Erzgebirge . Von lebendigen Pyramidenfrauen, riesigen Weihnachtsbäumen und einer Ausstellung im Wasserschloss
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Noch drei Tage bis Weihnachten – wie zufrieden sind die Holzkünstler aus dem Erzgebirge mit dem diesjährigen Geschäft? „Die Umsätze liegen etwa auf dem Niveau des Vorjahres“, resümiert Dieter Uhlmann, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V., und erzählt, mit welchen Aktionen die Kunsthandwerker aus dem Erzgebirge in diesem Jahr auf ihre einzigartigen Produkte aufmerksam machen:
Lebendige Pyramidenfrau auf dem Dresdner Striezelmarkt
An Einfällen zur Vermarktung ihrer Erzeugnisse mangelte es den Erzgebirgischen Holzkünstlern in diesem Jahr nicht. So schmückt in diesem Jahr erstmals eine lebendige Pyramidenfrau das bunte Treiben auf dem 582. Dresdner Striezelmarkt. Weihnachtliche Motive aus dem Erzgebirge zieren ihr Kleid, auf ihrem Kopf dreht sich ein Flügelrad, am hölzernen Rocksaum leuchten Kerzen. In diesem Aufzug steht Susanne Kockat sechs Tage die Woche auf der Bühne, um gemeinsam mit anderen typisch erzgebirgischen „Figuren“ wie Nussknacker, Lichterengel und Pflaumentoffel den Weihnachtszauber der Region lebendig werden zu lassen.
Weltgrößte Stufenpyramide
Ihren ersten Auftritt hatte die Pyramidenfrau beim diesjährigen Pyramidenfest am 10. Dezember. Das Pyramidenfest wurde 1999 erstmals gefeiert, um die 14,62 Meter große Pyramide auf dem Dresdner Striezelmarkt, die als größte Stufenpyramide der Welt sogar im Guinness-Buch der Rekorde steht, zu würdigen. Finanziert wurde diese 1997 von den Händlern des Marktes, gefertigt wurde sie im erzgebirgischen Gahlenz, von wo aus auch schon ähnliche Riesenpyramiden nach Texas oder Japan geliefert wurden.
Handarbeit als Qualitätssiegel
„Der Dresdner Striezelmarkt hat das größte Angebot an erzgebirgischer Holzkunst“, sagt Dieter Uhlmann, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. „Jeder siebte Stand bietet hier Holzkunst aus dem Erzgebirge an.“ In einer eigens eingerichteten Schauwerkstatt können die Besucher des Striezelmarktes den Kunsthandwerkern aus dem Erzgebirge über die Schulter schauen und sich selbst ein Bild davon machen, wie Nussknacker, Räuchermännchen & Co. entstehen. „Auch wenn in vielen Bereichen moderne Technik wie Laser Einzug hält, steht die Volkskunst aus dem Erzgebirge heute und in Zukunft für Tradition, Qualität und Handarbeit“, so Uhlmann. Selbst bei technisierten Prozessen braucht es noch immer 70-80 Prozent Handarbeit für eine erzgebirgische Figur. „Ohne Handarbeit würde das Produkt Erzgebirge nicht mehr funktionieren, denn genau dadurch wird es einzigartig und nicht austauschbar“, unterstreicht Dieter Uhlmann.
Ausstellung „Die Kunst zum Leben.“ im Wasserschloss Klaffenbach
Erzgebirgische Volkskunstprodukte
Von der hohen Qualität der erzgebirgischen Volkskunstprodukte zeugt noch bis zum 31. Januar 2017 die Ausstellung „Die Kunst zum Leben.“ im Wasserschloss Klaffenbach bei Chemnitz, die ausgewählte und bemerkenswerte Holzarbeiten zeigt – von Leihgaben aus namhaften Sammlungen und Museen über künstlerische Unikate, Produkte aus Manufakturen bis hin zu Gestaltungen der Fachhochschule für Angewandte Kunst in Schneeberg.
1000 Erzgebirgsfiguren an 5 Meter hohem Weihnachtsbaum
Doch aus dem Erzgebirge kommt nicht nur die weltgrößte Stufenpyramide, sondern auch der wahrscheinlich größte mit erzgebirgischer Holzkunst geschmückte Weihnachtsbaum. Im Foyer der Sächsischen Staatskanzlei stellte der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller einen fast 5 Meter hohen Baum auf, der ausschließlich mit Erzgebirgischer Holzkunst® geschmückt ist. An den Zweigen hängen über 1000 hölzerne Figuren – Engel, kleine Nussknacker, Reiterlein und viele andere typisch erzgebirgische Raritäten.
Adventskalender im Radio
Figuren aus dem Erzgebirge gibt es auch beim Adventskalender auf MDR1 Radio Sachsen zu gewinnen. Jeden Tag verlost der Radiosender Kostbarkeiten aus dem Erzgebirge – nach Angabe der Redaktion mit großer Resonanz.
Besuch bei den Kunsthandwerkern
Neben den Aktivitäten des Verbandes luden auch zahlreiche Hersteller aus dem Erzgebirge in der Vorweihnachtszeit zu einem Besuch in ihrer Werkstatt ein. So fanden bei Wendt & Kühn traditionell am 1. Adventswochenende die Schautage in der Grünhainichener Manufaktur statt, am 2. Adventswochenende stieg das Pyramidenfest bei Blank in Grünhainichen, und am 3. Adventswochenende lud das blonde Flachshaarengelchen Kathrinchen Zimtstern, über das es mittlerweile schon zwei Adventskalender-Bücher gibt, in ihre heimischen Werkstätten Flade nach Olbernhau ein.
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