Prävention mit Statinen hilft älteren Menschen nicht wirklich

 

Prävention mit Statinen hilft älteren Menschen nicht wirklich - Todesursachen verlagern sich auf Krebs oder Demenz
www.pressetext.com;  monschein@pressetext.com

London (pte/10.08.2007) - Der Einsatz von Medikamenten, um Krankheiten zu verhindern, könnte bei älteren Menschen weder das Leben verlängern noch die Lebensqualität verbessern. Dee Mangin und Iona Heath warnen im British Medical Journal http://www.bmj.com, dass Medikamente wie etwa Statine, die gegen Herzkrankheiten verschrieben werden, einfach die Todesursache auf Krebs oder Demenz verlagern. Aus Angst vor Diskriminierung böten die Ärzte ohne Rücksicht auf das Alter der Patienten präventive Maßnahmen an. Experten stimmten dieser Argumentation zu. Es seien mehr Daten zu der Notwendigkeit derartiger Behandlungsansätze bei älteren Menschen erforderlich.

Statine sind laut BBC die Hauptstütze der Bemühungen der britischen Regierung, die Anzahl der Herzerkrankungen bis 2010 um 40 Prozent zu verringern. Jährlich werden rund 40 Mio. Mal Statine verschrieben - Tendenz steigend. Praktischen Ärzten werden finanzielle Anreize dafür geboten, diese Medikamente Patienten mit einem hohen Risiko so oft wie möglich zu verschreiben. Laut Mangin und Heath ist es jedoch bedenklich, dass es ein oberes Alterslimit für die Einschätzung eines Herzrisikos gibt. Wenn es das Ziel ist, einen frühzeitigen Tod zu verhindern, welche Auswirkungen hat diese Praxis auf Menschen, die bereits ein überdurchschnittliches Alter erreicht haben.

Eine groß angelegte Studie zum Einsatz von Statinen in der Altersgruppe zwischen 70 und 82 Jahren hat ergeben, dass die Anzahl der Erkrankungen und Todesfälle durch Herzerkranken bei jenen sank, die mit Pravastatin behandelt wurden. Allgemein konnte jedoch kein Unterschied bei den Sterbezahlen festgestellt werden, da die Zahl der Krebserkrankungen und der damit in Zusammenhang stehenden Todesfälle anstieg. Die beiden Ärzte argumentieren, dass die Veränderung der Todesursache ohne vorherige Information und Einverständnis des Patienten nicht ethisch sei. Heath betont, dass Geld für Interventionen ausgegeben werden sollte, die das Leiden der Betroffenen wirklich lindern. Als Beispiele nannte sie Operationen gegen Starerkrankungen, künstliche Gelenke oder eine bessere Betreuung für demente Patienten. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Michaela Monschein
Tel. +43-1-81140-0