Michael Wolf : Psychoanalyse als Forschungsmethode der Kritischen Theorie
Kulturmodell (Hofstede 1997 / Zwiebelmodell M. Wolf)
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Psychoanalyse als Forschungsmethode...
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Online-Publikation: Mai 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Michael Wolf : Psychoanalyse als Forschungsmethode der Kritischen Theorie >>
248 S., 15,5 x 23,5 cm, Paperback Großoktav; ISBN 9783955582289 ; 29,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de
Inhalt
Michael Wolf zeigt, dass die Psychoanalyse von Anfang an Methode und Technik der Sozialforschung der Kritischen Theorie bestimmt hat. Das gilt für die klassischen Arbeiten der dreißiger Jahre wie »Autorität und Familie« ebenso wie für die der vierziger und fünfziger Jahre, die »Authoritarian Personality«, die »Studies in Prejudice« oder das »Gruppenexperiment« und viele andere. Diese Verknüpfung von Sozialtheorie, Sozialpsychologie und psychoanalytisch fundierter Forschung ist später sukzessive verblasst. Der Preis war eine wachsende Kluft zwischen anspruchsvollen Theorien über die »Pathologien der Moderne« und ihrer empirischen Präzisierung und Abklärung. Dabei liegen zahlreiche neuere und aktuelle Methoden und Techniken zur Datengenerierung, von Heuristiken und von validen und reliablen Auswertungsverfahren auf psychoanalytischer Grundlage vor. Sie werden im Einzelnen vorgestellt und ihr Verhältnis von qualitativen und quantitativen Methoden, zu Statistik, Indizes und Indikatoren diskutiert. Der Autor plädiert im Sinne einer gehaltvollen Sozialforschung in der Tradition von Mitscherlich für eine Verbindung der Sozialpsychologie und Soziologie mit einer psychoanalytischen Empirie, die wesentlich auch aus der psychoanalytischen Praxis besteht. Nur dies könne im Sinne der Kritischen Theorie ein differenziertes, realitätshaltiges und gegenwartsbezogenes Verständnis der Pathologien befördern, die im weltweiten Prozess der Modernisierung auftreten, in immer neuer und überraschender oder auch erschreckender Gestalt.
Autor
Michael Wolf hat Jura, Soziologie und Psychologie in Frankfurt a. M. und Berlin studiert. 1985–1990 Ausbildung zum Psychoanalytiker und Psychotherapeuten am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt a. M. 1989 Habilitation und Privatdozentur für Soziologie an der Freien Universität Berlin. 1993-2013 Professor für Psychologie an der University of Applied Sciences in Fulda. Seitdem Forschung am Berliner Institut für angewandte Sozialwissenschaften (BIAS). Seit 1993 in eigener Praxis als Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Supervisor und Coach. Dozent, Lehrtherapeut und Lehranalytiker in Deutschland und China. Neben zahlreichen Veröffentlichung in Zeitschriften ist im Brandes & Apsel Verlag außerdem erschienen (2017): Krieg, Trauma, Politik. Gewalt und Generation: Die unbewusste Dynamik.
Quintessenz mit Glossar zum Diskurs:
Dem Sozio- und Psychologen Michael Wolf ist es ihm über die Massen auf empathische Weise gelungen einen geradez panoramatischen Bogen zwischen zwei wissenschaftlisch praktizierenden Welten zu spannen, dank seiner grundlegenden Untersuchung "Psychoanalyse als Forschungsmethode der Kritischen Theorie". Darüber hinaus hat er das 'Zwiebelmodell' wie er das Hofstede Kulturmodell *) von den Kulturdimensionen mit ihren Zugehörigkeiten nennt, als Krönung der Methodik ins rechte Licht gesetzt:
Kulturmodell (Hofstede 1997 / Zwiebelmodell M. Wolf) Kultur - Dimensionen + Zugehörigkeiten (inter-)
national regional (sub-/urban) ethnisch religiös (philosophisch) sprachlich Geschlecht / Generation / Klasse / (Arbeit/Tätigkeit) / Organisations-Status Ziel: Diese Kulturdimensionen sind zu untersuchen entsprechend ihrer gelebten Ausprägung (ähnlich wie L. Strauss) zentral wie partikulär zu aktivieren und entsprechend ihrer Werte, Rituale, Helden (Opfer, Verlierer),Symbole zu ordnen – und quer durch - die gesamte Struktur zu deuten
() = Ergänzung von Kultur-Punkt
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m+w.p18-5
*)
GLOSSAR ALS Basis zum erweiterten Diskurs
Inhaltsfolge:
Psychoanalyse
Kritische Theorie
Kultursoziologie
Die Kulturtheorie Bourdieu's
Hofstede's Kulturdimensionen
Hofstede's Kulturmodell (Kulturdimensionen - Zugehörigkeiten - ) / Zwiebelmodell (M. Wolf)
*
Psychoanalyse
(von altgriechisch ψυχή psychḗ ‚Atem, Hauch, Seele‘ und ἀνάλυσις analysis ‚Zerlegung‘, im Sinne von „Untersuchung, Enträtselung der Seele“) ist eine psychologische Theorie und psychotherapeutische Behandlungsform, die um 1890 von dem Wiener Neurologen Sigmund Freud begründet wurde. Aus der Psychoanalyse haben sich später die verschiedenen Schulen der Tiefenpsychologie entwickelt.
