Vera Hortig / Ulrich Moser : Mikrowelt Traum . Affektregulierung und Reflexion

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Psychologie - 'Mikrowelt Traum'
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Online-Publikation: April 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und BuchbesprechungAus dem Englischen übersetzt von Elisabeth Vorspohl
<< Vera Hortig / Ulrich Moser : Mikrowelt Traum . Affektregulierung und Reflexion >>
264 S., 15,5 x 23,5 cm, Pb. Großoktav;  ISBN 9783955582494 ; 29,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de

Inhalt
Ulrich Moser und Vera Hortig beschreiben detailliert die wechselseitige Beeinflussung von Affektivität und Reflexivität, sowohl im Traum wie auch in der therapeutischen Situation. Es werden Veränderungsprozesse untersucht, was es erlaubt, die Bereitschaft zur Übertragung zu bestimmen und die Fähigkeit zur Reflexivität zu erkennen.
 Das Buch ist einzigartig, indem es die vielen Vorschläge, die sich in der Literatur zum Traum finden, in eine differenzierte Theorie und Praxis umsetzt. Ein unverzichtbares Werk für alle, die mit Träumen arbeiten.
 Der geträumte Traum ist eine generierte Mikrowelt. Ausgangspunkt ist ein aktueller Konflikt, der eine traumatische Erinnerung auslöst. Die Traumorganisation benützt Prozeduren der Verarbeitung, die affektiv geleitet werden. Ein neu entwickeltes Schlaufenmodell beschreibt den Weg des Traumes in der therapeutischen Praxis. Diese informationstheoretisch formulierte Regulierung bestimmt auch, welche Affekte vom Träumer geträumt werden.
 Mikrowelt Traum versteht sich als Weiterentwicklung des Modells, das in Der geträumte Traum (1996, vergriffen) von Ulrich Moser & Ilka von Zeppelin veröffentlicht wurde, neu geschrieben und mit Ergänzungen und Beispielen zu Verläufen und Interpretationen versehen. Der Anhang enthält Regeln für die Anwendung der Traumkodierung (Zürich Dream Process Coding System).
https://www.researchgate.net/publication/319276270_Manual_zur_Traumkodierung_nach_Moser_von_Zeppelin_Zurich_Dream_Process_Coding_System_ZDPCS

AutorIn-Team
Vera Hortig,
lic. phil., Psychoanalytikerin in eigener Praxis (Schweiz. Ges. f. Psychoanalyse/IPV). Veröffentlichungen zusammen mit Ulrich Moser über Transformationen in der kinderpsychoanaly­tischen Mikrowelt, Interferenzen neurotischer Prozesse und introjektiver Beziehungsmuster im Traum sowie weitere Arbeiten zum Traum.
Ulrich Moser,
Dr. phil., em. Professor für Psychologie und Klinische Psycho­logie an der Universität Zürich. Psychoanalytiker (Schweizer Gesellschaft für Psychoanalyse/IPV). Veröffent­lichungen zur Neurosenlehre, Affekt-, Kogni­tions- und Psychotherapieforschung. Buchveröffentlichungen: Cognitive-Affective Processes. New Ways of Psychoanalytic Modeling (zus. mit Ilka von Zeppelin); Der geträumte Traum (zus. mit Ilka von Zeppelin); Psychische Mikro­welten. Neuere Aufsätze; Traum, Wahn und Mikrowelten. Affektregulierung in Neurose und Psychose und die Generierung von Bildern (2008 bei Brandes & Apsel); Theorie der Abwehrprozesse. Die mentale Organisation psychischer Störungen (2009 bei Brandes & Apsel); Von der Schwierigkeit, die Brust an den richtigen Ort zu setzen. Naive, implizite und explizite Reflexivität (2012 bei Brandes & Apsel).

Fazit
Die Psychoanalytikerin Vera Hortig und der Klinische Psychologe Ulrich Moser haben zum Topos "Mikrowelt Traum . Affektregulierung und Reflexion" ein neues Generierungsmodell des Traumes erstellt
'Mikrowelt Traum‘ versteht sich als Weiterentwicklung des Modell (Zürich Dream Process Coding System). Dieses neu entwickelte Schlaufenmodell beschreibt den Weg des Traumes in der therapeutischen Praxis . Der Anhang enthält Regeln für die Anwendung der Traumkodierung'.
In sechs Teilen wird der Traum grundlegend definiert; die Elemente des Positionsfeldes spezifiziert; ihre Bedeutungen erklärt; in Beziehungen gesetzt und ihre Wechselwirkungen definiert; danach werden Positionierungen von 'statischen Relationen (z.B. Am Hut des Architekten steckt eine Entenfeder)' verknüpfend und offen analysiert..
In einem ergänzenden, beispielgebenden Schlusskapitel  werden Transformationen in und von Träumen, Spiegelungen, das Selbst und Überich im Traum erforscht, wobei Agressivität  und Destruktion in Traumprozessen interpretiert und klinisch diagnostiziert werden.
Die Quintessenz zu diesem Topos 'Mikrowelt Traum' lautet für das Team Hortig – Moser heisst, dass ' die beste Datenbasis nur eine spontane, zeitlich dem Traum nahe Erzählung' für ein klärendes bis therapeutisches Ergebnis bilden kann. m+w.p19-4


Affektregulation / Affektkontrolle
bezeichnet man die Fähigkeit von Menschen, die durch die meist selbstkonfrontative Auseinandersetzung mit unangenehmen Erfahrungen ausgelösten negativen Emotionen dauerhaft zu regulieren, so dass sie in das “Selbst integriert werden kann.
„Affekt wird nicht ganz einheitlich definiert. Meistens versteht man darunter einen Gefühlszustand von besonderer Intensität. In der Umgangssprache gebraucht man dafür den Ausdruck Erregung. In Handlungen, die im Affekt ausgeführt werden, geht die willentliche, durch sachliche und moralische Gesichtspunkte bestimmte Kontrolle weitgehend verloren“ (Meili, 1991, S. 24).
https://lexikon.stangl.eu/7621/affektregulation/

Reflexion.
Kritisches Nachdenken über Bedingungen und Grenzen des Denkens
Reflexion bezeichnet die Tätigkeit, eine Erfahrung Revue passieren zu lassen und sie dabei unter verschiedenen Gesichtspunkten zu durchdenken, um Erkenntnisse aus ihr zu gewinnen und an ihr zu wachsen.
Gerade auf negative Erfahrungen, Fehler und Kritik sollte eine Reflexion folgen. Sie befähigt dazu, eine eigene Meinung zu entwickeln und Erkenntnisse aus einer Erfahrung zu ziehen.
Wichtig für den Erfolg jeder Reflexion, ob selbständig oder in einer Gruppe, ist die offene Atmosphäre und die Fähigkeit des Reflektierenden, die Angelegenheit und das Feedback dazu nicht persönlich zu nehmen, sondern konstruktiv damit umzugehen.
https://definition-online.de/reflexion/

Weiterer Hinweis
Die Veränderung von Träumen in psychoanalytischen Behandlungen: Affekttheorie, Affektregulierung und Traumkodierung von Susanne Döll-Hentschker, 2008
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