Schlafkultur

SWR2 Wissen Aula - Dr. Peter Spork: Ruhelos in Deutschland . Plädoyer für eine neue Schlafkultur
(Abschrift eines frei gehaltenen Vortrags)
Autor und Sprecher: Dr. Peter Spork *; Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors: www.peter-spork.de;
Redaktion: Ralf Caspary, Susanne Paluch
Sendung: Sonntag, 24. April 2011, 8.30 Uhr, SWR 2
Bitte beachten Sie:
Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt.
Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen
Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

* Zum Autor:
Dr. Peter Spork, geb. 1965, studierte in Marburg und Hamburg Biologie, Anthropologie und Psychologie und promovierte im Bereich der Neurobiologie am Zoologischen Institut in Hamburg. Seit 1991 schreibt er populärwissenschaftliche Artikel für viele große deutschsprachige Zeitungen und Magazine, unter anderem für Die Zeit, Geo Wissen, Bild der Wissenschaft und die Süddeutsche Zeitung. Sein besonderes Interesse gilt der Schlaf- und Hirnforschung sowie der Molekulargenetik.
Bücher (Auswahl):
- Das Schlafbuch. Warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt. Rowohlt, 2007.
- Das Schnarchbuch – Ursachen, Risiken, Gegenmittel. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, rororo 2007.
- Der zweite Code. Epigenetik – oder wie wir unser Erbgut steuern können. Rowohlt, 2009.

ÜBERBLICK
Wir leben in einer beschleunigten Gesellschaft: Unsere Bundeskanzlerin macht Politik per SMS und Handy, unsere Kinder gehen ins achtjährige Gymnasium, die Studenten marschieren mit Siebenmeilenstiefeln durch die Universitäten. Parallel zu dieser ständigen Erregung und Beschleunigung hat sich unsere Schlafkultur dramatisch verändert. Immer mehr Menschen leiden unter Schlaflosigkeit, unter Nervosität, unter einem Burn-Out-Syndrom. Gerade deshalb brauchen wir als Gegengewicht eine neue Schlaf- und Entspannungskultur. Der Wissenschaftsjournalist und Buchautor Peter Spork beschreibt die Notwendigkeit einer Wende.

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INHALT
Ansage:
Mit dem Thema: „Ruhelos in Deutschland - Plädoyer für eine neue Schlafkultur“.
Wir leben in einer beschleunigten Gesellschaft. Unsere Bundeskanzlerin macht Politik im Minutentakt mit Handy und der SMS-Funktion, unsere Kinder gehen ins acht-jährige Gymnasium, unsere Studenten marschieren mit Siebenmeilenstiefeln
durch die reformierte Bologna-Hochschule. Und was bleibt dabei auf der Strecke: Eine gute Schlafkultur.
Das sagt der Wissenschaftsjournalist und Buchautor Peter Spork. Er mahnt an, dass immer mehr Menschen zu wenig schlafen. Welche Gefahren damit verbunden sind, zeigt Spork in der SWR2 AULA:

Peter Spork:
Guten Morgen, meine Damen und Herren, frohe Ostern! Ich freue mich sehr, dass Sie an einem so besonderen Tag schon früh aufgestanden sind, das Radio angeschaltet haben und von mir etwas über den Schlaf hören wollen. Sie können mir glauben, gerade ich als Schlafbuch-Autor weiß das besonders zu schätzen. Ich wüsste es natürlich auch zu schätzen, wenn Sie lieber etwas länger im Bett geblieben wären und ausgeschlafen hätten. Denn wir leben in einer unausgeschlafenen Gesellschaft. Der Durchschnittsdeutsche schläft heute etwa eine Stunde weniger als vor 20 Jahren, und er dürfte viel weniger schlafen als noch vor Einführung des elektrischen Lichts.
Mit der Einführung des elektrischen Lichts begann der Wechsel in die 24-Stunden-Gesellschaft. Wir haben die Nacht zum Tag gemacht. Heute gibt es Schichtarbeit rund um die Uhr, der Medienkonsum dauert auch nachts weiter an, Ladenöffnungszeiten dehnen sich immer weiter in die Nacht aus. Hinzu kommt wachsender beruflicher Druck auf die Leistungsträger der Gesellschaft; selbst Schulkinder müssen immer mehr in immer kürzerer Zeit leisten, Stichwort: Gymnasium in acht Jahren – G8-Gymnasium.
Wissenschaftler in den USA, Mathias Basner von der University of Pennsylvenia ist hier zu nennen, haben festgestellt, dass wir vor allem am Schlaf sparen, wenn wir mehr arbeiten müssen. Denn wir sind nicht bereit, unsere Freizeit zu opfern. Der Durchschnittsbürger der westlichen industrialisierten Welt geht abends ins Bett, wenn seine Lieblings-Fernsehsendung zu Ende ist, nicht etwa, wenn er müde wird. Das ist oft sehr viel später, als er ohne Fernsehen ins Bett gegangen wäre. Morgens reißt ihn der Wecker aus dem Schlaf. Und jetzt kommt das Fatale: Je mehr dieser Mensch arbeiten muss oder je mehr er in der Schule leisten muss, desto früher stellt er sich den Wecker. Wir sind also bereit, Schlaf zu opfern, aber nicht bereit, nachmittags oder abends Freizeit zu opfern. Das führt dazu, dass wir im Durchschnitt immer weniger schlafen. Schlafforscher sagen: Jeder, der zum Aufwachen einen Wecker braucht, schläft zu wenig. Bei allen Personengruppen, die beruflich sehr eingespannt sind, finden sie chronisch unausgeschlafene Menschen.
Das geht an uns nicht spurlos vorbei, denn Schlaf wird gebraucht für das geistige Wohlbefinden und die geistige Leistungsfähigkeit, aber auch für die Gesundheit und die körperliche Leistungsfähigkeit. David Dinges aus den USA hat festgestellt, dass Menschen, die zwei Wochen lang jede Nacht zu wenig schlafen, schon nach drei Tagen nicht mehr das Gefühl haben, müde zu sein oder müder zu werden. Sie sagen nach drei Tagen sogar: „Mensch, ist doch prima, ich schlafe jetzt immer so wenig“ – nur sechs Stunden oder in einem anderen Experiment sogar nur vier Stunden pro Nacht. Gleichzeitig, und das konnten die Forscher messen, haben die Menschen aber tagsüber schlechtere Leistungen gezeigt, in Reaktionstests, in Kreativitätstests, in – überspitzt gesagt – Intelligenztests. Das heißt, wir werden durch zu wenig Schlaf immer dümmer. Fatalerweise merken wir noch nicht einmal etwas davon.
Da fallen mir natürlich gleich viele Politiker, viele Manager, auch Talkshow-Moderatoren ein, die sagen, wir sind so wichtig, wir werden so sehr gebraucht, wir müssen so viel arbeiten und kommen nicht zu mehr als vier Stunden Schlaf pro Nacht, aber das reicht uns auch. Man könnte das fast schon eine Modeerscheinung nennen. Vor dem Hintergrund der Studien von David Dinges kann man sich wirklich fragen: Wo wäre unsere Politik, wo wäre das Management unserer Top-Firmen oder vielleicht auch manche Fernseh-Talkshow, wenn ihre Leistungsträger – Politiker, Manager, Moderatoren – einfach mal auf ausreichenden Schlaf achten würden?
Warum müssen wir überhaupt schlafen? Das ist wahrscheinlich die größte offene Frage der Biologie. Das sagt Allan Rechtschaffen aus Chicago, einer der großen Schlafforscher. Ich möchte sogar behaupten, das ist eine der ganz großen offenen Fragen der Wissenschaft überhaupt. Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Schlaf, wissen aber gar nicht, warum. Warum hat die Evolution Schlaf erfunden? Wir wissen nur, dass Schlaf für unseren Körper und unseren Geist gut ist. Aber warum wir im Schlaf unser Bewusstsein abschalten, das wissen wir nicht.
Die Griechen dachten noch, der Schlaf ist erfunden worden, um „dickes Blut“ und „üble Gase“ zu bekämpfen, denn sie glaubten, dass das Blut des Menschen im Wachzustand immer dicker werden würde und üble Gase darin auftauchen würden, die ihn vergiften. Und im Schlaf werden diese Gase abgebaut und das Blut wieder verdünnt. Zumindest was die üblen Gase betrifft, haben die Griechen recht gehabt. Es gibt, wie man inzwischen weiß, bis zu 20 Schlafsubstanzen, die sich als Stoffwechselabfallprodukte im Körper anreichern und uns müde machen. Im Schlaf werden sie abgebaut. Zum Beispiel das sehr bekannte Adenosin. Es dockt an einer bestimmten Stelle im Gehirn an und macht uns müde. Und der Stoff, der diese Andockstellen blockiert und uns deshalb wach hält, den kennen Sie alle, das ist Koffein, der Wachmacher-Wirkstoff im Kaffee.
In dieser Hinsicht haben die Griechen nicht ganz falsch gelegen, aber man weiß inzwischen, all diese Substanzen werden auch im Wachzustand abgebaut. Das kann also nicht der Grund sein, weshalb die Evolution den Schlaf erfunden hat.
Eine ganz moderne These sagt, schlafen ist einfach nur eine Energie-Sparmaßnahme, ein Kampf gegen Langeweile. Lebewesen müssen zwischendurch ruhen, und da das fürchterlich langweilig ist, schlafen sie einfach. Das ist eine spannende These, die für manche Säugetiere auch zutreffen mag. Andererseits passieren im Schlaf viele aufregende und wichtige Dinge, wir verbrauchen gar nicht viel weniger Energie im Schlaf als im Wachzustand, und vor allem weiß man inzwischen, nicht nur Säugetiere schlafen. Alle Tiere, die man untersuchen konnte, auch Krebse, Fliegen, Würmer schlafen – und für die kann das Energiesparen gar nicht so wichtig sein.
Aber was all diese Tiere gemeinsam haben: Sie haben ein Nervensystem und sie haben ein Gehirn. Und hier kommen wir zu der neuesten Idee, warum wir schlafen müssen: damit unser Gehirn arbeiten kann und funktionsfähig bleibt. Ich denke, in