Der Begriff Psychoanalyse steht sowohl für das auf Freuds Theorien über die Psychodynamik des Unbewussten gegründete Beschreibungs- und Erklärungsmodell der menschlichen Psyche als auch für die analytische Psychotherapie und für die psychoanalytische Methodik, die sich auch mit der Untersuchung kultureller Phänomene beschäftigt. In allen drei Aspekten wird die Psychoanalyse bis heute von Klinikern und Forschern weiterentwickelt und verändert. So ist die Psychoanalyse als medizinisch-psychologische Disziplin[1] heute durch einen theoretischen, methodischen und therapeutischen Pluralismus charakterisiert. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse
https://www.netdoktor.de/therapien/psychotherapie/psychoanalyse/
> Psychoanalytische Forschung
Die Forschungskommission der DPG hat die Aufgabe, einen Beitrag zur Verbindung von Forschung mit klinischer Praxis und psychoanalytischer Ausbildung zu leisten. Sie pflegt unterschiedliche Forschungsmethoden und Zugänge und ist offen für die unterschiedlichsten Forschungsziele.
https://dpg-psa.de/Forschung.html
> Empirische Forschung in der Psychoanalyse
https://www.amazon.de/Empirische-Forschung-Psychoanalyse-Anwendungen-psychosozial/dp/3898064778
> Psychoanalytische Psychotherapie
Im wesentlichen liegt die Forschung für den Bereich der psychoanalytischen Psychotherapie bei den universitären Abteilungen für Psychotherapie und psychosomatische Medizin.
https://www.dpv-psa.de/wissenschaft/wissenschaft-und-forschung/
Kritische Theorie
Als Kritische Theorie wird eine von Hegel, Marx und Freud inspirierte Gesellschaftstheorie bezeichnet, deren Vertreter auch unter dem Begriff Frankfurter Schule zusammengefasst werden. Ihr Gegenstand ist die kritische Analyse der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, das heißt: die Aufdeckung ihrer Herrschafts- und Unterdrückungsmechanismen und die Entlarvung ihrer Ideologien, mit dem Ziel einer vernünftigen Gesellschaft mündiger Menschen.
Kern der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule ist die ideologiekritische Auseinandersetzung mit und eine damit vermittelte Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Der Zusammenhang ergibt sich aus dem Anspruch, die Totalität gesellschaftlicher Verhältnisse und die Notwendigkeit ihrer Veränderung theoretisch auf den Begriff zu bringen. Wenn Theorie in diesem Verständnis als eine Form der Praxis begriffen wird, heißt das: Mit der theoretischen Aufklärung werden die gesellschaftlichen Verhältnisse entschleiert, und mit dem neuen Blick auf sie beginnt die verändernde Praxis.
> Hauptaussagen:
>> Paradigmatischer Charakter für die Kritische Theorie
Die frühen Schriften Horkheimers aus den 1930er Jahren. Für sie sind zwei Momente von Bedeutung: die Nähe zur marxschen Theorie und das interdisziplinäre Programm.
>> Die drei Hauptbeobachtungsfelder der Kritischen Theorie sind die Ökonomie, die Entwicklung des Individuums und die Kultur.
In einer Kombination marxistischer und psychoanalytischer Perspektiven wird insbesondere die „Gesellschaft“ kritisch betrachtet. Sie wird nicht nur als eine Gesamtheit von Menschen in einer bestimmten Zeit aufgefasst, vielmehr werden gesellschaftliche Verhältnisse analysiert, die dem Einzelnen übermächtig gegenüberstehen und den Charakter und die Handlungsmöglichkeiten der Menschen einschränken. Eine besondere Mittlerrolle bei der Stabilisierung von Herrschaft kommt dabei der familiären Sozialisation (Familie als „psychosoziale Agentur“), den Massenmedien und der Massenkultur zu.
