, das Ringen mit der Realität, kulturelle Partnerschaften - mit dem Westen, gibt es das typisch Chinesische, Ikonen, Mao und die Kulturrevolution, Machtspiele, Mythen und Legenden, Individuum und Gesellschaft, Konsumismus, Leben im heutigen China, Stadt versus Land, revidierte Traditionen, westliche Kunst aus chinesischer Sicht, Schrift als Malerei, das Medium Körper.
Ergänzt wird dieser derzeit zweifellos umfassendste Überblick des chinesischen Kulturschaffens der Gegenwart mit einer Chronologie und Kurzbiografien.
Einmalig und grossartig – dieses Katalog-Buch von Hatje Cantz zur Metapher: Mahjong-Spiel und zur Sammlung der Gegenwartskunst Chinas