Paul Klee: Kein Tag ohne Linie. Bibliographie

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W+B Agentur-Presseaussendung September 2005
Buch- und Ereignisbesprechung
<<Paul Klee: Kein Tag ohne Linie. Bibliographie>>
Hrsg. Zentrum Paul Klee, Bern mit Tilman Osterwold,; Texte von Tilman Osterwold, Regine Bonnefoit, Jürgen Glaesemer, Andreas Marti; Ausstellungen: Zentrum Paul Klee, Bern 2005/06; Museum Ludwig, Köln 2006;
208 S.; mit 230 Abbildungen, davon 192 farbig; gebunden mit Schutzumschlag; EUR 39,80
Hatje Cantz Verlag
, Stuttgart, 2005 / www.hatjecantz.de

Die rund 120 gezeigten Bilder weisen eine sowohl poetisch thematisierte als auch eine konsequente Formdichte aus, die bis heute in der schulischen Erziehung und spielerischen Freizeitkunst ihre Meriten aufweist. Dazu gibt es im Zentrum Paul Klee eine eigene Kinderwerkstatt.
Kein Tag ohne Linie, ein Wort von Plinius, d.h. in der Beobachtung von Osterwald : „Kein Tag ohne Schreiben, Zeichnen, Denken – ohne das Kalligramm schöpferischer Reflexionen.“ Auch Glaesemer bemerkt: „Zwischen Zeichnen und Schreibe bestand also in den letzten Jahren ein auffallender Zusammenhang..“ So entstanden also zwischen einzelnen Signalelementen innerorganisierte Vernetzungen, die sowohl zu den linearen Zeichenstil Klees gehören als auch deren poetische Integrität, die durch die Verknüpfungen sozusagen ausstrahlte und zum eigentlichen Thementitel führte. Aber lassen wir Paul Klee doch auch selbst dazu Stellung beziehen: „ Entwickeln wir, machen wir unter Anleitung eines topographischen Planes eine kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis…dabei  nutzt Klee sprachliche Bilder wie ..sich über den toten Punkt hinwegsetzen.. bewegliche Tat =  Linie…Halt und Atem = Unterbrochene oder  gegliederte Linie…Rückblick = Gegenbewegung… ein Fluss will hindern =Wellenbewegung… eine Brücke = Bogenreihe .. so entsteht Linienzug um Linienzug grössere, einigende Erkenntnis = Konvergenz und in der abzeichnenden Verschiedenheit schliesslich Ausdruck, Dynamik und Psyche der Linie… so vermerkt Klee sinngemäss seine schöpferischer Konfession von 1920

Das Spätwerk Paul Klee's

Online-Publikation: April 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Paul Klee : Kein Tag ohne Linie . Hrsg. Zentrum Paul Klee, Bern, Text von Tilman Osterwold, Régine Bonnefoit, Jürgen Glaesemer, Andreas Marti >>
Ausstellungen: Zentrum Paul Klee, Bern 20.6.2005-5.3.2006 · Museum Ludwig, Köln 9.12.2006-4.3.2007
2005. 208 Seiten, 230 Abb., davon 192 farbig, 24,40 x 32,40 cm, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-7757-1552-2,
€ 39,80; CHF 69,00
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern; http://www.hatjecantz.de; http://www.museum-ludwig.dehttp://www.paulkleezentrum.ch;

Inhalt
Für Paul Klee ist Zeichnen eine visuelle Sprache - der großformatige Band zeigt und beschreibt ausführlich das späte zeichnerische Werk des Künstlers und dessen tagebuchartigen Charakter.
Einer der Höhepunkte im Schaffen Paul Klees ist sein Spätwerk der Jahre 1938 bis 1940, das von einer außergewöhnlichen schöpferischen Intensität und Produktivität geprägt ist.
»Nulla dies sine linea« - »Kein Tag ohne Linie« -, diese Sentenz nach Plinius notierte der Künstler im Jahre 1938 in sein Oeuvre-Verzeichnis unterhalb der Werknummer 365, eine Bleistiftzeichnung mit dem Titel Süchtig. Die schwere Krankheit hinderte Klee zunehmend, sich der aufreibenden Ölmalerei zu widmen, und so entstanden Tag für Tag bedeutende Werke und ganze Bildzyklen auf Papier: Das zeichnerische Schaffen wurde zum Tagebuch.
Ausgewiesene Kenner des Gesamtwerkes von Paul Klee führen diese letzte Schaffensphase Klees, die noch intensiver als sein frühes Werk gekennzeichnet ist von vielfältigen Bezügen zur Biografie des Künstlers, in ihrer inhaltlichen und formalen Dichte sachkundig vor Augen. Die rund 120 vorgestellten Blätter stammen aus den Beständen des Zentrum Paul Klee, das über die international größte Kollektion von Werken des Künstlers verfügt.

