Neue Forschungsergebnisse zur Verhinderung von Organschäden bei Diabetes und Bluthochdruck
stefanie.link@publicscience.de ; www.ccr.charite.de
Berlin (ots)02.08.2007 - Wissenschaftler aus dem Center for Cardiovascular
Research (CCR) der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben neue
Erkenntnisse zur Verhinderung von Organschäden durch Bluthochdruck
und Diabetes gewonnen. Diese Forschungsergebnisse bieten den
Wissenschaftlern des CCR jetzt die Grundlage für die Entwicklung
einer neuen Medikamentenklasse. Hierfür wurde das CCR jetzt im Rahmen
des GO-Bio-Wettbewerbes vom Bundesforschungsministerium (BMBF) aus
über 80 Bewerbern ausgewählt und für eine Förderung durch das BMBF
vorgeschlagen. Bundesweit sollen insgesamt sieben Forscherteams mit
20 Millionen Euro für die Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse in die
Praxis unterstützt werden.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO gab es im Jahr
2006 in Deutschland acht Millionen Diabetiker, bis 2010 wird diese
Zahl auf mindestens zehn Millionen steigen. Eine der häufigsten
Erkrankungen in Deutschland ist der Bluthochdruck: statistisch ist
jeder Fünfte davon betroffen. Somit leiden rund 16 Millionen
Bundesbürger an dieser Krankheit. "Beide Erkrankungen sind sehr oft
Auslöser für Gefäßerkrankungen sowie Nieren- und Herzschwäche, die
alle zum Versagen von Organfunktionen führen können" erklärt
Professor Thomas Unger, Direktor des CCR und des Institutes für
Pharmakologie an der Charité. "Bisherige Therapien konnten das
Organversagen nur verlangsamen. In ihren Forschungen haben unsere
Wissenschaftler jetzt einen speziellen Signalweg in den Zellen
entschlüsselt, der bei Organversagen eine entscheidende Rolle
spielt", so Unger weiter. Aus Sicht der Wissenschaftler ist die
gezielte Blockierung einzelner Bestandteile dieses Signalweges durch
spezielle chemische Moleküle eine große Chance, zukünftig
Organschäden im Zusammenhang mit Bluthochdruck oder Diabetes zu
verhindern. Das Forschungsteam am CCR unter der Leitung von Dr. Heiko
Funke-Kaiser hat jetzt ein Testverfahren etabliert, mit dessen Hilfe
im Rahmen des GO-Bio-Projektes ein neues orales Medikament für
Patienten mit Herzschwäche und Diabetes entwickelt wird.
Kontakt:
Agentur PublicScience
Frau Stefanie Link
Tel.: 030 / 280 99 104