Monografie zu einem der wichtigsten Vertreter der Arte povera

W+B Agentur-Presseaussendung Februar 2008
Ausstellung- und Buchbesprechung
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Herausgeberteam: Angela Schneider, Anke Daemgen, Text von Marc Scheps, Angela Schneider u.a.
Ausstellung: Neue Nationalgalerie Berlin 8.11.2007–24.2.2008 ; www.neue-nationalgalerie.de  
240 S., 211 Abb./ 21 farbig, 190 in Duplex, 28,60 x 28,70 cm, gebunden; ISBN 978-3-7757-2108-0; € 35,00CHF 59,00
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2007; http://www.hatjecantz.de;  Deutsch/Englisch;

Inhalt
Jannis Kounellis, der 1936 in Piräus geboren wurde und seit Mitte der 1950er-Jahre in Rom lebt, zählt zu den Gründern der Arte povera, die mit armen und erst einmal kunstfernen Materialien wie Sackleinen, Kohle, Wolle oder Kaffee Installationen schaffen. Diese werden vom Künstler als »Bilder« konzipiert, in denen er mithilfe der ungewöhnlichen Materialien die verborgenen Kräfte archaischer Welten zur Darstellung bringt.
Diese Publikation begleitet die jüngste Arbeit des griechisch-italienischen Künstlers Jannis Kounellis, der in der Oberen Halle der Neuen Nationalgalerie eine facettenreiche Installation unter dem Titel Labyrinth eingerichtet hat. In die offene, tendenziell endlose Halle setzt Kounellis ein aus Metallplatten bestehendes und nach außen geschlossenes Labyrinth. In den sich daraus ergebenden unterschiedlichen Räumen begegnen wir wie auf einer Lebensreise Werken aus allen Schaffensphasen des Künstlers.


Fazit
An der Biennale Venedig bin ich Kounellis und Beuys am gleichen Tag vor vielen Jahren begegnet. Seine Skulpturen-Szene mit Marmor, um den Schafe weideten, war beinahe von bukolischer Gestalt. Nun aber manifestiert die Monografie der "Jannis Kounellis -Retrospektive" - nun einem der wichtigsten Vertreter der Arte povera wie der Konzept-Art - ein bestürzendes ästhetisch-psychopathologisches Grauen. Was ist da/s Geschehen: Gefangenschaft, Folter in widerlichen Posen, Exekutions-Elenmente im Inneren und an öffentlichen Orten, Verbrennungsofen-Räume, Schreckenslabyrinthe.. abgearbeitet an zumeist abwesenden Menschenfiguren. Gemeinsames mit Beuys ist das Grau, bei Beuys das Grau/en der Kriegs-Zeit und des Ex-Ruhr-Potts und bei Kounellis das Grau/en der Jetzt-Zeit...
Wer das 20. Jahrhundert zwischen Schwarz und Weiss ästhetisch reflektieren möchte, findet hier Originalquellen, sie sprudeln Grau/en aus