ein paar Jahrzehnten wird man klar belegen können, der Schlaf ist in die Welt gekommen, weil Gehirne in die Welt gekommen sind, weil Nervensysteme zwei Modi brauchen: einen Modus, bei dem sie Informationen aufnehmen, bei dem sie alle Sinne anschalten und alle Eindrücke aufsaugen, und einen anderen Modus, bei dem sie sich abschalten und sich mit sich selbst beschäftigen und die vielen Informationen aus der Wachzeit verarbeiten, konsolidieren können.
Damit habe ich schon ganz weit vorgegriffen. Denn unter diesem Aspekt muss man sich auch anschauen, was wir anrichten, wenn wir jede Nacht zu wenig schlafen: Wir sorgen dafür, dass unser Gehirn nicht mehr richtig arbeitet.
Das sind im Grunde die Erkenntnisse aus 80 Jahren moderner Schlafforschung. Im Jahr 1925 hat Hans Berger, ein Psychiater aus Jena, das EEG erfunden, das Elektroenzephalogramm. Er hat damit eine Methode gefunden, Aktivitäten des Gehirns beobachten zu können, mit Elektroden auf der Kopfhaut die Strompotenziale von Milliarden darunter liegenden Nervenzellen gleichzeitig belauschen können. 1929 hat Berger das erste EEG eines schlafenden Menschen erstellt. Die Überraschung war damals riesengroß, er hat nämlich festgestellt, dass das Gehirn im Schlaf ja gar nicht abgeschaltet ist. Das Gehirn ist hochaktiv im Schlaf, denn die Nervenzellen zeigen ganz spannende elektrische Muster, andere Muster als im Wachzustand, aber eben hohe Aktivität anzeigende Muster. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man eigentlich gedacht, der Schlaf sei ein kleiner Tod. Die Griechen waren noch der Ansicht, Hypnos, der Gott des Schlafs, ist der Zwillingsbruder von Thanatos, dem Gott des Todes. Die Mutter war übrigens Nyx, die Göttin der Nacht. Damit lagen die Griechen vollkommen falsch. Denn der Schlaf gehört genauso zum Leben wie das Wachsein. Diese beiden zusammen sind unser Leben. Und der Tod ist das Gegenteil davon.
Während wir schlafen, passieren also viele spannende Sachen: Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, Krankheiten werden bekämpft, Organe regenerieren sich, das heißt nicht nur, dass sie sich erholen, sondern sie erneuern sich auch. Alte Zellen sterben ab, neue Zellen bilden sich. Kinder wachsen im Schlaf, im Schlaf wird nämlich Wachstumshormon ausgeschüttet – und zwar das, mit dem Sportler sich so gerne dopen. Die machen das natürlich nicht ohne Grund, denn dieses Wachstumshormon sorgt dafür, dass der Körper praktisch aktives Anti Ageing betreibt. Vielleicht sollten diese Sportler einfach mal mehr für einen tiefen, guten, erholsamen Schlaf tun. Das wäre legales Doping.
Ein EEG zeigt auch, je tiefer wir schlafen, desto mehr scheinen sich Nervenzellen elektrisch aneinander zu koppeln und in einer gemeinsamen Erregung zu schwingen. Das sind die sogenannten Deltawellen. Alle Nerven schwingen ein bis zwei Mal pro Sekunde synchron auf und nieder, wie ein geheimes Orchester. In den letzten Jahrzehnten wurde eine Reihe von Experimenten durchgeführt, die zeigen, was in dieser Phase eigentlich passiert, und vieles spricht dafür, dass in großem Maßstab Nervenverbindungen abgebaut werden.
Man muss sich das so vorstellen: Es gibt hunderte Milliarden von Nervenzellen und unbegreifbar viele Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Manche der Verbindungen sind wichtig, andere sind unwichtig und die werden im Schlaf abgebaut. Übrig bleiben nur die wirklich wichtigen, so dass wir uns an bedeutsame
Ereignisse besonders gut erinnern. Außerdem scheint es so zu sein, dass wir Erlebnisse, die uns emotional berührt haben, die mit Gefühlen wie Angst, Freude, Leid verbunden waren, im Schlaf noch einmal durchspielen – in anderen Zusammenhängen zwar, aber die entsprechenden Nervenverbindungen werden so verfestigt, konsolidiert. Träume sind zum Beispiel ein Abfallprodukt davon. Wir wissen heute, und auch dazu gibt es haufenweise Studien, dass wir wichtige Dinge, die wir im Wachzustand gelernt haben, nach einem Schlaf – das kann ein Mittagsschlaf sein, besser jedoch ein Nachtschlaf – viel besser beherrschen, dass wir besser gelernt haben, dass wir kreativer sind. Geistesblitze hängen zum Beispiel mit der nächtlichen Arbeit des Gehirns zusammen.
Allan Hobson, auch ein sehr berühmter Traum- und Schlafforscher in den USA, sagt: Schlaf kommt vom Hirn, er findet im Hirn statt und er nutzt dem Hirn („sleep is of the brain, by the brain and for the brain“). Das sollten wir uns wirklich immer vor Augen halten, wenn wir meinen, wir gucken uns abends noch die nächste Fernsehsendung an, egal wann morgens der Wecker klingelt.
Was die moderne Schlafforschung sehr früh herausgefunden hat – da ist vor allem Nathaniel Kleitman zu nennen, der Pionier der Schlafforschung, der das erste Schlaflabor gegründet hat – ist, dass der Schlaf eine Art Architektur hat. Früher dachte man immer, man schläft ein, dann gibt es einen monotonen Zustand und mehrere Stunden später wacht man wieder auf. Falsch. Der Schlaf spielt sich – das weiß heutzutage fast jeder – in 90-Minuten-Zyklen ab. Alle 70 bis 110 Minuten, das ist individuell verschieden, bei den meisten Menschen sind es eben 90 Minuten, durchlaufen wir einen Zyklus von Leichtschlaf, Tiefschlaf, dann wieder Leichtschlaf, da wachen wir dann oft auf, schlafen aber so schnell wieder ein, dass wir uns später nicht daran erinnern können, und darauf folgt noch der REM-Schlaf, der auch als Traumschlaf bezeichnet wird, weil wir in dieser Phase besonders intensiv träumen oder uns an unsere Träume besonders gut erinnern können. REM kommt von rapid eye movement. Das ist also der Schlaf, bei dem sich die Augen schnell hin und her bewegen. Nach einem solchen 90-Minuten-Zyklus beginnt das gleiche Spiel von vorne, bei einem gesunden Erwachsenen etwa fünf bis sechs Mal pro Nacht, so dass eine Schlafzeit von etwa 7 ½ bis 9 Stunden dabei herauskommt. Am Anfang sind die Tiefschlafphasen besonders lang, gegen Ende der Nacht werden die Traumschlafphasen länger. Man weiß inzwischen, beides ist wichtig für unsere Gesundheit und unser geistiges Wohlbefinden. Im Tiefschlaf werden offensichtlich andere Aufgaben erledigt als im Traumschlaf, andere Arten von Gedächtnis werden verfestigt. All das ist inzwischen erforscht.
Wenn man sich das vor Augen hält, dann ist auch völlig klar, was alles schief gehen kann, wenn wir chronisch zu wenig schlafen, wenn wir eine Schlafstörung haben usw. Dann steigt das Risiko für eine Reihe häufiger Krankheiten, sogenannter Volkskrankheiten, die in letzter Zeit vermehrt auftreten. Einige Forscher sind der Ansicht, das liegt daran, dass wir weniger schlafen. Zuerst ist Diabetes zu nennen, außerdem Übergewicht, metabolisches Syndrom – all diese Stoffwechselkrankheiten werden offensichtlich durch Schlafmangel massiv begünstigt. Wir werden also immer dicker, wenn wir zu wenig schlafen.