In der spätkapitalistischen Gesellschaft trete durch zunehmende Kapitalkonzentration und Bürokratisierung eine Abtötung des Spontanen und Individuellen in der „verwalteten Welt“ ein. Zwar habe aufklärerische Vernunft das Erlangen von wahren Erkenntnissen über die Welt als das Wesen des Menschen angesehen, doch habe sich diese Vernunft zu einer „instrumentellen“ und „zweckbestimmten“ gewandelt. Diese instrumentelle Vernunft betrachte die Welt und die Menschen einzig unter dem Aspekt des Nutzens. Die Beziehungen zwischen den Individuen werden, so die Argumentation, unter Auflösung tradierter Bindungen weitgehend versachlicht und objektiviert. Sie reduzierten sich zunehmend auf bloße Tauschverhältnisse.
Am Ende entsteht demnach eine „total verwaltete Welt“, die gegenüber dem Einzelnen umfassende soziale Kontrolle ausübt und Idealismus, Nonkonformismus, Unkonventionalität oder Kreativität - als ihrem Charakter entgegenlaufend - konsequent unterdrückt.
Die Kritische Theorie will der Philosophie eine praktische und zentrale Bedeutung für die Gesellschaft einräumen und verspricht sich dadurch bessere Verhältnisse in einer zukünftigen Gesellschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Theorie
Kultursoziologie
> Kultursoziologie bezeichnet eine spezielle Soziologie, die sich zahlreichen Phänomenen des Alltags, aber auch kulturellen Symbolen widmet und sich mit Themen wie soziologische Aspekte von Architektur, Bildenden Künsten, Literatur, Musik, Darstellenden Künsten usw. beschäftigt. Andererseits kann „Kultursoziologie“ als Bezeichnung für eine allgemeinsoziologische Perspektive verwendet werden, welche die kulturelle Bedingtheit aller sozialen Erscheinungen hervorhebt und sich dadurch von szientistischen Gesellschaftskonzepten abhebt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kultursoziologie
> Deutschsprachige Vertreter
>> In der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
besteht eine agile Sektion „Kultursoziologie“ mit namhaften Soziologen, die sich pragmatisch davor hütet, die beiden angesprochenen „Kultur“-Begriffe säuberlich zu trennen. Der Gesellschaft für Kultursoziologie Leipzig e. V. gibt seit 1992 die deutschsprachige Fachzeitschrift Kultursoziologie heraus.
>> In der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS)
gibt es eine Sektion „Kulturtheorie und Kulturforschung“, die sich interdisziplinär mit Beiträgen zur Kultursoziologie der Moderne befasst und dabei Norbert Elias, Pierre Bourdieu, Clifford Geertz, Vilém Flusser und andere als Fokus sieht. Hier sind als österreichische Kultursoziologen auch zu nennen Gerhard Fröhlich, Helmut Kuzmics, Gerhard Mozetic, Ingo Mörth, Rudolf Richter, Alfred Smudits, Helmut Staubmann, Meinrad Ziegler, Stephan Moebius.
>> In der Schweiz gibt es innerhalb der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie
das analoge Forschungskomitee „Symbole, Bilder, Ideologien“ mit dem Kulturforscher Hans-Peter Meier-Dallach als langjährigem >> International bedeutend ist der französische Soziologe Pierre Bourdieu
Pierre Félix Bourdieu [pjɛːʀ feˈliks buʀˈdjø] (* 1. August 1930 in Denguin; † 23. Januar 2002 in Paris) war ein französischer Soziologe und Sozialphilosoph. Er gehört zu den einflussreichsten Soziologen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
>> Zu Bourdieu's Forschung
In der damaligen westdeutschen Soziologie
gab es besonders seit den 80er Jahren eine intensivere Rezeption von Bourdieus Werken.
Als schwierig gestaltete sich die Übertragung bei der Rezeption seiner Theorien ins Deutsche. Bourdieus soziologische Forschungen, zumeist im Alltagsleben verwurzelt, waren vorwiegend empirisch orientiert und können der Kultursoziologie zugeordnet werden. Anknüpfend an den Strukturalismus versuchte Bourdieu, subjektive Faktoren mit objektiven Gegebenheiten zu verbinden. Wissenschaftstheoretisch vertrat er unter anderem die Aufhebung des Dualismus von Subjektivismus und Objektivismus, zwischen Idealismus und Materialismus. Auch zum mittelalterlichen Universalienstreit nahm Bourdieu eine vermittelnde Position zwischen Nominalismus und Realismus ein.
