Bedürfnisse von Pflegebedürftigen besser verstehen
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Zentrum für Qualität in der Pflege
Neues Themenheft des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) stellt die Methode Schattentage vor, die Pflegenden einen Perspektivenwechsel ermöglicht
Berlin - In Pflegeeinrichtungen ist es von zentraler Bedeutung, die Bedürfnisse von Bewohnern richtig zu verstehen, um sie in der täglichen Arbeit berücksichtigen zu können. Alltagsroutinen, Zeitdruck und eingespielte Rollen sind dabei aber oft hinderlich. Die Methode „Schattentage“ stellt einen innovativen Ansatz dar, damit Pflegekräfte die Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen in der Pflegepraxis noch besser wahrnehmen und berücksichtigen können. Dabei schlüpft eine Pflegekraft für eine Zeitlang in die Rolle einer pflegebedürftigen Person. Oder sie begleitet einen Pflegebedürftigen für einen Zeitraum als „Schatten“, und beobachtet das Geschehen. Der Dreh- und Angelpunkt der Methode Schattentage ist der Perspektivenwechsel, den die professionell Pflegenden während der Schattentage vornehmen. Hierdurch können sie sich besser in die individuelle Situation des Pflegebedürftigen versetzen und aufmerksamer für dessen Bedürfnisse werden.
Allerdings scheinen die Schattentage noch nicht ausreichend bekannt zu sein. In einer Befragung unter Einrichtungsleitungen hatte das ZQP die Bekanntheit und Einstellungen zu Schattentagen untersucht. Nur knapp ein Drittel der Befragten (29 Prozent) hatte bereits davon gehört. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung das Themenheft „Methode Schattentage in der Pflege“ erarbeitet. Darin erfahren Leitungskräfte, professionell Pflegende, aber auch Lehrende an Pflegeschulen, wie sich Schattentage umsetzen lassen und welche Aspekte dabei zu beachten sind. Das Heft wird heute auf der Webseite des ZQP www.zqp.de veröffentlicht und in den kommenden Wochen bundesweit an Pflegeeinrichtungen versendet.
„Eine bedürfnisorientierte Pflege setzt voraus, dass die Pflegenden die Sichtweisen und Erwartungen der Pflegebedürftigen bestmöglich verstehen. Unser Themenheft trägt dazu bei, die Methode Schattentage bekannter zu machen und gibt Anregungen für deren Umsetzung. Schattentage können dazu beitragen, die Bewohnerorientierung in Pflegeeinrichtungen zu verbessern,“ erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Das Themenheft bietet Informationen und Erfahrungsberichte, wie Schattentage erfolgreich in der Pflegepraxis umgesetzt werden können. Einrichtungsleitungen berichten, warum sie sich für die Methode Schattentage einsetzen, welche Erkenntnisse sie gewonnen haben und wie sie bei der Umsetzung vorgegangen sind. Auch ZQP-Mitarbeiter waren als „Schatten“ im Einsatz und schildern ihre Eindrücke. Darüber hinaus informieren Pädagoginnen und Pflegeschülerinnen über den Nutzen von Schattentagen für die Pflegausbildung. Neben den Praxistipps bietet das Heft außerdem Materialien, wie eine Checkliste zur Umsetzung und Vorlagen zur Auswertung der Schattentage.
Die Methode Schattentage ist im Rahmen eines vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekts zur Umsetzung der deutschen Pflege-Charta entstanden.
Mehr zum neuen Themenheft auf http://www.zqp.de
Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel: 030 275 93 95 15
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