Und es sind psychische Krankheiten zu nennen, allen voran die Depression. Dass Depression und Schlafstörung gemeinsam einher gehen, ist bekannt. Inzwischen weiß man auch, Schlafstörungen können Depressionen sogar auslösen. Wichtig ist auch zu nennen die Insomnie, die chronische Schlafstörung, die chronische Schlaflosigkeit. Denn wer wenig und schlecht schläft und seine Schlafrhythmen ignoriert, der kann das Schlafen regelrecht verlernen. Und es geht auch um das in unserer heutigen Zeit immer wichtiger werdende Burnout-Syndrom und um ADHS bei Kindern. Diese beiden Leiden werden klar durch Schlafmangel begünstigt. Selbst die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie, also selbst Psychiater sagen inzwischen, dass für eigentlich alle psychischen Krankheiten auch Schlafstörungen bekannt sind und dass oft Schlafstörungen sogar die ersten Symptome einer Erkrankung sind. In vielen Fällen sind vielleicht sogar die Schlafstörungen Auslöser einer Krankheit.
Das ist ein echter Paradigmenwechsel. Das zeigt aber auch, dass, wenn wir uns in unserer Gesellschaft darum kümmern, dass wir insgesamt ausgeschlafener sind, wir im großen Maßstab Gesundheitsprävention leisten und vielen Krankheiten vorbeugen. Ich möchte jedoch keine Panik auslösen. Es gibt umgekehrt natürlich auch Menschen, die eher zuviel schlafen. Gerade ältere Menschen halten oft einen langen Mittagsschlaf, schlafen nachts lange und wundern sich dann, warum sie nicht einschlafen können. Das ist keine Schlafstörung, diese Menschen sind eher zu ausgeschlafen.
Es gibt auch Eltern, die ihre Kinder abends zu früh ins Bett stecken, weil sie meinen, die Kinder müssten doch genug Schlaf bekommen. Sie bewirken jedoch das Gegenteil, weil die Kinder noch nicht müde sind, zu lange wach im Bett liegen und das Schlafen womöglich verlernen. Man muss also den richtigen Mittelweg finden, vor allem muss man seinen Schlaftyp kennen. Man muss wissen, wieviel Schlaf brauche ich eigentlich, wann schlafe ich am besten. Auch dazu gibt es inzwischen eine Reihe von Erkenntnissen.
Man weiß, es gibt Lang- und Kurzschläfer. Langschläfer sind nicht etwa diejenigen, die morgens besonders lange schlafen, sondern sie brauchen viel Schlaf. Die ganz große Mehrheit der Erwachsenen benötigt etwa sieben bis neun Stunden Schlaf; alles zwischen fünf und zehn Stunden gilt als normal, wobei die Fünf-Stunden-Schläfer und Zehn-Stunden-Schläfer sehr selten sind. Menschen wie Politiker oder Manager, die behaupten, sie kämen mit nur vier oder fünf Stunden aus, sind daher nicht dazu zu rechnen. Wenn man sich nun überlegt, dass der Durchschnittsdeutsche sieben Stunden und acht Minuten schläft, dann weiß man, dass das zu wenig ist.
Die Richtschnur bei Grundschülern beträgt etwa zehn bis elf Stunden, Zwölfjährige brauchen etwa 9 ½ Stunden. Forscher haben ermittelt, dass nur acht Prozent der Jugendlichen soviel schlafen, wie ihnen empfohlen ist. Das ist eindeutig eine zu geringe Quote. Wenn man daran etwas ändern würde, auch das zeigen inzwischen Studien, würden die Schulnoten sofort steigen, ohne dass man sonst etwas dafür tun muss, und wir würden auch bei PISA besser abschneiden, davon bin ich überzeugt.
Der Schlafrhythmus ist auch noch relevant, da geht es darum, wie früh man ins Bett geht. Die Rede ist von Früh-, Später- und Spätschläfern. Chrono-Biologen, die Erforscher der inneren Uhren, haben herausgefunden, dass bei manchen Menschen die innere Uhr tendenziell sehr langsam geht, bei anderen tendenziell sehr schnell.
Die einen nennen sie die (Nacht-)Eulen, die anderen die Lerchen. Die extremen Eulen gehen nachts erst um zwei oder drei Uhr ins Bett und schlafen bis zehn oder zwölf Uhr, extreme Lerchen stehen um vier Uhr morgens schon wieder auf. Irgendwo dazwischen bewegt sich die große Masse.
Till Roenneberg, Biologe aus München, hat gezeigt, dass der Durchschnittsdeutsche, wenn er schlafen kann, wann er will, um 0.15 Uhr ins Bett geht und um 8.15 Uhr morgens aufsteht. Es ist völlig klar, dass das nicht mit den Arbeitszeiten der meisten Menschen korreliert. Wir müssen fast alle früher aufstehen. Daran müssen wir etwas ändern.
Die meisten Menschen sind Eulen. Vor allem trifft das auf Jugendliche zu. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, auch das hat Till Roenneberg herausgefunden, sind extreme Eulen. Das kennt jeder aus seiner eigenen Jugendzeit. Und Lehrer wissen das sofort, wenn sie morgens um 8.00 Uhr in die Klasse kommen und eine Mathe-Arbeit schreiben wollen. Für Kinder ist das noch mitten in der Nacht. Deshalb fordern eigentlich alle Chrono-Biologen und Schlafforscher inzwischen, dass die Schule zumindest für ältere Jahrgänge später beginnt.
Man kann natürlich etwas tun, um die inneren Rhythmen zu verstellen. Dabei spielt Licht eine wichtige Rolle. Denn das hellere Tageslicht beeinflusst unsere innere Uhr. Wenn wir uns tagsüber Licht aussetzen, ist das ein Nachstellungssignal für die innere Uhr. Deshalb ist es extrem wichtig, dass wir uns viel öfter im Tageslicht aufhalten. Auch das ist eine Maßnahme, wie man den Menschen zu mehr Schlaf verhilft. Wenn man morgens viel ans Licht geht, beschleunigt das die inneren Uhren, wenn man abends ans Licht geht, verlangsamt das die inneren Uhren. Menschen mit einer Durchschlafstörung kann man im Grund empfehlen, tagsüber viel ans Tageslicht zu gehen, keine Sonnenbrille aufzusetzen, eine Lichtdusche zu nehmen, denn das verstärkt den Ausschlag nach oben in Richtung Aktivität und nachts den Ausschlag nach unten in Richtung Schlaf.
Das ist ein Problem bei der Sommerzeit, in der man abends eine Stunde länger Licht bekommt und die inneren Uhren sich deshalb immer wieder jeden Abend sieben Monate lang, von März bis Oktober, verlangsamen. Wir werden abends nicht müde und sind morgens unausgeschlafen. Deshalb sollte die Sommerzeit unbedingt abgeschafft werden.
Wenn man all diese Sachen zusammen nimmt, wenn man sieht, wie wichtig Schlaf für Körper und Geist ist, dann kann man daraus ein Plädoyer ableiten: Ich möchte Sie alle auffordern, sich in Zukunft schlau, glücklich, jung und gesund zu schlafen. Wer ausreichend schläft, wird schlauer, er wird glücklicher, er wird jünger oder besser gesagt, er altert weniger schnell, er ist insgesamt gesünder, kann Infekte besser bekämpfen, Entzündungsreaktionen besser eindämmen usw.