Soziologie ist für Bourdieu viel mehr als die Rekonstruktion objektiver Beziehungen.
Sie orientiert sich ebenso an den subjektiven Erfahrungen und Orientierungen. Bourdieu geht davon aus, dass ein Individuum in seinen Entfaltungsmöglichkeiten begrenzt ist. Das Individuum bezeichnet er selbst als Habitus-Träger.[4]
Bourdieu entwickelte seine theoretischen Begriffe unter Einbeziehung der Erfahrungen von Individuen.
Er verwendete Leitbegriffe wie Habitus, sozialer Raum, soziales Feld, Kapital und Klasse. Alle diese in der Soziologie und Ökonomie verwendeten Begriffe entwickelte er so weiter, dass sie in der Zusammenschau eine neue empirisch begründete soziologische Theorie ergeben, die in den heutigen soziologischen Diskursen von großer Bedeutung ist und häufig als „Theorie der Praxis“ bezeichnet wird. Mit seinem Konzept einer praxeologischen Erkenntnisweise, das er aus seiner Kritik an der theoretischen Vernunft – den Erkenntnismöglichkeiten eines rein theoretisch arbeitenden Wissenschaftlers – formulierte, wollte er objektive Erkenntnis nicht negieren, sondern überschreiten.
> Die Kulturtheorie Bourdieu's
vergleicht Interaktionen des Alltagslebens mit einem Spiel. Die Individuen besitzen unterschiedlich viele Potentiale verschiedener Art, die sie einsetzen und teilweise umwandeln können: ökonomisches Kapital, soziales Kapital, symbolisches Kapital und kulturelles Kapital. Dabei gilt: Und jeder spielt entsprechend der Höhe seiner Chips. So kann der Erwerb kulturellen Kapitals beispielsweise zur Erhöhung des ökonomischen Kapitals dienen.
Das soziale Feld differenziert er weiter und unterscheidet das politische und das literarische Feld (Literatursoziologie). Die jeweiligen Felder sind mit einem bestimmten Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschema – also einem Habitus – verknüpft, worüber Individuen wiederum auf soziale Felder zurückwirken. Bourdieu vertritt somit weder einen Strukturdeterminismus noch einen individualistischen Ansatz.
Schon in seinen frühen Schriften legte Bourdieu eine Theorie der symbolischen Formen und der symbolischen Gewalt vor,
die er in seinen weiteren Studien verfeinerte. In Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft stellte er seine Theorie und Begrifflichkeit umfassend dar. Er prägte die Bezeichnung Distinktionsgewinn für die erfolgreiche Durchsetzung eines neuen vorherrschenden Geschmacks und Lebensstils als Mittel im Kampf um gesellschaftliche Positionen. Diese Kulturkämpfe zwischen den gesellschaftlichen Klassen finden in einem sogenannten Raum der Lebensstile statt. Dabei reproduzieren sich die hegemonialen Klassen in der Regel an die jeweiligen neuen Bedingungen angepasst.
Nach Bourdieu gibt es für die menschliche Freiheit
vielfältige Begrenzungen, unter anderem durch unbewusste verinnerlichte Faktoren, Illusionen, durch sozioökonomische Strukturen, historische Gegebenheiten, Geschlecht, Nationalität und Weltanschauung. Jedoch hat jeder Mensch innerhalb seiner Grenzen einen individuellen Handlungsspielraum, der umso größer ist, je komplexer die Gesellschaft organisiert ist. Nur vor diesem beschränkten Hintergrund gibt es sozialen Wandel und Innovation.