Fazit
Das Spätwerk Paul Klee's: Die rund 120 gezeigten Bilder weisen eine sowohl poetisch thematisierte als auch eine konsequente Formdichte aus, die bis heute in der schulischen Erziehung und spielerischen Freizeitkunst ihre Meriten aufweist. Dazu gibt es im Zentrum Paul Klee eine eigene Kinderwerkstatt.
Kein Tag ohne Linie, ein Wort von Plinius, d.h. in der Beobachtung von Osterwald : „Kein Tag ohne Schreiben, Zeichnen, Denken – ohne das Kalligramm schöpferischer Reflexionen.“ Auch Glaesemer bemerkt: „Zwischen Zeichnen und Schreibe bestand also in den letzten Jahren ein auffallender Zusammenhang..“ So entstanden also zwischen einzelnen Signalelementen innerorganisierte Vernetzungen, die sowohl zu den linearen Zeichenstil Klees gehören als auch deren poetische Integrität, die durch die Verknüpfungen sozusagen ausstrahlte und zum eigentlichen Thementitel führte. Aber lassen wir Paul Klee doch auch selbst dazu Stellung beziehen: „ Entwickeln wir, machen wir unter Anleitung eines topographischen Planes eine kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis…dabei nutzt Klee sprachliche Bilder wie ..sich über den toten Punkt hinwegsetzen.. bewegliche Tat = Linie…Halt und Atem = Unterbrochene oder gegliederte Linie… Rückblick = Gegenbewegung… ein Fluss will hindern = Wellenbewegung… eine Brücke = Bogenreihe .. so entsteht Linienzug um Linienzug grössere, einigende Erkenntnis = Konvergenz und in der abzeichnenden Verschiedenheit schliesslich Ausdruck, Dynamik und Psyche der Linie… so vermerkt Klee sinngemäss seine schöpferischer Konfession von 1920. w.p.

Zentrum Paul Klee, Bern: Paul Klee, Handpuppen

W+B Agentur-Presseaussendung September 2006
Buch- und Ereignisbesprechung
<< >>
Hrsg. Zentrum Paul Klee, Bern, ; www.zpk.org;  
antonietta.salvati@zpk.orgursina.barandun@zpk.orgchristine.hopfengart@zpk.org
Vorwort: von Andreas Marti, Text von Christine Hopfengart, Aljoscha Klee, Felix Klee, Osamu Okuda,
Tilman Osterwold, Eva Wiederkehr Sladeczek
Ausstellung: Buchvernissage im Zentrum Paul Klee am 6. Juli 2005, 18.00 Uhr
Begrüssung und Einführung: Andreas Marti, Direktor Zentrum Paul Klee und Tilman Osterwold,
Künstlerischer Leiter Zentrum Paul Klee.
Zwittergeschöpfe – Paul Klees Handpuppen zwischen Kunst und Kasperltheater: Vortrag von
Christine Hopfengart, Konservatorin Zentrum Paul Klee ;
152 Seiten, 182 Abb., davon 86 farbig, 22,80 x 26,70 cm, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN
3-7757...; € 24,80; SFR 42,00
Hatje Cantz Verlag, Stuttgart, 2006 / www.hatjecantz.de

Inhalt:
Zwischen 1916 und 1925 fertigte Paul Klee (1879-1940) für seinen Sohn Felix rund 50
Handspielpuppen, von denen sich 30 Figuren erhalten haben. Für die Köpfe verwendete der Künstler
Materialien aus dem eigenen Haushalt: Rindsknochen und Steckdosen, Borstenpinsel, Fellreste und
Nussschalen. Die ersten Kostüme nähte die später berühmt gewordene Puppenmacherin Sasha
Morgenthaler, bald übernahm Klee diese Arbeit selbst.
Die Handpuppen sind eine eigene Werkgruppe, die nicht den Anspruch großer Kunstwerke erhebt,
aber doch die künstlerischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Jahre spiegelt. So lässt
sich die zeitliche Nähe zu Dada und den Collagen von Kurt Schwitters etwa bei Klees
Zündholzschachtelgeist erkennen; mit dem Deutschnationalen karikierte er einen politischen Zeittyp.
Der Band präsentiert die unübertrefflich fantasievollen Handpuppen Paul Klees und beschreibt die
einzelnen Figuren. (Englische Ausgabe ISBN 3-7757-1740-4; französische Ausgabe ISBN
3-7757-1741-1)

