Sanddorn: Der Fitmacher, den schon Dschingis Khan nutzte
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Sanddorn: Der Fitmacher, den schon Dschingis Khan nutzte
Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Diesen Spruch hatten in der früheren DDR möglicherweise manche im Kopf, die, um ihren Vitaminbedarf zu decken, zu Sanddorn statt zu Südfrüchten griffen. Dies geschah sicher nicht immer ganz freiwillig, da für die Früchte aus den wärmeren Klimazonen der Erde damals in Ostdeutschland vergleichsweise hohe Preise aufgerufen wurden. Und mit dem Sanddorn hatte man schließlich eine alternative „Vitamin-Bombe“ zur preiswerteren Verfügung. Nicht umsonst bekam das Ölweidengewächs so im Volksmund den Namen „Vitamin-C-Strauch“ und seine Früchte wurden auch „Zitrone der DDR“ genannt.
Und das kommt nicht von ungefähr: Denn die Sanddornbeeren, die den Früchten der Hagebutte ähneln, können pro 100 Gramm bis zu 1.300 Milligramm Ascorbinsäure aufweisen. Das ist ein Spitzenwert von allen Obst- und Gemüsesorten. Selbst Sanddorn mit weniger Vitamin C-Power kann immer noch wenigstens 200 Milligramm Ascorbinsäure vorweisen. Das ließ die farbenfrohen Beeren schon früh zu einem bevorzugten Naturheilmittel gegen Erkältungskrankheiten sowie zur Stärkung der Abwehrkräfte werden. Vitamin C, das insbesondere in frischem Obst und Gemüse enthalten ist, kann aber noch mehr: Es fängt die gefährlichen freien Radikalen und unterstützt den Aufbau von Bindegewebe. Vitamin C-Mangel wiederum kann zu Zahnfleischbluten und zu Skorbut führen. Darunter litten in früheren Zeiten häufig Seefahrer, wenn sie länger auf frische Lebensmittel verzichten mussten. Zudem heilen Wunden schlechter, wenn dem Körper Vitamin C fehlt.
Das alles mag den sagenumwobenen Mongolenherrscher Dschingis Khan bereits im 12. bzw. 13. Jahrhundert dazu bewogen haben, das Immunsystem seiner Reiter mit Sanddornöl auf Trab zu bringen. Immerhin schafften es seine Armeen, dem Khan ein Herrschaftsgebiet zu erobern, das doppelt so groß war wie das heutige China und deshalb bis heute als das „größte Imperium der Geschichte“ gilt.
Wenn Sanddorn tatsächlich zur „Fitness“ der mongolischen Krieger beigetragen haben sollte, dann auch durch seinen beachtlichen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen, speziell Kalzium und Magnesium, sowie an Provitamin A, Vitamin E und mehreren B-Vitaminen. Die Kombination dieser das Wohlbefinden fördernden Inhaltsstoffe trug dem Sanddorn schon früh den Ruf eines äußerst wirksamen Heilmittels ein. Bis heute werden die Früchte der Pflanze auch dazu verwendet, um Stoffwechsel, Blutkreislauf und Wundheilung anzuregen. Zudem vitalisiert Sanddorn den ganzen Organismus und wird daher ebenfalls gegen Kreislaufstörungen und – ganz allgemein – zur Abwehr von Infekten eingesetzt. Darüber hinaus hat sich die Heilpflanze auch bei der Behandlung von Hautkrankheiten bewährt.
Ursprünglich ist der Sanddorn im Fernen Osten beheimatet, im Himalaja, in Nepal sowie in West- und Ostasien. Durch eiszeitliche Verschiebungen vor 17.000 Jahren soll er nach Europa gelangt sein. Hierzulande wächst die Pflanze, die – nomen est omen – tatsächlich dornig ist und sandige Böden bevorzugt, vor allem an den Küsten von Nord- und Ostsee. Sie ist jedoch auch in Süddeutschland und in den Alpen zu finden.
Aufgrund seiner vielfältigen Heilwirkungen und seiner Vorteile für Wohlbefinden und Lebenskraft wird der Sanddorn inzwischen vermehrt kultiviert und angebaut. Gut so! Warum sollen nicht auch wir nutzen, was schon die Widerstands- und Leistungsfähigkeit von Dschingis Khan und seinen Kriegern stärkte?
Mit freundlichen Grüßen
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