William Dement, ein Schüler Kleitmans und einer der berühmten lebenden Schlafforscher sagt: 90 Prozent unserer Gesundheit sind vom Schlaf abhängig. Thomas Tuschl, ein deutscher Biochemiker, hält Pausen für unendlich wichtig für die Kreativität. Dabei meint er nicht nur Pausen, in denen man schläft, sondern er meint, dass das Leben rhythmisiert sein soll, dass die inneren Rhythmen uns sagen,
tagsüber alle 90 Minuten eine Pause zu machen, in der man einfach die Gedanken schweifen lässt. Oliver Schmidtlein, der ehemalige Fitness-Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, meint: Schlafen ist das wichtigste Thema bei der Regeneration. Also auch unsere körperliche Leistungsfähigkeit hängt vom Schlaf ab. Ein anderes Beispiel: Birgit Martin, die Frau eines Anästhesisten aus Berlin, der die Arbeitszeiten an den deutschen Krankenhäusern nicht mehr ausgehalten hat und nach England ausgewandert ist, wo die Arbeitszeiten von Krankenhausärzten mit acht Stunden ganz normal sind, sagt über ihren Mann: Die ersten drei Monate hat Mickey zehn Stunden pro Nacht geschlafen, danach ging es ihm wieder viel besser. Dieser Mann war ein Leistungsträger, er wurde im Grunde genommen ausgebrannt in unserer Gesellschaft durch zu lange Arbeitszeiten und zu wenig Schlaf.
Bernd Sprenger, ein bekannter deutscher Burnout-Experte, behandelt solche Leute, die nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen haben. Bevor er mit den Patienten überhaupt etwas machen kann, muss er sie erst in einen Zustand versetzen, in dem sie therapiefähig sind – vor allem müssen sie schlafen. Er sagt: Zuerst lasse ich sie alle schlafen, und dann fange ich an, mit ihnen zu arbeiten, um ihren Burnout zu bekämpfen.
Dieter Riemann, Sonologe aus Freiburg, bezieht sich auf Kinder und das ADHS, das ich vorher schon angesprochen hatte: Einige Kinder mit ADHS sind vielleicht unerkannte Langschläfer, die nicht genug Zeit zum Schlafen bekommen. Das muss man sich wirklich mal überlegen: Erwachsene und Kinder, die besonders viel Schlaf brauchen, bekommen ihn in unserer Gesellschaft nicht. Und diese Menschen werden, vielleicht schon als Kinder, verhaltensauffällig. Dafür gibt es inzwischen auch eine Reihe von Belegen. Ich möchte damit nicht behaupten, ADHS sei immer durch Schlafmangel bedingt, aber es mag einige Fälle geben, wo das so ist.
Und wenn man sich überlegt, wie der Schulalltag heute aussieht: Ein Schultag in G8-Klassen dauert zum Beispiel bis 15.00 oder 16.00 Uhr, danach müssen die Kinder zum Klavierunterricht oder in den Sportverein und abends noch ihre Hausaufgaben erledigen. Kein Wunder, dass sie zu spät ins Bett kommen. Und kein Wunder, das weiß man inzwischen auch, dass eine Art Schlafmangelgedächtnis greift. Denn wenn man über Tage und Wochen jede Nacht zu wenig schläft, und sei es nur eine halbe Stunde, summiert sich das und das Gehirn erinnert sich an den Schlafmangel. Das zu korrigieren, ist dann gar nicht so leicht.
Was können wir tun? Ich habe sieben Thesen für eine neue Schlafkultur entwickelt, die mit einem bisschen politischem Willen und gar nicht viel Geld leicht umzusetzen sein müssten. Man muss es nur wollen, und man würde, was das geistige Potential als auch die Gesundheit betrifft, mit Sicherheit eine Menge erreichen. Davon bin ich überzeugt.
Die erste These lautet: Schlaf und Entspannung verdienen in der Gesundheitsvorsorge den gleichen Stellenwert wie gesunde Ernährung und Bewegung. Der Ratschlag, sich gesund zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen, muss ergänzt werden durch den Satz: Schlafen Sie genug, entspannen Sie sich häufig, gönnen Sie sich am Tag Pausen. Der zweite Punkt: Wir müssen die Sommerzeit abschaffen. Das Hauptproblem der Sommerzeit ist nicht die Zeitumstellung selbst, sondern das Hauptproblem ist, dass es sieben Monate lang –
von Ende März bis Ende Oktober – jeden Abend eine Stunde länger hell ist. Das führt dazu, dass unsere inneren Uhren sich verlangsamen und die Mehrheit der Bevölkerung jede Nacht ein Stück zu wenig Schlaf bekommt.
Der dritte Punkt: Wir müssen für flexiblere Arbeitszeiten sorgen, damit wir unseren individuellen Schlafrhythmus und -bedarf anpassen können. Viertens: Die Schule muss zumindest für die älteren Jahrgänge später beginnen.G8-Schulen sollten ihre Lehrpläne entschlacken oder zu G9 zurück kehren, damit auch Schüler wieder ausgeschlafener und leistungsfähiger sind. Auch Chrono-Biologen sagen, das würde die PISA-Noten heben.
Fünftens: Wir sollten das Nickerchen am Arbeitsplatz fördern und dem Beispiel von Japan, USA und zum Teil auch Großbritannien folgen. Menschen, die am Arbeitsplatz für zehn Minuten ein Päuschen einlegen, vielleicht ein Schläfchen halten, sollten wir für besonders fleißig halten, nicht für faul. Diese Menschen tun etwas im Dienste ihres Unternehmens. Ruheräume sollten eingerichtet werden, in denen Mitarbeiter ein Nickerchen halten können. Sechstens. Insgesamt brauchen wir mehr Rhythmus. Sowohl in der Arbeit als auch im Unterricht brauchen wir Pausen, in denen wir uns bewegen, in denen wir uns entspannen, ein Nickerchen machen; und – ganz wichtig – wir sollten abends versuchen früher ins Bett zu gehen, den Fernseher mal auslassen, lieber das Radio anschalten oder ein gutes Buch lesen. Da merkt man nämlich, wenn man müde wird, und dann macht rechtzeitig das Licht aus. Fernsehen dagegen erregt und hält wach.
Siebtens: Akzeptieren wir den enormen Einfluss, den das Tageslicht auf unsere inneren Rhythmen hat. Wir wissen, dass helles Licht unsere innere Uhr immer wieder nachjustiert und vor allem der Blaulicht-Anteil wichtig dabei ist. Das heißt aber auch, dass wir aus unseren Nachtbeleuchtungen das Blaulicht heraus dimmen sollten, dass wir in unsere Tagbeleuchtung, wenn wir nicht das natürliche Tageslicht nutzen können, wenigstens einen hohen Blaulichtanteil hereinholen. Das würde dazu führen, dass wir nachts besser und länger schlafen und tagsüber besonders aktiv sein können.
Ich bin überzeugt, wenn wir diese sieben Punkte berücksichtigen würden, hätten wir tatsächlich eine andere Schlafkultur, wir wären eine ausgeschlafenere Gesellschaft. Schließen möchte ich mit einem Satz aus meinem Schlafbuch: Niemand verlangt, dass wir leben, um zu schlafen, aber wir sollten uns die Zeit nehmen, ausreichend zu schlafen, um besser zu leben. Vielen Dank