Ursina Barandun, Christine Hopfengart, Zentrum Paul Klee, Bern:
Paul Klees Handpuppen standen bisher im Schatten seines malerischen und zeichnerischen Werks
und wurden nur einmal (1979) zusammenhängend publiziert. Das neue Buch, das die Puppen
umfassend fotografisch dokumentiert und sie erstmals kunstgeschichtlich analysiert, erscheint im
Hatje Cantz Verlag und wird am 6. Juli im Zentrum Paul Klee im Rahmen einer Buchvernissage
vorgestellt. Das Buch ist in deutscher, französischer und englischer Sprache im Shop des Zentrums
sowie im Buchhandel erhältlich.
Paul Klees Handpuppen sind Zwittergeschöpfe. Sie sind Produkte zwischen Kunstwerk und Spielzeug
und Produkte eines Dialogs zwischen Kind und Erwachsenem – Paul und Felix Klee. In den Puppen
treffen die komplexe Fantasie eines Künstlers und die Spielfreude des Kindes auf einander. Denn die
Puppen entstanden nicht aus Klees eigener Initiative und sie wurden auch nicht von ihm selbst
gespielt. Vielmehr war es sein Sohn Felix, der im Alter von neun Jahren mit seinem Wunsch nach
Kasperlfiguren den Anstoss gab. Eine erste Gruppe von acht Figuren entstand 1916. Bis 1925 wuchs
das Ensemble auf rund 50 Puppen an; 30 von ihnen haben sich bis heute erhalten und befinden sich
alle im Besitz des Zentrum Paul Klee.
Die ersten Puppen waren Figuren aus dem klassischen Kasperltheater. Es gab einen Kasperl, dessen
Frau Gretl, einen Teufel und ein Krokodil. Bald schon erweiterte der Künstler das traditionelle
Repertoire und kreierte eigene Fantasiegeschöpfe, wie etwa den Herrn Enterich, den Buddhistischen
Mönch oder den Weisshaarigen Eskimo. Die Puppen erheben nicht den Anspruch grosser Kunstwerke
und Klee nahm sie auch nicht in sein Werkverzeichnis auf. Sie sind aber geistreiche Bastelarbeiten,
an denen Paul Klees Vergnügen am Spiel mit Materialien und Formen und seine Lust an ironischen
Kommentaren und versteckten Anspielungen ablesbar ist. So verbergen sich in manchen Figuren
Hinweise auf Klees persönliches Umfeld. Hinter dem Gekrönten Dichter steht mit grosser
Wahrscheinlichkeit Rainer Maria Rilke, im Mönch spielte Paul Klee vermutlich auf seinen
Bauhauskollegen Johannes Itten an. In anderen Fällen reflektieren die Figuren politische oder
gesellschaftliche Themen: Mit dem Deutschnationalen nahm er die Ultrakonservativen der Weimarer
Republik aufs Korn, mit dem Steckdosengeist spielte er auf die rasante Verbreitung der Elektrizität in
den 1920er-Jahren an.
Bei der Herstellung der Figuren verwendete Klee mit Vorliebe Fundstücke aus dem eigenen Haushalt.
Für die Köpfe nahm er beispielsweise alte Handschuhe oder Steckdosen, Borstenpinsel, Fellreste
oder Nussschalen, während er für die Kostüme die häusliche Stoffkiste auswertete. Klees
Handpuppen sind in ihrer Bildsprache ebenso selbständig, wie Klees gesamtes Werk. Dennoch ist
auch hier die Nähe zu zeitgenössischen Kunstströmungen unübersehbar. Figuren wie der
Zündholzschachtelgeist oder der Elektrische Spuk lassen an Dada-Collagen denken, während der
Breitohrclown konstruktive Anregungen aus Klees Bauhaus-Zeit verarbeitet.

