Anzahl der SARS-CoV-2-PCR-Testungen steigt drastisch – Positivrate jetzt bei 23,4 Prozent – Omikron ist Ursache

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Berlin, 11. Januar 2022 - Datenauswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin zur SARS-CoV-2-PCR-Testung in KW 1.
Die Omikron-Variante führt in Deutschland wie erwartet zu einem weiteren sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen und damit auch der SARS-CoV-2-Testzahlen. In der ersten Woche des neuen Jahres wurden bei den fachärztlichen Laboren in Deutschland rund 56 Prozent mehr SARS-CoV-2-PCR-Tests angefordert als noch in der Silvesterwoche. Trotz des regionalen Feiertages und der Schulferien in zahlreichen Bundesländern wurden in der KW 01 (03.01.–09.01.2022) insgesamt 1.400.039 Tests durchgeführt (Silvesterwoche 897.803). Die Anzahl der positiv befundeten SARS-CoV-2-PCR Tests stieg auf 327.911 (Vorwoche 196.528). Das entspricht einem Zuwachs von mehr als 67 Prozent gegenüber der letzten Woche. Die Positivrate stieg damit auf 23,4 Prozent (Vorwoche 21,9 Prozent).
„Dieser explosionsartige Anstieg ist vor allem bedingt durch die sehr dynamische Ausbreitung der Omikron-Variante“, so Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender der Akkreditierten Labore in der Medizin. An der Datenerhebung des ALM e.V. haben 182 Labore teilgenommen. Die Auslastung der Testkapazität der Labore stieg wieder deutlich an und lag bundesweit bei 64 Prozent. Für die laufende Woche wurde von den teilnehmenden Laboren eine SAR-CoV-2-PCR-Testkapazität von rund 2,28 Millionen Tests ermittelt (Zunahme von 4,7 Prozent zur Vorwoche).
Zur Diskussion über Kapazitätsengpässe in den Laboren äußert sich der 1. Vorsitzende des fachärztlichen Berufsverbandes: „Die Belastung in den Laboren ist zwar erheblich, aber ich sehe keinen Grund für zu große Sorgen.“ Vielmehr komme es bei zunehmendem Testgeschehen und begrenzten Testkapazitäten darauf an, die Nationale Teststrategie wieder stärker in den Fokus zu nehmen und tatsächlich umzusetzen. „Die Labore haben schon mehrere Male solche Situationen gemeistert und sind gut vorbereitet. Wir dürfen die Beschäftigten in den Laboren, die, wie die Pflegekräfte in den Krankenhäusern, jeden Tag im Jahr, auch an Wochenenden und Feiertagen, arbeiten, nicht überlasten, denn auch sie können krank oder als Kontaktpersonen in die Quarantäne geschickt werden“, so Müller.
Tests sollten im Sinne dieser Nationalen Teststrategie zielgerichtet eingesetzt werden. Was zu tun ist, wenn die Kapazitäten knapp werden, ist dort klar geregelt (Nationale Teststrategie auf der Website des RKI). Erste Priorität für einen PCR-Test haben Menschen mit Symptomen. An zweiter Stelle kommen Personen, die zwar keine Symptome aufweisen, aber Kontakt zu bestätigt Infizierten hatten. Dritte Priorität haben unter anderem Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen oder -unterkünften, in denen ein COVID-19-Fall bestätigt wurde. Dazu gehören zum Beispiel auch Kitas und Schulen. Auch laborbasierte Antigentests könnten hier eine sinnvolle Ergänzung sein. „Wir werden uns nicht aus der Pandemie heraustesten können. Es kommt in erster Linie auf das Verhalten der Menschen an. Das Impfen mit der Auffrischungsimpfung, die Beachtung der AHA-Regeln sowie die eigene Einschränkung der Kontakte auf das Wichtige, sind der wesentliche Beitrag, den jede Person leisten kann“, so Dr. Müller weiter.
„Die Labore haben die Testkapazitäten allein seit Oktober um mehr als 10 Prozent gesteigert. Wir sind bemüht, diese auch weiter zu erhöhen, denn die Infektionszahlen werden in den nächsten Tagen und Wochen weiter deutlich zunehmen. Mit dem Ende der Ferien starten auch in vielen Bundesländern wieder die präventiven Testungen mit der Lolli-PCR-Methode in den Bildungseinrichtungen. Auch dies wird sich auf die Anzahl der Testungen auswirken. Mit der Häufung positiver Fälle bei den sogenannten Pooltests steigt auch der Anteil an entsprechenden Nachtestungen erheblich“, erklärt Evangelos Kotsopoulos, Vorstandsmitglied im ALM e.V.
Labore sind Teil der kritischen Infrastruktur
„Die Pandemie macht leider keinen Bogen um die Beschäftigten in den Laboren. Sie sind seit zwei Jahren im Dauerstress und haben auch über die Feiertage die fachärztliche Versorgung aufrechterhalten. Für diesen unermüdlichen Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen gebührt ihnen ein ganz besonderer Dank! Mit großer Sorge sehen wir daher auf die aktuell hohe Dynamik beim Infektionsgeschehen“, sagt Prof. Dr. Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des Laborverbandes. „Man darf dabei nicht vergessen, dass wir in den Laboren nicht nur die Versorgung mit SARS-CoV-2-Diagnostik sichern, sondern auch alle anderen relevanten Untersuchungen zur Versorgung der Bevölkerung mit medizinisch-ärztlicher Labordiagnostik durchführen, ohne die in den meisten Fällen keine Diagnose und Behandlung möglich ist. Die Labore sind ein wichtiger Teil des Gesundheitswesens und der kritischen Infrastruktur“, so der Internist und Facharzt für Laboratoriumsmedizin.
Der Vorstand des ALM e.V. wiederholt aus diesem Anlass erneut: „Wir alle müssen uns konsequent an die wichtigen Grundregeln zur Infektionsvermeidung halten: Kontakte reduzieren, Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen, Lüften in Innenräumen und die Corona-Warn-App nutzen“, betont der 1. Vorsitzender Dr. Michael Müller. „Alle, die noch nicht geimpft sind oder denen die Booster-Impfung noch fehlt, sind aufgerufen, dies schnellstens zu tun. Damit schützen wir nicht nur uns selbst und andere, sondern tragen auch zum Schutz der wichtigen Infrastruktur bei.“
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Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.

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