Wissenschaftliche Vorläufer Bourdieus
waren insbesondere Émile Durkheim, Max Weber und Karl Marx. Seine Sozial-Epistemologie ist von Émile Durkheim beeinflusst. Bourdieu verwendet wie dieser den Begriff der sozialen Tatsache und teilt die Grundeinsicht in die Bedeutung der Kultur- und Sozialanthropologie für die Soziologie. Mit Weber verband ihn der Ungleichheitsdiskurs, der sich an der subjektiv ausgerichteten Begriffstrias Klasse, Stand und Partei orientiert. Von Marx übernahm er Teile der objektiv ausgerichteten Konzepte Klasse, Klassenkampf und Kapital, die er über die ökonomischen Aspekte hinaus sehr stark erweiterte. Friedrich Nietzsches Zur Genealogie der Moral stand bei Bourdieus Diskussion des Verhältnisses zwischen dem Adel und den einfachen Leuten Pate.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Bourdieu
> Gerard Hendrik Hofstede Kulturmodell (1997) 'Zwiebelmodell (Michael Wolf )'
bekannt als Geert Hofstede (* 2. Oktober 1928 in Haarlem), ist ein niederländischer Experte für Kulturwissenschaften. Er ist emeritierter Professor für Organisationsanthropologie und Internationales Management an der Universität Maastricht, Niederlande. Sein Forschungsgebiet ist die Organisationskultur und er analysierte die Zusammenhänge zwischen nationalen Kulturen und Unternehmenskulturen. Berühmt wurde seine Analyse von Mitarbeitern des Unternehmens IBM. https://de.wikipedia.org/wiki/Geert_Hofstede
>> Hofstede's Kulturdimensionen
Hofstede versteht unter Kultur in erster Linie eine mentale Programmierung 'software of mind', im Verhältnis zur 'hardware' des Körpers..Sein Kulturbegriff aus Immateriellem, Geistigem, ähnlich dem Habitus von Bordieu, umfasst typisierte Fragen und Antworten / Lösungen zu Problemstellungen.
Die Kulturdimensionen zeigen, dass nationale und regionale Kulturgruppen einen wesentlichen Einfluss auf das Verhalten von Unternehmen, insbesondere deren Organisation und Führung haben. In seiner Studie „national influences“, näher beschrieben im Artikel Interkulturelle Zusammenarbeit, identifizierte er sechs Kulturdimensionen:
1--Machtdistanz (Power Distance Index – PDI
gibt an, inwieweit weniger mächtige Individuen eine ungleiche Verteilung von Macht akzeptieren und erwarten. Hohe Machtdistanz steht dafür, dass Macht sehr ungleich verteilt ist, geringe Machtdistanz steht dafür, dass Macht gleichmäßiger verteilt ist.
2--Individualismus und Kollektivismus (Individualism versus Collectivism - IDV
In Gesellschaften mit einem hohen IDV-Index werden besonders die Rechte des Individuums geschützt: Selbstbestimmung, Ich-Erfahrung und Eigenverantwortung sind wichtig. In einer kollektivistischen Kultur mit niedrigem IDV-Index dominiert dagegen die Integration in jeder Art von Netzwerken. Das Wir-Gefühl ist viel charakteristischer für eine solche Kultur.
3--Maskulinität versus Femininität (Masculinity versus Femininity - MAS)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Dimension bezeichnet die Ausprägung der vorherrschenden Werte, die bei beiden Geschlechtern etabliert sind. Als feminine Werte zählt Hofstede Fürsorglichkeit, Kooperation und Bescheidenheit auf. Maskuline Werte seien hingegen Konkurrenzbereitschaft und Selbstbewusstsein.
4--Ungewissheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance Index – UAI
Zentrale Frage bei dieser Dimension ist: Wie hoch ist die Abneigung gegenüber unvorhergesehenen Situationen?
---Kulturen mit einem hohen UAI, die Unsicherheit vermeiden wollen,
zeichnen sich durch viele festgeschriebene Gesetze, Richtlinien, Sicherheitsmaßnahmen aus.
Die Mitglieder sind emotionaler und nervöser.
---Kulturen, die Unsicherheit akzeptieren,
sind tolerant, haben wenige Regeln, die im Zweifelsfall auch veränderbar sind, und neigen also zu Relativismus. Die Mitglieder sind phlegmatisch und erwarten von ihrer Umwelt nicht, dass sie Gefühle zeigt.
5--Lang- oder kurzfristige Ausrichtung (Long-Term Orientation – LTO
Dieser Index, der von Hofstede erst spät eingeführt wurde, gibt an, wie groß der zeitliche Planungshorizont in einer Gesellschaft ist. Die
--Werte von Mitgliedern einer Organisation, -
die langfristig ausgerichtet sind: Sparsamkeit, Beharrlichkeit. Werte von Mitgliedern einer Organisation, die kurzfristig ausgerichtet sind: Flexibilität, Egoismus.
6--Nachgiebigkeit und Beherrschung (Indulgence versus Restraint - IVR)
Diese Dimension beschreibt das Erreichen von Glück durch die Wahrnehmung von Kontrolle über das eigene Leben und die Wichtigkeit von Freizeit und Muße.
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