Antonietta Salvati, Zentrum Paul Klee , Bern:
Paul Klees Handpuppen standen bisher im Schatten seines malerischen und zeichnerischen Werks
und wurden nur einmal (1979) zusammenhängend publiziert. Das neue Buch, das die Puppen
umfassend fotografisch dokumentiert und sie erstmals kunstgeschichtlich analysiert, erscheint im
Hatje Cantz Verlag und wird am 6. Juli im Zentrum Paul Klee im Rahmen einer Buchvernissage
vorgestellt.

Fazit:
Was für ein Künstler-Vater Paul, der seinem Sohn Felix Muster zur Hand gibt, dabei sein Umfeld karikiert und parodiert (Rilke, Itten...), wie für die spielerische und ästhetischen Bewältigung der Lebenswelt sorgt. Mehr noch, wir wagen die Behauptung - das Zentrum Paul Klee in Bern wäre nie zustande gekommen, wenn die Imagination, die von den Handpuppen für Kinder jeden Alters ausstrahlte - auf Familie, Gesellschaft und schliesslich auf Mäzene wie Dr. Müller, der auch den integrierte Kinderspiel -und -gestaltung-Bereich zur Recht forcierte.
Ein weit(e)reichendes Geschenkbuch mit Folgen ist so entstanden.
http://www.kultur-punkt.ch/praesetation/ereignisse/er-kleezentrum-bern05-6.htm

Das Universum Klee

Online-Publikation: Dezember 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Das Universum Klee . Hrsg. Dieter Scholz, Christina Thomson, Text von Olivier Berggruen, Anke Daemgen, Christine Hopfengart, Dieter Scholz, Peter-Klaus Schuster, Christina Thomson, Otto Karl Werckmeister >>
Katalog: Deutsch . Englische Ausgabe ISBN 978-3-7757-2273-5
368 S., 377 Abb.,  299 farbig, 25,50 x 30,10 cm, geb. mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-7757-2272-8; € 39,80, CHF 69,00
Ausstellung: Ausstellung: Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie 31.10.2008–8.2.2009; www.smb.spk-berlin.de;
Veranstalter: Verein der Freunde der Nationalgalerie; http://www.freunde-der-nationalgalerie.de/website/mainset.html
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2008; www.hatjecantz.de; 

Inhalt
Das Universum Klee
»Alles wird Klee sein.« Paul Klee
Mit seiner sehr individuellen, jedoch zugleich universalen Bildsprache zählt Paul Klee (1879–1940) zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Schon 1901 war für ihn klar: »Ein guter Künstler will ich werden.« Alle Schaffensphasen umfangend, führt der Band anhand von mehr als 200 Werken die visionär-poetischen Bildwelten Klees vor Augen, die das Abstrakte und das Figürliche auf einmalige Weise verschmelzen.
Klees Œuvre wird in thematischen Einheiten vorgestellt: Der Lebenszyklus des Menschen – von Geburt und Kindheit über Eros und Elternrolle bis hin zum Tod – ebenso wie seine kulturellen Ausdrucksformen in Musik, Theater und Religion und seine Umwelt mit Pflanzen, Tieren und Landschaften. Klees Kosmos erweist sich als ein Ideen- und Bilderkreis, der die Gesamtheit der Welt zu erfassen und deuten versucht. In einem detaillierten Essay, der Paul Klees Auseinandersetzung mit einer Auswahl der wichtigsten Künstler seiner Zeit analysiert, wird die Klee-Forschung um einen zentralen Aspekt bereichert.

