Elena Gorokhova : Russisches Tattoo

Kulturreisen
E. Gorokhova: Russisches Tattoo
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Online-Publikation: August 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<   . Aus dem Englischen von Saskia Bontjes van Beek >>
dtv premium 26068 : 432 Seiten; ISBN 978-3-423-26068-8; 16.90 [D] 17.40 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristika
Goodbye Leningrad, hello America!

Inhalt
Mit nichts als einem Koffer kommt Lena aus Leningrad in den USA an. Ein Leben ohne mütterliche (und staatliche) Kontrolle scheint zum Greifen nah. Doch die lang ersehnte Freiheit gibt es nicht zum Nulltarif, der Kulturschock trifft sie mit voller Wucht und auch die Ehe mit Robert entwickelt sich anders als erwartet. Erst nach und nach fasst sie Fuß in der amerikanischen Gesellschaft, findet Arbeit, lässt sich scheiden und heiratet erneut.
Als Tochter Sascha geboren wird, reist Lenas Mutter aus der Sowjetunion an - und bleibt. Die ungelösten Konflikte, die Lena hinter sich gelassen zu haben meinte, flammen wieder auf: Zwischen ihrer sowjetisch geprägten Mutter und ihrer amerikanisch erzogenen Tochter muss Lena ihre eigene Identität neu bestimmen.
Voller Komik und Sprachwitz schildert Elena Gorokhova, was es bedeutet, sich in einer fremden Sprache neu erfinden zu müssen und die widerstreitenden Aspekte der eigenen Persönlichkeit miteinander zu versöhnen.

Autorin
Elena Gorokhova, geboren 1955 in Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, studierte Englisch an der Staatlichen Universität Leningrad, bevor sie 1980 die damalige Sowjetunion verließ. In den USA promovierte sie über Sprachvermittlung und unterrichtete an verschiedenen Colleges Englisch als Zweitsprache, Linguistik und Russisch. Elena Gorokhova lebt in New Jersey.

Fazit
Liebe und Hoffnung sind die Wundenheiler (J.M. Coetzee, Summertime) steht an der Eingangspforte des Romans von Elena Gorokhova in ihrem Memoir "Russisches Tattoo". Ihre Live-Tattos erhält die Icherzählerin von Robert (Teil 1), Andy (Teil 2) Sacha (3), Mama (4), St. Petersbur (5) in einer Sprache wie 'eine Veganerin mit einer Maschinenpistole', kurz, cool und doch unter der Asche leuchtet poetisch-russische Glut auf - zwischen Gogol und Jessenin - und verliert sich in den Schluchten der USAtischen Globalität. Die Eingangswünsche braucht nicht nur sie in ihrem Leben. m+w.p15-8