Schlaftherapie

Hilfe bei Schlafstörungen: Besserer Schlaf durch Lokosana in Doppelblindstudien bewiesen
hagerm@lokosana.comhttp://www.lokosana.com

08.02.2007, Lokosana Handels GmbH
Frastanz (ots) - Sie fördert nachweislich die Produktion des
Reparatur- und Schutzhormons Melatonin, verlängert die Schlafdauer
sowie die REM-Phasen und verbessert die Schlafeffizienz: Die jetzt
auch in Deutschland erhältliche Schlafunterlage Lokosana kann selbst
bei schweren Schlafstörungen Abhilfe schaffen. Die signifikante
Wirkung der Unterlage wurde wissenschaftlich in deutschen Studien
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Bio-Magnete eingearbeitet sind. Die Wirkung beruht auf der
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Silber-Resonanz. Diese bisher einzigartige Kombination bewirkt sowohl
Schutz- als auch Regenerations- und Regulationsfunktion im
Organismus. Der Körper ist biomagnetisch ausbalanciert, die
Lebensenergie aktiviert.

Wissenschaftlich nachgewiesen

Was ungewohnt klingt, wurde von Schulmedizinern wissenschaftlich
nachgewiesen: Der Wirkungsgrad gegen elektromagnetische Felder und
Elektrosmog beträgt beispielsweise 90 Prozent. In Schlaflabors an
schlafgestörten Patienten durchgeführte Doppelblindstudien ergaben
ein Verbesserungspotenzial der Schlafqualität zwischen 70 und 85
Prozent - Ein- und Durchschlafstörungen legten sich. Die
Erfolgsquoten bei Schmerzpatienten lagen in einer Studie mit
medizinischen Bio-Magneten zwischen 85,9 und 97,4 Prozent.

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Abheilung von Sportverletzungen. Selbst Gesunde mit hoher
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österreichische Eiskunstlaufstar Viktor Pfeifer oder der Schweizer
Eishockeymeister Reto von Arx sind von der Wirkung überzeugt und
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Kontakt:
Lokosana Handels GmbH
Mirjam Hager
Obere Lände 7
A-6820 Frastanz
Tel.: ++43 5522 53500-27

Schlafmangel

Schlafmangel vermindert Gedächtnisleistung / Tiefschlafphase muss für effektive Wissensspeicherung lang genug sein / Einschlafstörungen verkürzen Schlafdauer / Hoggar Night für natürliches Einschlafen mailto:sb@ballcom.de 15.11.2006, STADA Produkte
Bad Vilbel (ots) - Schon unsere Großmütter haben es uns ans Herz gelegt und Schlafforscher bestätigen es: Wer vor einer Prüfung oder einem wichtigen Vortrag ausreichend schläft, hat das Gelernte am nächsten Tag besser im Kopf. Denn wir speichern unser Wissen vor allem in den Stunden ab, in denen wir schlafen. Wer also zu wenig Schlaf bekommt, vergisst Gelerntes erheblich leichter.
Zugespitzt bedeutet das: Schlafmangel macht dumm. Durch zu wenig Schlaf reduziert sich die Gedächtnisleistung. Dabei gelten unter Schlafforschern sieben oder mehr Stunden als ideale Schlafdauer. Dann fällt die für die Wissensspeicherung verantwortliche Tiefschlafphase genügend lang aus; Vokabeln, Paragrafen oder den auswendig gelernten Vortrag haben wir am nächsten Tag meist lückenlos parat. Auch allgemein neu dazu Gelerntes - im Job, bei der Ausübung eines Hobbys, beim Lesen einer Fachzeitschrift oder einfach im Alltag - bleibt bei ausreichender Schlafdauer besser im Gedächtnis verankert.
Häufig ist Schlafmangel eine Folge von Einschlafstörungen. Dr. Michael Diepers, Neuroradiologe an der Fakultät für Klinische Medizin in Mannheim, erklärt dazu: "Von Einschlafstörungen ist die Rede, wenn der Betroffene über 30 Minuten zum Einschlafen benötigt. Dieser lange Zeitraum führt dazu, dass die Erholungsphasen des Körpers erheblich verkürzt werden - und damit auch die für die Wissensspeicherung zuständige Tiefschlafphase."
Diepers empfiehlt: "Schon einfache Grundsätze helfen, Einschlafstörungen vorzubeugen: für regelmäßige Schlafzeiten sorgen, vor dem Schlafengehen nur leichtes Essen zu sich nehmen, übermäßig viel Alkohol meiden, im Bett nicht fernsehen, das Schlafzimmer nicht (über-)heizen. Diese unter "Schlafhygiene" zusammengefassten Regeln können bei konsequenter Anwendung sehr wirksam sein. Wer aber partout nicht einschlafen kann, für den gibt es Hilfe aus der Apotheke: Eine Einschlafhilfe, z. B. Hoggar Night, versetzt den Körper in einen Zustand, der dem der Einschlafmüdigkeit gleicht und ermöglicht so ein natürliches Einschlafen. Hoggar Night stört nicht den Schlaf-Wach-Rhythmus und macht auch nicht abhängig. Das Mittel behält seine Wirksamkeit über maximal sechs Stunden, daher tritt im Gegensatz zu einem Schlafmittel am nächsten Morgen keine Benommenheit auf.
Kontakt: BALL:COM Steffen Ball, Heike Brinkmann Frankfurter Straße 20, 63150 Heusenstamm Telefon: +49(0)6104/66 98 20/11 Telefax: +49(0)6104/66 98 19

 

Schlafmittel - Tipps

Dr. Michael Diepers: 10 Tipps gegen Einschlafstörungen
Neurologe und Radiologe an der Fakultät für Klinische Medizin in Mannheim
mailto:sb@ballcom.de  / mailto:hb@ballcom.de  

20.11.2006, STADA
Bad Vilbel (ots) - Schlafen ist etwas Herrliches. Sich nach einem
langen Tag in die Kissen kuscheln, langsam wegdämmern, einfach
abschalten. Und Schlafen ist gesund. Denn während der Ruhezeit spielt
der Körper ein Anti-Aging- und Regenerationsprogramm ab. Alles am Tag
Erlernte festigt sich während des Schlafs im Gedächtnis, und der
Körper produziert Hormone, die dafür sorgen, dass wir nicht zu dick
werden. Aber was ist, wenn wir nicht einschlafen können? Wenn wir uns
im Bett hin- und herwälzen und uns der Wunsch, endlich einzuschlafen,
erst recht davon abhält? Dr. Michael Diepers, Neurologe und Radiologe
an der Fakultät für Klinische Medizin in Mannheim, gibt zehn unter
dem Begriff der "Schlafhygiene" zusammengefasste Tipps gegen
Einschlafstörungen.

1) Viel frische Luft am Tag fördert das Einschlafen. Wer den
ganzen Tag im Büro gesessen hat, macht abends noch einen Spaziergang.

