Volkskrankheit Schlaflosigkeit – und was man dagegen tun kann
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Schlaflosigkeit - Therapie
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Nicht jeder, der an Schlaflosigkeit leidet, erlebt infolgedessen so kurzweilige Nächte wie US-Schauspieler Jeff Goldblum, den in der Thriller-Komödie „Kopfüber in die Nacht“ aus den 1980er Jahren die blonde Schönheit Michelle Pfeiffer in turbulente nächtliche Abenteuer verwickelt. Für die meisten Menschen bedeutet Insomnie, so der medizinische Fachbegriff für länger anhaltende Schlafprobleme, stattdessen quälend lange Nächte ohne Erholung, verminderte Leistungsfähigkeit am darauffolgenden Tag und ein allgemein beeinträchtigtes Wohlbefinden.
Denn ausreichend Schlaf braucht der Mensch für seine körperliche und geistige Fitness. Im Schlaf regenerieren sowohl Körper als auch Psyche. Das Gehirn verarbeitet die Eindrücke des abgelaufenen Tages und insgesamt entspannt der Mensch. Außerdem werden im Schlaf das Immunsystem gestärkt sowie Organ- und Stoffwechselfunktionen verbessert. Insgesamt fördert ausreichender und guter Schlaf die Ausgeglichenheit des Menschen. Doch laut dem DAK-Gesundheitsreport 2017 leiden 80 Prozent der Berufstätigen in Deutschland an Schlafproblemen.
Dass man immer mal wieder eine kurze oder unruhige Nacht hat, in der sich nur wenig oder – gefühlt – gar kein Schlaf einstellen will, ist normal. Studien in Schlaflabors haben übrigens gezeigt, dass etliche Menschen, die über ausgeprägte Schlaflosigkeit klagen, tatsächlich deutlich länger schlafen, als sie selbst meinen. Manche träumen sogar, nicht schlafen zu können, und sind morgens davon überzeugt, kein Auge zugetan zu haben.
Doch Störungen der Nachtruhe sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn sie können Symptome von Krankheiten sein. Andererseits kann Schlafmangel aber auch Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck oder Depressionen Vorschub leisten. Deshalb empfiehlt es sich, bei länger anhaltenden Schlafproblemen einen Arzt zurate zu ziehen.
Meist haben Ein- und/oder Durchschlafstörungen allerdings im Wortsinn „alltägliche“ Ursachen: Stress am Arbeitsplatz, Ärger mit dem Chef, Probleme in der Beziehung, Geldsorgen, Schichtarbeit, aber auch positive Faktoren wie ein außergewöhnlich schönes Erlebnis oder die Vorfreude auf ein bestimmtes Ereignis können die Nachtruhe zu kurz kommen lassen. Kaffee, Cola-Getränke und schwarzer oder grüner Tee halten ebenfalls wach. Denn Koffein und Teein regen Herz und Kreislauf an. Zudem sind ungewohnt späte und üppige Mahlzeiten eine häufige Ursache, warum die Nacht zum Tag wird. Denn ein voller Bauch studiert nicht nur ungern, sondern schläft auch schlecht. Deshalb raten Experten davon ab, am Kühlschrank oder der Naschschale schnell noch einmal den kleinen Hunger zu stillen, wenn man nachts wach wird. Alkohol als Einschlafhilfe ist demnach gleichfalls nicht sonderlich empfehlenswert, da er die sogenannten REM-Phasen unterdrückt, denen von der Wissenschaft besondere Bedeutung für erholsamen Schlaf beigemessen wird.
Aber auch eine durchgelegene Matratze auf einem klapprigen, alten Lattenrost, eine „nervig helle“ Außenbeleuchtung oder ein schlechtes Raumklima im Schlafzimmer kommen als Killer der Nachtruhe in Betracht. Fachleute empfehlen als ideale Schlafbedingungen einen dunklen Raum mit einer Temperatur von 16 bis 18 Grad. Darüber hinaus raten sie dazu, vor dem Zubettgehen den Tag ruhig ausklingen zu lassen, sich bewusst zu entspannen. Am besten versucht man demnach, Anspannung und Probleme so weit wie möglich aus seinen Gedanken zu verbannen. Und man sollte sich nicht darauf konzentrieren, nun unbedingt schlafen zu müssen. Dann lässt Morpheus meist erst recht auf sich warten. In dem Sinne verbietet sich auch der wiederholte Blick auf den Wecker: Der führt nur zu unerwünschter Verkrampfung und verhindert so den Schlaf. Und wenn man dennoch nachts mal wach liegt, ist es besser aufzustehen und sich mit etwas Beruhigendem zu beschäftigen – Musikhören oder Lesen – bis man sich richtig müde fühlt. Danach klappt es meist auch mit dem Einschlafen.
Ausreichender Schlaf verhindert übrigens auch das Ansetzen unerwünschter Pfunde! Denn Wissenschaftler weltweit haben in Studien inzwischen einen Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und Übergewicht herausgefunden: Demnach neigen Menschen mit zu kurzer Nachtruhe dazu, zuzunehmen.
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