ilman Moser: Zuversicht und Resignation . Vom Umgang mit bedrohten Psychotherapien

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Psychotherapie - Zuversicht - Resignation . T. Moser
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Online-Publikation: September 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Tilman Moser: Zuversicht und Resignation . Vom Umgang mit bedrohten Psychotherapien >>
163 Seiten, Broschur; ISBN 9783955582883; 19,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de

Charakteristika
> Brandes & Apsel > Preisträger Deutscher Verlagspreis '20

Inhalt
Auch wer nur wenige Jahre als Psychotherapeut oder Psychoanalytiker gearbeitet hat, kennt die Verwirrung, wenn Patienten die oft langjährige Therapie – ob angekündigt oder nicht, ob kurzfristig oder plötzlich – abbrechen, verlassen oder grußlos, enttäuscht oder zornig verschwinden. Der Psychotherapeut bleibt ratlos, verwirrt, geschockt, beleidigt, vergrämt, erleichtert, verzweifelt zurück, rätselt und grübelt und versucht, sich an die letzten Stunden, Tage, Wochen, Monate oder Jahre zurückzuerinnern. Moser diskutiert seine auch bitteren und doch erhellenden Erfahrungen offen und professionell und ordnet sie in den Diskurs der psychodynamischen Psychotherapieforschung ein.

Autor
Tilmann Moser, Dr., Psychoanalytiker, Studium der Literaturwissenschaft in Tübingen, Berlin und Paris, journalistische Ausbildung, danach Studium der Soziologie. 1969–1978 Jura-Dozent an der Goethe-Universität in Frankfurt a. M. Seit 1978 private Praxis. Buchpublikationen zu Psychoanalyse, ­Nationalsozialismus, Körperpsychotherapie, Religion.
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Moser praktiziert seit 1978 in Freiburg im Breisgau, wobei seelische Spätfolgen von Diktatur (vor allem der NS-Zeit, aber auch der DDR) und Krieg, sowie von repressiver Religion seine Arbeitsschwerpunkte darstellen. Durch Fortbildungen in anderen Psychotherapieverfahren erweiterte er im Laufe der Zeit seine zunächst klassisch-psychoanalytische Arbeitsweise um einen analytisch-körperpsychotherapeutischen Ansatz.
Bei seiner innovativen psychodynamischen Methodik bezieht sich Moser ausdrücklich nicht auf Wilhelm Reich, der oft als „Vater der Körperpsychotherapie“ bezeichnet wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tilmann_Moser

Fazit
Bereits am Buchrücken erfahren Lesende wie Interessierte, dass der Psychoanalytiker und -therapeut Moser in seinem Diskursbuch u.a. seine bitteren und doch erhellenden Erfahrungen offen wie professionell diskutiert und sie in seine eigene Psychotherapie integriert, wobei die 'stete Retrospektive' in seine Psychotherapieforschung mündet.
So pendelt die Begegnung mit Patienten zwischen Nähe und kühler Distanz, einschliesslich der im Trend liegenden 'Fehlerkultur'.
Im Hauptteil zeigt der Autor die besonderen Charakteristika der Fallgeschichtsinhalte auf, besonders bei den unbewusste Körpererinnerungen. Hinzu kommen auch teilweise missglückte Supervisionen.
Auch die langen 'Therapie-Abschiede in Raten' enthalten Zweifel, Chaos, Ausdünnung, auch Rivalität und Gutes, wenn auch ein unvollendetes Ende durch den Sieg 'böser Introjekte (1)‘ folgt.
Moser sieht zusammenfassend, dass dank Intrvisionen (2) die Hoffnung aufkommt für sich und die Anderen (Kollegen und Patienten..)  und dies ein hart erarbeitetes, gelingendes Geschenk ist, für die zukünftige Arbeit gestärkt zu sein. Was zugleich den möglichen weiteren Therapieweg aller Beteiligten ebnen kann. um für die zukünftige Arbeit gestärkt zu sein. Was zugleich den möglichen weiteren Therapieweg aller Beteiligten ebnen kann.
m+w-p20-9 k.

1) Introjekt..
Unter Introjektion (von lateinisch intro = ‚hinein‘, ‚herein‘ und iacere = ‚werfen‘) versteht man in der Psychologie die Aufnahme und Verinnerlichung unverarbeiteter, meist aversiver äußerer Realitäten, fremder Anschauungen, Motive, Werte und Normen etc. in das eigene Ich, die, im Unterschied zur Identifikation, einen unreiferen, unangepassten und tiefer in der Ich-Struktur verwurzelten Mechanismus darstellt und meist in der früheren Kindheit stattfindet. Das betreffende Objekt bzw. die betreffenden Objektqualitäten werden auch als Introjekt bezeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Introjektion

2) Intervision
Intervision (auch kollegiale Beratung genannt) kann eine interessante Alternative
oder Ergänzung zu herkömmlichem Coaching oder Supervision bieten. Leider ist sie
noch viel zu wenig bekannt.
Grundlagen
Intervision ist – genau wie Supervision - eine Möglichkeit, um berufliche Aspekte zu
reflektieren. Intervision findet jedoch immer innerhalb einer Gruppe von Menschen,
die in einem ähnlichen Berufsfeld arbeiten, statt. Das heisst, die Fallbringerin
reflektiert nicht nur ihre/eine berufliche Situation, sie profitiert gleichzeitig auch vom
Wissen und der Erfahrung der anderen Teilnehmer.
Ziel
Die Teilnehmer reflektieren ihr berufliches Handeln, unterstützen sich gegenseitig
durch Einbringen ihrer individuellen Erfahrungen und erweitern so ihr Fachwissen
und ihre Handlungskompetenz.
http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/Intervision_Edelmann-Beratung.pdf
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