2) Vor dem Zubettgehen keine aufregenden Fernsehfilme anschauen,
das wühlt zu sehr auf. Am besten auf Fernsehen direkt vor dem
Schlafen ganz verzichten. Und der Fernseher im Schlafzimmer ist
grundsätzlich tabu.

3) Das Schlafzimmer nicht (über-)heizen. Eine Temperatur von 18
Grad reicht aus. Vor dem Schlafengehen das Schlafzimmer gut lüften
und - bei entsprechenden Außentemperaturen - auch über Nacht das
Fenster geöffnet lassen, falls es draußen nicht zu laut ist.

4) Kein schweres Essen vor dem Schlafen zu sich nehmen. Der Magen
ist sonst zu sehr mit dem Verdauen beschäftigt, das Einschlafen kann
sich verzögern.

5) Ein warmes Bad entspannt die Muskeln und sorgt für die nötige
Bettschwere. Das Bad zwei Stunden vor dem Schlafengehen nehmen und
eine Badetemperatur von 37 Grad nicht überschreiten.

6) Nur bei Müdigkeit ins Bett gehen. Wer sich noch nicht schläfrig
fühlt, sollte noch aufbleiben und sich beschäftigen.

7) Wer sich im Bett nur herumwälzt und keinen Schlaf findet, steht
besser wieder auf. Ein paar Seiten lesen, entspannende Musik hören
oder z. B. bügeln - meist stellt sich die gewünschte Schläfrigkeit
dann schnell ein.

8) Entspannungsübungen machen. Progressive Muskelentspannung,
autogenes Training oder Yoga fördern die Beruhigung von Körper und
Geist.

9) Unbedingt wach bleiben wollen. So, wie der Gedanke, endlich
einschlafen zu müssen, eher das Gegenteil bewirkt, kann der Vorsatz
des Wachbleibens ebenfalls zum Gegenteil führen.

10) Unterstützung beim Einschlafen gibt es auch in der Apotheke.
Eine Einschlafhilfe, z. B. Hoggar Night, versetzt den Körper in einen
Zustand, der dem der Einschlafmüdigkeit gleicht und so ein
natürliches Einschlafen ermöglicht. Hoggar Night behält seine
Wirksamkeit über maximal sechs Stunden, daher tritt im Gegensatz zu
einem Schlafmittel am nächsten Morgen keine Benommenheit auf. Hoggar
Night gibt es rezeptfrei in Packungsgrößen von zehn und zwanzig
Tabletten in der Apotheke.

Kontakt:
BALL:COM
Steffen Ball, Heike Brinkmann
Frankfurter Straße 20, 63150 Heusenstamm
Telefon +49(0)6104/66 98 20/11
Telefax +49(0)6104/66 98 19

Schlafstörungen - Schnarchen

Schlafapnoe: wenn Schnarchen zur Gefahr wird -Kann in einer Partnerschaft langfristig Probleme auslösen
www.resmed.de ;

Eine gesunde Lebensführung unterstützt auch den gesunden Nachtschlaf.
Wer stark schnarcht, kann unter Schlafapnoe leiden und muss mit dramatischen Folgen für seine Gesundheit rechnen. Er sollte sich ärztlich beraten lassen.

(djd/pt). Viele halten es zunächst für harmloses Schnarchen: Von einer Schlafapnoe sind in Deutschland zwei bis vier Prozent und damit ähnlich viele Menschen betroffen wie etwa von Diabetes oder Asthma. Die Krankheit, bei der es während des Schlafens immer wieder zu Atemstillständen kommt, wird oft ebenso dramatisch unterschätzt wie ihre Folgen. Während etwa Diabetes fast immer diagnostiziert behandelt wird, befinden sich wegen einer so genannten "obstruktiven Schlafapnoe" nur maximal fünf Prozent der Betroffenen in ärztlicher Obhut. Eine neue Website - www.atmungundschlaf.de - erläutert die Symptome der Krankheit, informiert über Risikofaktoren und zeigt, welche Therapiemöglichkeiten es heute gibt.

Unbemerkte Gefahr

Mehrere hundert Mal pro Nacht kann die Atmung von Schlafapnoikern aussetzen, die Aussetzer können bis zu zwei Minuten anhalten. In der Folge sinkt der Sauerstoffgehalt des Blutes, die Herzfrequenz steigt und der Schlaf wird kurzzeitig unterbrochen. Dieses kurze Erwachen registriert der Schlafende aber häufig gar nicht bewusst; er fühlt sich nur tagsüber müde und abgeschlagen. Tatsächlich aber gehen die Folgen dieser Atemunterbrechungen viel weiter: Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck können ebenso von der Schlafapnoe herrühren wie ein plötzlicher Herztod oder ein Schlaganfall. Selbst wenn die Folgen nicht so dramatisch ausfallen, kann starkes Schnarchen eine Belastung für Beziehungen werden, wenn dem Partner nichts anderes übrig bleibt, als ebenfalls unter Schlafmangel zu leiden - oder aber das Bett zu räumen.

Hilfe für die Betroffenen

Wer sich näher über die Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen und respiratorischer Atemwegserkrankungen informieren möchte, kann sich an den Treffpunkt ResMed wenden. Dieser ist in 14 Städten deutschlandweit vertretenen  Am 22. Juni feiert der Treffpunkt ResMed in Berlin sein 1-jähriges Bestehen und lädt alle Interessierten ein, mitzufeiern (Anmeldung unter Tel. 030-206 5391-00). Auch in Frankfurt am Main gibt es demnächst einen Treffpunkt ResMed. Anmeldungen für die Eröffnung am 29. Juni sind unter Tel. 069-959 2907-00 möglich. Das Fachpersonal berät Patienten u.a. bei der Anwendung von Geräten und Masken für die Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen. Gesunder und erholsamer Schlaf ist dann wieder möglich

Schlaf - Schlaganfall

Risikofaktoren und Warnsymptome für Herzinfarkt und Schlaganfall
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände,18.06.2007
Mehr zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Aktionswoche unter
http://www.aponet.de;  http://www.abda.de;  Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de; http://www.gesundheit-adhoc.de

Berlin - Die wichtigsten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen :
 Dazu zählen Blutdruck, Blutzucker und der Body-Mass-Index,
ein Maß für Übergewicht. Junge Erwachsene sind besonders angesprochen,
denn bei ihnen ist ein frühzeitiges Gegensteuern möglich. "Täglich
eine halbe Stunde Bewegung zusätzlich, vernünftige Ernährung und nicht
rauchen - das zahlt sich aus, sofort und langfristig", sagte
Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände. "Deshalb engagieren wir uns in dieser
Präventionsaktion." Noch bis zum 21. Juni findet in den Apotheken eine
Aktion unter dem Motto "Check Deine Werte! Tage der Herzgesundheit"
statt. Kooperationspartner der Kampagne, die vom Bundesministerium für
Gesundheit unterstützt wird, ist die Deutsche Herzstiftung.