Zur Ausstellung
der Nationalgalerie, ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie und gefördert durch E.ON
Mit seiner sehr individuellen, jedoch zugleich universalen Bildsprache zählt Paul Klee (1879-1940) zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Schon 1901 war für ihn klar: "Ein guter Künstler will ich werden." Und 1906 notierte er in sein Tagebuch: "Alles wird Klee sein." In strategischer Verfolgung dieser Ziele legte er bereits 1911 ein akribisches Werkverzeichnis an, das bis zu seinem Tod über 9000 Einträge umfassen sollte.
Die Nationalgalerie widmet dem Jahrhundertkünstler Paul Klee nun eine Ausstellung, die zu einer großen Reise in das faszinierende Universum Klee einlädt. Alle Schaffensphasen umfangend, lässt sie die visionär-poetischen Bildwelten Klees, die das Abstrakte und das Figürliche auf einmalige Weise verschmelzen, in ihren zahlreichen thematischen Fassetten erlebbar werden.
Ein zentraler Ausstellungsraum widmet sich der Analyse von Paul Klees Auseinandersetzung mit zehn der wichtigsten Künstler seiner Zeit, darunter Ensor, van Gogh, Kubin, Kandinsky, Marc und Picasso. Um diesen Kern gruppiert sich das Universum Klee. Nach Art eines Emblembuches sind die Bereiche versammelt, denen sich Klee wie ein Enzyklopädist widmete. Geburt, Kindheit und Jugend sind ebenso Themen des menschlichen Individuums wie der Eros oder die Welt der Väter und Mütter. Formen und Dinge werden in Kapiteln über Stillleben, Interieurs und Architektur in den Blick genommen. Die Natur ist präsent in der Darstellung von Pflanzen, Tieren und Landschaften. Kulturelle Ausdrucksformen wie Musik, Theater, Schrift und Religion leiten über zu den dunklen und zerstörerischen Kräften, welche in Gestalt von Krieg, Angst und Tod in Erscheinung treten. Klees Kosmos erweist sich als ein vollständiger Ideen- und Bilderkreis, in dem der Künstler die Gesamtheit der Welt zu erfassen und deuten versucht.
Mit 250 Meisterwerken Paul Klees unternimmt es die Nationalgalerie, erstmals nach der genau 85 Jahre zurückliegenden Klee-Ausstellung im Kronprinzenpalais, wieder eine umfassende Retrospektive des Künstlers in Berlin zu zeigen.

Fazit

1 Ausstellungs-Titelverfehlung
Bereits die Betitelung der Ausstellung zeigt die Grössensucht der Verantwortlichen: statt fragiler " Weltsicht Klee's" heisst es grobklotzig "Universum"...

2 Paranoid-marktschreierische Sprache
Charakterisierend fragwürdig-paranoid tönt es für die Draussen im Aus/Lande dann in den Katalogbegleittexten: "Berlin kann alles".. "Quotenkünstler", "Magier" ...; in der üblen Massen anmachenden TV-Show-, Kunststadl-Sprache...

3 Choreografische Verzettelung
Schubladisierung des weltsichtigen Klee, statt lebens-szenarisch wie in Bern gestaltungszerfaserte deklamierte Allerwelts-Themenfolge in Berlin: "Kindheit - Eros - Frauen/Männer - Ferne - Theater - Tiere - Natur - Musik - Architektur - Bauhaus - Schrift - Religion - Krieg - Melancholie"...

Dagegen zeigt zu gleicher Zeit das Zentrum Paul Klee in Bern als Art-Psychotop:(Sammlung: 40% von Klee's Werken beinhaltend) " The most suitable place" für Sammler Katsuta und alle Kenner der transdisziplinären Kunstwelt.
Da - in ungewöhnlich berührender Weise zeigt sich die künstlerischen Entfaltung von Paul - nennen wir Ihn einfach so - wie er zeit - nah und - gleich seine "Fühlebene" (kpz-Direktor Steiner) in seinem Lebens-Werk so frappant auf Papier, Leinwand und Seide/Damast poetisch-berührend realisieren konnte: als Pubertierender - Bauhauslehrer - "Entarteter" Verfolgter - schliesslich - chronisch Kranker in die Sturmstille Flüchtender. Klee ? Eine stille, geniale Grösse, da - wieder auf innige und einfache Weise sichtbar geworden durch Werk und Expo-Gestaltung - allerdings in Bern statt Berlin, jeder Interessierte ist erfüllt von poetischer zeiten-überhöhter Schönheit.
Allein dem Katalogbuch vom Hatje Cantz Verlag gebührt grosse Anerkennung für die Bild- , Ausstattungs- und Druckqualität, die internationale Ansprüche übertrifft dank dessen Philosophie:"All art is dedicated to joy".
m+w.p. 08-12
Weiterführende Hinweise:
http://www.kultur-punkt.ch/praesentation/ereignisse/zpk-08-11acollectorseye.htm; 
http://www.kultur-punkt.ch/praesentation/ereignisse/zpk-bern-08-9bewegung-atelier.htm
http://www.kultur-punkt.ch/praesentation/ereignisse/hatjecantz08-4klee-linie.htm
http://www.kultur-punkt.ch/praesentation/ereignisse/v-aufbau-giordano-klee07-7.htm