Schneckengift gegen Nervenschmerzen
- Meerestier liefert effizientes Analgetikum
http://www.metabolic.com.au; (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=010205030 )
Melbourne (pte/13.06.2005/14:35) - Wissenschaftlern der Universität von Melbourne ist es nun gelungen, aus dem Gift einer tropischen Meeresschnecke ein Schmerzmittel zu entwickeln. In vorklinischen Tests hat das Pharmaunternehmen Metabolic Pharmaceuticals jedenfalls von Erfolg gesprochen. Nun soll das Gift ACV1 auch auf seine Sicherheit hin überprüft werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science Daily .
Der Biochemiker Bruce Livett von der Universität Melbourne beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Giften der Kegelschnecken (Conidae) . Die Meeresschnecken, die zum Großteil in den tropischen Gewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans leben, haben einen komplexen Giftapparat mit dem sie ihre Beute töten. Das Nervengift besteht aus einem Eiweißmolekül namens Ziconotid, das gezielt gewisse Kalziumkanäle blockiert und dadurch Schmerzen hemmt. ACV1 hat das Potenzial Schmerzzustände bei multipler Sklerose, Herpes zoster oder Ischiasbeschwerden zu lindern.
Livett berichtet, dass in zahlreichen Tierversuchen menschliche Schmerzreaktionen mit Hilfe von ACV gestoppt werden konnten. "Zusätzlich dazu hat das Gift die Eigenschaft nach einer Verletzung Nerven schneller zu heilen", erklärt der Biochemiker. Schmerzen bei Nervenleiden sind die am schwierigsten zu heilenden. Meist sprechen konventionelle Schmerzmittel wie Morphine nicht darauf an.
Nervenkrankheit Morbidus Parkinson
Wissenschaftler suchen nun nach Methoden, gefährdete Zellen zu schützen
http://www.uni-marburg.de; marty@pressetext.com; www.pressetext.com
Marburg (pte/24.02.2007) - Eine Ursache für die Nervenkrankheit Morbidus Parkinson sind fehlgeleitete Signale, die zum Tod von Nervenzellen führen. Wie ein internationales Forscherteam in der aktuellen Ausgabe der Prodceedings of the National Accademy of Science berichtet, bewirken diese Signale, dass sich erkrankte Nervenzellen teilen wollen - obwohl sich ausdifferenzierte Gehirnzellen grundsätzlich nicht vermehren. Dieser Prozess führt schließlich zum Zelltod. Die Wissenschaftler hoffen, dass diese neuen Forschungsergebnisse neue Ansätze für mögliche Therapien liefern.
Die Forscher untersuchten das Gehirngewebe verstorbener Patienten. Sie wiesen nach, dass sich der DNA-Strang, der die genetischen Informationen enthält, bereits verdoppelt hatte. Bei der Mitose sorgt diese DNA-Replikation dafür, dass die genetischen Informationen in den neuen Zellen erhalten bleiben. "Außerdem waren bereits mehrere molekulare Schalter aktiviert, die normalerweise zur Zellteilung führen," sagt Autor Günter Höglinger von der beteiligten Philipps-Universität Marburg im Gespräch mit pressetext. Ähnliche Vorgänge beobachteten die Wissenschaftler auch in Zellkulturen und bei Versuchen mit Mäusen. Zur Teilung der erkrankten Zellen kam es allerdings nicht: Sie wurde durch Stoppsignale verhindert. Stattdessen starben die Zellen ab.
"Zellteilung und Zelltod sind eng miteinander verbunden", sagt Höglinger. "Denn die Zellteilung ist für den Organismus ein gefährlicher Vorgang." Werden etwa die genetischen Informationen während der Mitose falsch übertragen, entstehen im schlimmsten Fall Krebszellen. "Um den Gesamtorganismus zu schützen, werden Zellen während ihrer Teilung deshalb sehr anfällig gegenüber dem Zelltod", sagt Höglinger. "Die Nervenzellen im Gehirn sind derart hoch spezialisiert, dass eine Zellteilung ein Informationschaos verursachen würde." Die Stoppsignale verhindern deshalb die Mitose und leiten stattdessen den Zelltod ein.
Die genaue Abfolge dieser zellulären Signalkette haben die Wissenschaftler in Versuchen mit Zellkulturen und Mäusen bereits entschlüsselt. "Es ist uns sogar gelungen, den Zelltod zu verhindern", sagt Höglinger. "Dazu haben wir einen zentralen Schalter durch genetische Manipulation ausgeschaltet." Derzeit untersuchen die Forscher, warum sich die Nervenzellen überhaupt teilen wollen. Dies könnte dabei helfen, Strategien zu entwickeln, um die gefährdeten Zellen zu schützen.
Parkinson ist eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Allein in Deutschland sind etwa 300.000 Menschen davon betroffen. Ursache der mit der Erkrankung einhergehenden Symptome ist ein Mangel des Botenstoffs Dopamin, der durch das Absterben von dopaminproduzierenden Zellen in der Substantia nigra - der Gehirnregion, die Bewegungen plant und einleitet - hervorgerufen wird. Bislang gibt es noch keine Therapie, die das Fortschreiten des Zelltods aufhält.
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