Oskar Kokoschka: Exil und neue Heimat 1934-1980

Online-Publikation: April 2008  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ausstellung- und Buchbesprechung
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Hrsg. Klaus Albrecht Schröder, Antonia Hoerschelmann, Text von Gunhild Bauer, Werner Hofmann, Edwin Lachnit, Artur Rosenauer, HeinzSpielmann u.a. -  Ausstellung: Albertina, Wien 11.4.–13.7.2008
328 S., gebunden, Schutzumschlag, 320 Abb.,ca. 152 farbig, 23x 28cm, ISBN 978-3-7757-2155-4, € 39,80, CHF 69,00
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2008; http://www.hatjecantz.dewww.albertina.at/

Inhalt
Zu Unrecht steht das Spätwerk Oskar Kokoschkas (1886–1980) im Schatten seines expressionistischen Frühwerks. Denn wie der späte Picasso erweist sich auch Kokoschka nach 1945 als Maler von großer Aktualität, die sich etwa in einer Gegenüberstellung mit der jüngeren Generation, wie der Malerei von Baselitz, Lüpertz und Immendorf, bestätigt.
Der Band unternimmt mit Textbeiträgen ausgewiesener Kokoschka-Experten eine profunde Neubewertung seiner späten Kunst. Besondere Schwerpunkte bilden die Schaffensjahre des 1934 nahezu 50-jährigen Künstlers im Prager Exil, seine Zeit in England und Schottland nach
der Flucht vor den Nationalsozialisten im Jahr 1938 sowie Kokoschkas Werk ab 1953 in seiner neuen Heimat, der Schweiz. Ebenso umfangreich wird die Reisetätigkeit des Künstlers anhand von zahlreichen Skizzenbüchern und den herausragenden Städtebildern aus ganz Europa veranschaulicht. Eingehend werden seine politischen Arbeiten, Porträts und Stillleben, aber auch seine Bühnenbildentwürfe für das Theater untersucht. Ein letzter Höhepunkt in Kokoschkas Schaffen: seine künstlerische Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen zu Tod und Leben.

Fazit
Einführende Gedanken (Klaus Albrecht Schröder), Begleitender Text und Stellungnahme zu den Skizzenbücher (Gunhild Bauer),
weiters Gedanken zum Alterstil (Artur Rosenauer), Kokoschka's politische Kunst (Werner Hofmann), seine Städtebilder (Edwin Lachnit), Figurenbilder (Katharina Erling), die Lebensorte: Prag, England, Villeneuve und "Morgen und Abend" (Spielmann) und in Österreich (Antonia Hoerschelmann), schliesslich Biografisches und die Werkliste (Gunhild Bauer) ergänzen das umfassende Bild eines herausragenden österreichischen Expressionisten mit einem Spurenelement Art Brut versehen, von der ersten Stunde an im 20. Jahrhundert der verletzten, verwunde(r)ten Lieben, Verfolgung, Ermordung und maschinellen Tötung von Menschen in den beiden Weltkriegen und seinen Folgen. Kein Wunder - das Geistig-Seelische dagegen zu setzen schamanisch als Expressionist einen Art Brut Schimmer des Wahnsinns und Grauen malerisch durchschimmern zu lassen, sei in den Veduten oder Figurationen, Gesichtern, die da auf Kokoschkas Bild-Bühne unentwegt erscheinen.Unvergesslich auch die Begegnungen mit ihm bei seinen Auftritten in Vernissagen