Herzinfarkt und Schlaganfall sind zwei wichtige Todesarten, die auf
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zurückgehen. Wolf: "Die
Warnsymptome sollte jeder kennen, damit er sofort den Notarzt rufen
kann." Ein Herzinfarkt verursacht schwere, anhaltende Schmerzen im
Brustkorb, die in die Arme oder den Bauch ausstrahlen können. Hinzu
kommen ein Engegefühl in der Brust und Luftnot, Übelkeit und
Erbrechen. Die Betroffenen haben eine blasse Gesichtsfarbe und sind
mit kaltem Schweiß bedeckt, gleichzeitig leiden sie an großer Angst.
Achtung: Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und
Erbrechen teilweise die einzigen Alarmzeichen.

Ein Schlaganfall tritt meist plötzlich auf. Typisch sind Lähmungen in
einer Körperhälfte, zum Beispiel ein heruntergezogener Mundwinkel. Bei
Sehstörungen sind das Gesichtsfeld oder das räumliche Sehen
eingeschränkt. Auch Doppelbilder sind häufig. Ein weiteres Anzeichen
eines Schlaganfalls sind Sprachstörungen wie Lallen oder Verdrehen von
Silben. Gleichzeitig kann der Betroffene nicht mehr verstehen, was man
ihm sagt. "Zeit ist Gehirn" - je eher sich ein Arzt um einen
Schlaganfallpatienten kümmert, desto besser sind die
Heilungsaussichten. Deshalb bei jedem Verdacht auf einen Schlaganfall
sofort die Notrufnummer 112 wählen.

Kontakt:
Pressekontakt:
Nachfragen: Dr. Ursula Sellerberg
Tel.: 030 - 40004 134

Schlaf - Vorbeugung

 
Schlaganfall: Vorbeugung als Lebensretter
Experten prognostizieren bis 2027 Verdopplung der Erkrankungen
http://www.i-med.ac.at/neurologie;  fuegemann@pressetext.comhttp://www.schlaganfall-info.at; http://www.oegn.at;  
http://www.barmherzige-brueder.at


Wien (pte/22.01.2007/12:34) - Nach wie vor ist der Schlaganfall die zweithäufigste Todesursache, die im Erwachsenenalter zu schweren Behinderungen führen kann. Vor diesem Hintergrund erörtern Forscher anlässlich der zehnten Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Schlaganfall-Forschung (ÖGSF) neue Therapieoptionen und Empfehlungen zum Schlaganfall-Management. "Besonders präventive Maßnahmen zur Vorbeugung, wie eine gesunde Lebensführung im Sinne des Nichtrauchens und der Vermeidung eines übermäßigen Alkoholkonsums sowie einseitiger Ernährung und Bewegungsarmut können dazu beitragen, dass der Schlaganfall erst gar nicht erst auftritt", erklärt Franz Fazekas von der Universitätsklinik für Neurologie, Graz und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) , im pressetext-Interview.

Jedes Jahr erleiden mit steigender Tendenz österreichweit mehr als 20.000 Menschen einen Schlaganfall, von denen ungefähr 5.000 sterben. Hochrechnungen gehen hierbei sogar von einer Verdoppelung der Patientenzahlen in den kommenden 15 bis 20 Jahren aus. Daher betont Fazekas, dass das Wissen um die spezifische Symptomatik bei Auftreten der Erkrankung Leben retten kann. Durch das in Österreich mit 30 so genannten "Stroke Units", folglich spezialisierten Diagnose- und Therapieeinheiten, bereits größtenteils flächendeckend ausgebaute Versorgungsnetz, könne die Hälfte der Schlaganfälle vermieden werden. Aufgrund dieses guten Netzwerkes ist es Patienten aus ganz Österreich innerhalb von 45 Minuten per Rettung möglich, eine zumeist thrombolytische Behandlung zu erhalten, wobei eine Ausweitung der "Stroke Units" bis 2010 auf 40 geplant ist.

Deshalb sind die Symptomatiken als erste Anzeichen bei Schlaganfällen von den Betroffenen sowie Angehörigen sofort ernst zu nehmen. Dennoch verweist der Neurologe darauf, dass diese in der Öffentlichkeit zum Großteil noch viel zu wenig bekannt seien und Betroffene daher zu spät bei einem Schlaganfall-Verdacht reagieren. "Der Schlaganfall kommt vielfach nicht aus heiterem Himmel, sondern kündigt sich über Warnsignale an, die, sofern rechtzeitig erkannt, die Chancen auf eine rasche und adäquate Behandlung und/oder erfolgreiche Vorbeugung ermöglichen", so Fazekas. Daher erarbeitete die ÖGSF einen Informationsfolder namens "Schlaganfall - Jede Minute zählt", der grundlegende Basis-Informationen bietet und als Teil einer Aufklärungsinitiative zu verstehen ist.

Wilfried Lang, Vorstand der Neurologischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien , weist gegenüber pressetext darauf hin, dass der Erfolg einer Thrombolysetherapie, bei der durch geeignete Medikamente eine verschlossene Hirnarterie wieder geöffnet wird, innerhalb der ersten 180 Minuten nach Beginn des Schlaganfalls am größten ist. "Der Anteil der Schlaganfall-Patienten, die mit Thrombolyse behandelt werden, lag mit Ende 2006 über zehn Prozent. Damit zählt Österreich zu den europäischen Ländern mit der höchsten Thrombolyse-Rate pro einer Million Einwohner." Damit soll das Ziel verfolgt werden, die Folgen des Ereignisses möglichst rückgängig zu machen, wobei der spezifische Einsatz der Basistherapie, gekoppelt mit einer Thrombolyse, die größtmögliche Option bietet, dass Patienten den Schlaganfall unbeschadet überstehen. "Da der Schlaganfall - im Gegensatz zum Herzinfarkt - keine Schmerzen, sondern Lähmungen oder Sprachstörungen mit sich bringt, liegt das Hauptproblem darin, dass immer noch zwei Drittel der Betroffenen zu lange warten und auf eine Besserung der Symptome hoffen", so Lang im Gespräch. Im Vorfeld der zehnten Jahrestagung visiert Johann Willeit, Tagungspräsident und Neurologe an der Universitätsklinik Innsbruck, in der Erörterung neuer Wissenschaftsansätze unter anderem die Ausweitung des Thrombolyse-Zeitfensters über drei Stunden hinaus an.

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Florian Fügemann
Tel. +43 1 811 40 305