Isabelle Meier: Großeltern - Große Eltern Archetypische und klinische Perspektiven der Großeltern-Enkelkind-Beziehung
Gesundheit aktuell
I. Meier: Grosseltern. Perspektiven . Beziehung
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Online-Publikation: Februar 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
184 S. , Broschur - 23,5 x 15,5 cm, ISBN 9783955581152 / 9783955581152 58115 ; EUR 19,90
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de
Inhalt
Wie die Eltern üben auch die Großeltern einen wichtigen Einfluss auf die psychische Entwicklung von Kindern aus. So können schlechte Bindungserfahrungen mit den Eltern durch gute mit den Großeltern aufgefangen bzw. abgemildert werden.
Meier zeigt an klinischen Beispielen, auf welche Weise sich Großeltern-Enkelkind-Beziehungen sowohl positiv als auch negativ auf die kindliche Psyche auswirken und wie sich dies auch in Psychotherapien und Psychoanalysen niederschlägt.
Ausgehend von der Analytischen Psychologie und Jungs Archetypenlehre nutzt Meier für ihren therapeutischen Ansatz eine intersubjektive Herangehensweise und nimmt auch Anregungen von Bowlbys Konzept der inneren Arbeitsmodelle, dem jungianischen Komplex-Begriff sowie die Studien von Stern und seiner Forschungsgruppe zu Gegenwartsmomenten mit auf.
Autorin
Isabelle Meier, Dr. phil., Psychologin, Analytische Psychologie nach C. G. Jung und katathym-imaginative Psychotherapeutin, führt eine eigene Praxis in Zürich. Sie ist Dozentin, Lehranalytikerin und Supervisorin am ISAPZURICH (Internationales Seminar für Analytische Psychologie in Zürich) und seit 2012 dessen Co-Präsidentin. Zu ihren Veröffentlichungen zählen verschiedene Artikel in Zeitschriften und Buchpublikationen, u. a. in Seele und Forschung (2006). Sie ist in der Kernredaktion der Zeitschrift Analytische Psychologie (Brandes & Apsel) tätig.
Fazit
Die analytische Psychologin Isabelle Meier gliedert ihre breitgefächerte Untersuchung "Großeltern - Große Eltern" aus der panoramatischen Sicht von archetypischen und klinischen Perspektiven der Großeltern-Enkelkind-Beziehung zwyfach - in Theorie und einen klinischen Teil.
Dazu baut sie in ihrem Archetypenkonzept (1) auf dem Emergenzprinzip (2) von R. Barthes ( 3) auf.
Dabei werden Begriffe wie Symbole (4), Mythen, Legenden von Altersbildern in Narrativen gedeutet und Innere Arbeitsmodelle und Komplexe erstellt (rpräsentative Informationen über Beziehungs-mustern und -Personen).
Hinzu kommen aktuelle architypische Gegenwartsmomente und ihre gesellschaftliche Bedeutung unter Einbezug sozialwissenschaftlicher Untersuchungen.
Im klinischen Teil wird die Intersubjektivität (5) in der Praxis und an Beispielen aufgezeigt. Besonders berührend ist dieses von 'Paul und die alte Weise': Ein junger hochmotivierter und überlasterer Pfleger (hochaktuell) trifft auf eine 'Grossmutter', die er als uralt, zugleich rundlich (archetypische Kraft *) erlebte... Isabelle Meier überlegte, wie Wut und Schmerz auch nährende Aspekte* )dessen Sichtweise beinhalten, und konnte diesen Mann - dank ihrer Archetypenlehre - damit Sicherheit vermitteln. Pars pro toto ist dieses Lehrwerk und Diskursbuch zur Psychotherapie ein herausragender und wichtiger Baustein aus der Burn-out-Falle - besser Versagerrolle - aussteigen zu können.m +w.p15-2
(1) Archetypus / Archetyp,
bezeichnet die Analytische Psychologie die dem kollektiven Unbewussten zugehörigen Grundstrukturen menschlicher Vorstellungs- und Handlungsmuster. Das Wort stammt aus griechisch archē, „Ursprung“, mit zugehörigem Präfix archi-, „Ur-, Ober-, Haupt“, und typos, „Schlag, Abdruck“ (nach typein = „schlagen“) und bedeutet also wörtlich etwa „Ur- oder Grundprägung“. Oft wird Archetyp sprachlich ungenau mit Urbild übersetzt, da er sich auch in symbolischen Bildern zeigt. Begrifflich eher zutreffend ist deutsch Urform.
Archetypen sind psychische (auch psychophysische) Strukturdominanten, die als unbewusste Wirkfaktoren das menschliche Verhalten und das Bewusstsein beeinflussen. Auch zum Bewusstsein selbst und zu seiner Entwicklung zeigt die Kulturgeschichte archetypische Bilder,,z.B.:Himmelslichter...http://de.wikipedia.org/wiki/Archetyp_(Psychologie)
(2) Emergenz
(vom Lateinischen emergere für „das Auftauchen“, „das Herauskommen“ oder „das Emporsteigen“) ist die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen, die diese isoliert aufweisen. So wird in der Philosophie des Geistes von einigen Philosophen die Meinung vertreten, dass Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des Gehirns sei. Emergente Phänomene werden jedoch auch in der Physik, Chemie, Biologie, Psychologie oder Soziologie beschrieben. Synonyme sind Übersummativität und Fulguration. Analog zur Ausbildung von Eigenschaften spricht man bei der Eliminierung von Eigenschaften von Submergenz.http://de.wikipedia.org/wiki/Emergenz
(3) Roland Barthes
* 12. November 1915 in Cherbourg; † 26. März 1980 in Paris) war ein französischer Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker des 20. Jahrhunderts.
Er gilt als einer der markantesten Wissenschaftler im Bereich der strukturalistischen Semiotik bzw. Semiologie. Barthes verwendete die Methoden des Strukturalismus und der Dekonstruktion, aber auch der Psychoanalyse, um moderne gesellschaftliche Phänomene wie Texte, Filme, Fotografie, Mode, Werbung oder die Liebe zu untersuchen. Indem er die Methoden des Strukturalismus radikalisierte, wurde er zu einem der Begründer des Poststrukturalismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Barthes
(4) Carl Gustav Jung
(* 26. Juli 1875 in Kesswil; † 6. Juni 1961 in Küsnacht), meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustav_Jung
(5) Intersubjektivität
(von lat. inter: zwischen und Subjekt: Person, Akteur usw.) geht davon aus, dass ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist: man ist sich beispielsweise darüber einig, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet oder was es bedeutet (z. B. „Fahrräder sind eine nützliche Erfindung“). Der Begriff ist einerseits von Subjektivität abgrenzbar: „Subjektiv“ nennt man, was nur den einzelnen Individuen zugänglich ist und wofür auch keine Allgemeinheit beansprucht wird. Typische Beispiele sind lediglich durch Introspektion zugängliche Sachverhalte oder Geschmacksurteile („Der Spinat schmeckt mir nicht“, „Ich würde gerne einmal nach Island fahren“).http://de.wikipedia.org/wiki/Intersubjektivit%C3%A4t