Bauchschmerzen und Reizdarmsyndrom: Eine häufige Diagnose

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Bauchschmerzen & Reizdarmsyndrom
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ÜBERBLICK
Das Reizdarmsyndrom ist eine der häufigsten Magen-Darm-
Erkrankungen. Es äußert sich mit unangenehmen
Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen,
Durchfällen oder auch Verstopfung. Betroffene suchen oft
vergeblich bei verschiedenen Ärzten nach einer Erklärung
für ihre Symptome. Die gute Nachricht: Häufig kann man
nach der richtigen Diagnosestellung den Beschwerden
Abhilfe schaffen.

Was ist das Reizdarmsyndrom?
Häufig auftretende Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung,
Bauchschmerzen, eine unvollständige Darmentleerung oder –
für die Betroffenen besonders unangenehm – Blähungen können
ein Hinweis auf ein Reizdarmsyndrom sein. Dabei ist auch ein
Wechsel zwischen gegensätzlichen Symptomen möglich,
beispielsweise ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung.
Die Diagnose kann gestellt werden, wenn die Beschwerden für
mindestens drei Monate andauern, die Betroffenen in ihrer
Lebensqualität einschränken und der Arzt in der
Routinediagnostik keine andere Ursache findet.
Das Reizdarmsyndrom ist ein weitverbreitetes Problem. Bis zu
sieben Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Frauen sind
häufiger betroffen als Männer.

Gute Diagnostik ist wichtig
Die wichtigste Maßnahme zur Feststellung eines
Reizdarmsyndroms ist das Gespräch mit dem Arzt. Zur genauen
Identifizierung der Beschwerden kann es auch sinnvoll sein, ein
Tagebuch zu führen, in dem die Beschwerden festgehalten
werden. Darüber hinaus wird der Arzt eine körperliche
Untersuchung durchführen und Blut abnehmen. Auch eine
Ultraschalluntersuchung des Bauches, eine Darmspiegelung
und bei Frauen eine Untersuchung beim Frauenarzt können bei
der Suche nach einer Ursache der Beschwerden helfen. Stellt
der Arzt nach eingehender Untersuchung ein Reizdarmsyndrom
fest, sind weitere Untersuchungen nicht notwendig.

INHALT
Vor allem sich schnell entwickelnde und nur kurz andauernde
Beschwerden sprechen gegen das Vorliegen eines
Reizdarmsyndroms. Bei Blut im Stuhl ist höchste Vorsicht
geboten und eine rasche ärztliche Abklärung notwendig.
Beschwerdelinderung ist möglich

Zur Behandlung ist es zunächst wichtig, dass Betroffene mit
ihrem Arzt über die Entstehung der Erkrankung sprechen und
individuelle Auslöser identifizieren. Besondere Beachtung sollte
dabei der Rolle von Stress und psychischen Belastungen bei der
Krankheitsentstehung geschenkt werden. Die medikamentösen
Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig. Leider sprechen
Betroffene sehr unterschiedlich darauf an. Am häufigsten
kommen Ballaststoffe, Probiotika, krampflösende Medikamente
oder pflanzliche Arzneimittel zum Einsatz. „Klassische
Schmerzmedikamente sind beim Reizdarmsyndrom dagegen
meist nicht hilfreich.“, sagt Prof. Dr. Thomas Frieling,
Gastroenterologe am Helios Klinikum Krefeld und
Vorstandsmitglied der Gastro-Liga.
Manchmal können Nahrungsmittelunverträglichkeiten ähnliche
Symptome wie ein Reizdarmsyndrom verursachen. In solchen
Fällen genügt es schon, die entsprechenden Nahrungsmittel zu
vermeiden. In Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, auf Gluten
zu verzichten.

Haben Sie Fragen zum Thema Reizdarm? Dann rufen Sie an.
Die Experten der Gastro-Liga e. V. geben Ihnen gerne
Antwort. Am 3. Mai und am 7. Juni 2017 (jeweils Mittwoch)
von 18 bis 20 Uhr ist die GASTRO-Sprechstunde unter Tel.:
0641 / 97 48 120 zu erreichen. Unter http://www.gastro-liga.de

steht Ihnen im Bereich „Unser
Service“ eine Vielzahl an Broschüren zu unterschiedlichen
Verdauungsthemen kostenlos zum Download zur Verfügung,
unter anderem zum Thema Reizdarmsyndrom.

Gastro-Liga e.V.
Deutsche Gesellschaft
zur Bekämpfung der Krankheiten
von Magen, Darm und Leber
sowie von Störungen des Stoffwechsels
und der Ernährung e.V.
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