Aktuelle Myrrhe-Studie bestätigt Ergebnisse der Universität Leipzig: Myrrhe vermindert oxidative und entzündliche Prozesse im Darm
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Myrrhe - Darm
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Eschborn - Aktuelle in vivo-Untersuchungen der King Saud Universität in Saudi Arabien haben ergeben, dass Myrrhe entzündungsfördernde Prozesse vermindert und endogene antioxidative Aktivitäten verbessert(1). Diese Ergebnisse untermauern die Resultate neuer in vitro-Untersuchungen der Universität Leipzig und liefern eine Erklärung für die beobachtete klinische Wirksamkeit eines Myrrhe-Präparates bei Colitis ulcerosa. Die Leipziger Untersuchungen ergaben, dass eine Kombination der Heilpflanzen Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle (Myrrhinil-Intest®) die Genexpression und auch die Proteinfreisetzung in aktivierten humanen Makrophagen beeinflusst(2). „Die Ergebnisse der in vivo-Untersuchungen bilden eine gute Brücke zwischen unseren mechanistischen Studien und den beobachteten klinischen Effekten des Präparates und bestätigen die Relevanz der antiinflammatorischen Aktivität der Myrrhe“, erklärt Studienleiterin Dr. Cica Vissiennon, Universität Leipzig. Eine klinische Studie der Universität Duisburg-Essen hatte bereits 2013 gezeigt, dass das pflanzliche Arzneimittel zur Remissionserhaltung bei Colitis ulcerosa vergleichbar wirksam war wie die Behandlung mit dem Goldstandard Mesalazin(3).
Die Entstehung von Colitis ulcerosa wird unter anderem mit einem geschwächten antioxidativen System und einer Zunahme von entzündungsfördernden Prozessen in Verbindung gebracht. Die Heilpflanze Myrrhe wird aufgrund ihrer antioxidativen und antientzündlichen Eigenschaften traditionell bei entzündlichen Darmerkrankungen verwendet. Ziel der aktuellen Untersuchungen der King Saud Universität war es, die Effekte der Myrrhe an einem in vivo-Modell (Colitis ulcerosa) näher zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Heilpflanze die Anreicherung von entzündlichen Mediatoren im Darm vermindert und somit eine antientzündliche Wirkung ausübt. Darüber hinaus wurde beobachtet, dass Myrrhe die Fähigkeit besitzt, die Bildung freier Radikale zu reduzieren und das endogene enzymatische und nicht enzymatische antioxidative System zu verstärken. Die Ergebnisse legen den Forschern zufolge nahe, dass Myrrhe ein vielversprechender Bestandteil bei der Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sein könnte.
Auch die Leipziger in vitro-Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Myrrhe in Kombination mit Kaffeekohle und Kamille antientzündlich wirkt und die Genexpression über den Zytokin-Signalweg beeinflusst. Es wurde eine Hemmung der Freisetzung des entzündungsfördernden Proteins TNFalpha und des Chemokins CXCL13 beobachtet. Letztere wurde durch die Kombination der Heilpflanzen verstärkt, was schon zuvor beobachtete synergistische Effekte der drei Heilpflanzen bestätigt(4). „Das ist ein weiterer Mosaikstein zum besseren Verständnis der Multi-Target-Wirkung des Pflanzengemisches“, so Vissiennon.
Die Studien in Leipzig und Saudi-Arabien liefern eine Erklärung für die bereits 2013 beobachtete klinische Wirksamkeit der Myrrhe-Kombination: Die Vergleichsstudie an den Kliniken Essen-Mitte ergab, dass Myrrhinil-Intest® bei Colitis ulcerosa zur Remissionserhaltung vergleichbar wirksam war wie die Therapie mit dem Goldstandard Mesalazin. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede bei Krank¬heitsaktivität, Rezidivrate und der Dauer bis zum ersten Rezidiv.
Literatur:
1. Fatani, A. J. et al.: Myrrh attenuates oxidative and inflammatory processes in acetic acid-induced ulcerative colitis. Experimental and therapeutic medicine 12: 730-738, (2016)
2. Vissiennon, C. et al.: Chamomile flower, myrrh and coffee charcoal – components of a traditional herbal medicinal product – diminish pro-inflammatory activation in human macrophages; Posterpräsentation anlässlich des Phytokongress 2016, 4.-6. Juni 2016 in Bonn
3. Langhorst, J. et al.: Randomised clinical trial: a herbal preparation of myrrh, chamomile and coffee charcoal compared with mesalazine in maintaining remission in ulcerative colitis - a double-blind, double-dummy study. Aliment Pharmacol Ther. 2013 Jul 4. doi: 10.1111/apt.12397
4. Vissiennon, C. et al.: Synergy research: Investigating the combined action of chamomile, myrrh and coffee charcoal on chemokine release of activated human macrophages. Posterpräsentation anlässlich des Phytokongress 2016, 4.-6. Juni 2016 in Bonn
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