Olaf Otto Becker: Broken Line
W+B Agentur-Presseaussendung November 2007
Buchbesprechung
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Text von Gerry Badger, Christoph Schaden. Deutsch/Englisch
2007. 152 Seiten, 75 farbige Abb., 34,70 x 27,80 cm, Leinen; ISBN 978-3-7757-1972-8, € 58,00CHF 102,00
Hatje Cantz Verlag, D-73760 Ostfildern; http://www.hatjecantz.de
Inhalt
Atemberaubende Ansichten unberührter Landschaft eines entlegenen Teils unserer Erde, im Licht der Nacht fotografiert, ohne Schatten: Olaf Otto Becker (*1959 in Travemünde) bringt von abenteuerlichen Fahrten im Schlauchboot über die Eismeere Grönlands Bilder überwältigender Schönheit. Wie sein erster Zyklus aus Island Under the Nordic Light haben sie in ihrer Ikonografie der Melancholie und Stille etwas von der Erhabenheit romantischer Landschaftsmalerei. Und zugleich sind sie durch den unbestechlichen Blick des Forschers und ihre exakte geografische Lokalisierung Zeugnis einer Zeit, in der Gletscher im erwärmten Klima verschwinden. So bewahren diese Fotografien das Erstaunen des Künstlers über die Schönheit der Schöpfung – und dokumentieren zugleich ihre Gefährdung.
Fazit
Nicht ohne Grund ist der erfahrene und herausragend kompetente Hatje Cantz Verlag mit vier Büchern mit dem Deutschen Fotobuchpreis 2008 ausgezeichnet worden.
Allen Freunden der Kunstfotografie können ganzjährig - wie an Weihnachten - individuelle, qualitativ hochwertige und schöne Geschenke gemacht werden: wie hier "Broken Line" von Olaf Otto Becker.
Becker nähert sich dem eisig kalten Bildraum sowohl mit leistungsportlicher Eleganz als auch mit einem introvertiert-berührenden Blick für einen Aggregats-Raum aus fest konturierten und bizzaren Eisformen, Wasser und Wolken. Dieser dreidimensionale Aggregatsraum assoziiert sowohl Caspar David Friedrichs Blick - ohne Lebewesen-Staffage - als auch das Shan Shui der klassischen chinesischen Landschaftsmalerei. Dieses einmalige Bildwerk gibt uns Gelegenheit die Macht der Natur global und langzeitlich sowie die Ohn-Macht der menschlichen Lebensbemühungen angesichts dieser Eis-Welt vergleichend zu würdigen. Das danken wir dem vortrefflichen Olaf Otto Becker