Deutsche Leberstiftung startet Aufruf zum Tag der Organspende: Lebertest kann lebenswichtig sein
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Deutsche Leberstiftung startet Aufruf zum Tag der Organspende: Lebertest kann lebenswichtig sein
Hannover - Seit 36 Jahren ist der erste Samstag im Juni in Deutschland der Organspende-Aktionstag. Auch am 2. Juni 2018 stehen am „Tag der Organspende“ auf der zentralen Veranstaltung in Saarbrücken der Dank an die Organspender und die Aufklärung über das vieldiskutierte Thema im Vordergrund. Der Tbilisser Platz der saarländischen Hauptstadt bietet am Aktionstag unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ die Plattform für Bühnenprogramme, Aktionen, Info-Pavillons und Gespräche rund um die Themen Organspende, Transplantation und Organspende-Ausweis. Anlässlich des „Tages der Organspende“ und dem Negativtrend bei der Zahl der Organspenden weist die Deutsche Leberstiftung auf die Bedeutung des lebenswichtigen Organs Leber hin. Eine Lebertransplantation kann notwendig werden, wenn therapeutische Maßnahmen den Verlauf einer Lebererkrankung nicht mehr aufhalten können.
Deutschland befindet sich aktuell im europäischen Vergleich bei der Zahl der Organspender auf einem der letzten Plätze. Im Jahresbericht 2017 belegt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit den Zahlen zur bundesweiten und regionalen Entwicklung der Organspende und Transplantation das historische Tief.
Auch beim lebenswichtigen Organ Leber, dessen Funktionen – im Gegensatz zu Herz und Nieren – durch technische Geräte nicht über einen längeren Zeitraum ausreichend ersetzt werden können, gibt es trotz langer Wartelisten immer weniger Transplantationen. Der seit einigen Jahren bestehende Rückgang der Anzahl der Lebertransplantationen nach postmortaler Organspende setzte sich auch im Jahr 2017 in Deutschland fort: Nur 760 Menschen konnten mit einer Spenderleber neue Lebensjahre geschenkt werden.
Das Thema „Geschenkte Lebensjahre“ wird auch in diesem Jahr wieder mit einer Aktion auf der zentralen Veranstaltung in Saarbrücken eindrucksvoll in Szene gesetzt. Organempfängerinnen und Organempfänger werden mit großen „Lebensjahren-Plakaten“ auf die Aktionsbühne gehen und ihre individuelle Anzahl der geschenkten Lebensjahre präsentieren. Mitorganisator der Aktion „Geschenkte Lebensjahre“ und Aktionsteilnehmer wird Egbert Trowe, stellvertretender Vorsitzender „Lebertransplantierte Deutschland e. V.“, sein.
Trowe wurde 2002 im Alter von 57 Jahren eine Spenderleber transplantiert, nachdem eine unerkannte Virushepatitis seine Leber so stark unumkehrbar geschädigt hatte, dass sie ihre lebenswichtigen Funktionen nicht mehr erfüllen konnte. Trowe kennt aus seiner eigenen Krankheits- und Transplantationserfahrung die Relevanz des Themas Organspende. „Aus meiner persönlichen Erfahrung als Lebertransplantierter und auch als stellvertretender Vorsitzender des bundesweit tätigen Patientenverbandes ‚Lebertransplantierte Deutschland e. V.‘ weiß ich, wie wichtig das Engagement jedes Einzelnen ist. Deswegen gefällt mir auch das ureigene saarländische Motto ‚Großes entsteht immer im Kleinen‘, das die zentrale Veranstaltung zum diesjährigen ‚Tag der Organspende‘ in Saarbrücken zusätzlich zum Hauptmotto des Aktionstages ‚Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.‘ begleitet“, sagt Egbert Trowe und ergänzt: „Ich wünsche mir, dass der Aktionstag auch dazu beiträgt, dass in allen Krankenhäusern mit Intensivstationen die Voraussetzungen optimiert werden, um die Identifizierung und Betreuung potenzieller Organspender gemäß der bestehenden Meldepflicht noch besser zu organisieren.“
Neben der Forderung nach einer engeren Zusammenarbeit von Kliniken mit der DSO bei der Meldung von Patienten auf Intensivstationen, die nach ärztlicher Beurteilung als Organspender in Frage kommen könnten, gibt es auch einen Appell an Haus- und Fachärzte zur Früherkennung von Lebererkrankungen und somit zur Vermeidung von Lebertransplantationen: „Erkrankungen der Leber werden oft zu spät erkannt. Wir empfehlen deshalb eine Bestimmung der ‚Leberwerte‘ im Blut. Die einfache Untersuchung hilft nicht nur, Lebererkrankungen zu erkennen, sondern auch Diabetes sowie Herz- und Gefäßkrankheiten. Besonders aussagekräftig ist dabei der GPT-Wert“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung und bestätigt: „Wird eine Lebererkrankung früh diagnostiziert, kann sie häufig gut behandelt werden. Daher ist die Früherkennung durch einen Bluttest der erste Schritt, um eine Transplantation verzichtbar zu machen.“
Die Deutsche Leberstiftung bietet ein Informationsfaltblatt zum Thema „Leber und Transplantation“ an.
Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung sehr erfolgreich. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in dritter, aktualisierter und erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-899-9, 16,99 Euro.
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