Das „Unkraut“, das eigentlich ein „Superkraut“ ist: der Löwenzahn
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Löwenzahn - Bitterstoff Taraxacin
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Eine der seit Jahrhunderten wichtigsten Heil- und Küchenpflanzen hierzulande wird in heimischen Gärten nur allzu häufig als „Unkraut“ angesehen, ausgerissen und auf den Kompost bzw. in den Müll geworfen. Das ist sehr bedauerlich, denn die Pflanze, von der hier die Rede ist, kann viel zu unserem Wohlbefinden beitragen. Nicht umsonst wird sie auch heute noch als Arznei verwendet. Darüber hinaus bietet sie sich an, um zum Beispiel knackige Salate geschmacklich zu bereichern. Wahrscheinlich ist jetzt schon klar: Es geht um den Löwenzahn.
Für Fotografen sind die leuchtend gelben Blüten des Löwenzahns ein gern abgelichtetes Motiv. Bienen dienen die Blüten im Frühjahr als wichtige Weide. Kindern bereitet die verblühte Pflanze als „Pusteblume“ viel Freude. Feinschmecker wiederum wissen den würzigen Geschmack des Löwenzahns im Salat zu schätzen. Und in der Heilkunst wird die gesamte Pflanze aus der Familie der Korbblütler schon seit Hunderten von Jahren eingesetzt, das Kraut ebenso wie die Wurzel. Der Löwenzahn wird also von Vielen aus vielerlei Gründen geschätzt.
Was aber macht ihn, der so heißt, weil seine Blätter an die Zähne eines Löwen erinnern sollen, so wertvoll für den Erhalt und Schutz unserer Gesundheit? Vor allem seine Blätter stecken voll gesunder Inhaltsstoffe. Da ist insbesondere der Bitterstoff Taraxacin zu nennen, der von der Naturheilkunde als sehr wirksam wertgeschätzt wird. Neben ihm finden sich aber auch noch andere Bitterstoffe im Löwenzahn. Sie alle verhelfen der Pflanze zu ihrem typischen Geschmack. Zur therapeutischen Anwendung gelangen diese Inhaltsstoffe bei Verdauungsbeschwerden. Außerdem regt Löwenzahn die Gallenproduktion in der Leber an und sorgt für einen aktiveren Fettstoffwechsel.
Darüber hinaus beinhaltet die Pflanze nennenswerte Mengen an ätherischen Ölen, die bei Gallen- und Magenleiden helfen, ebenso wie gegen Gicht und Rheuma. Außerdem wird Löwenzahn zur Behandlung von chronischen Hauterkrankungen eingesetzt. Nicht zu vergessen auch die entschlackende und entwässernde Wirkung der Pflanze. Letztgenannte Eigenschaft trug ihr in Frankreich auch den Beinamen „piss-en-lit“ ein, was man mit „Bettnässer“ übersetzen könnte. Dabei entzieht der Löwenzahn dem Körper jedoch keine wertvollen Mineralstoffe, wie dies bei vielen harntreibenden Medikamenten der Fall ist, sondern führt stattdessen noch Kalium zu.
Die Liste der wohltuenden Kräfte des Löwenzahns wäre jedoch unvollständig, wollte man nicht erwähnen, dass die Pflanze ferner über entzündungshemmende, antibakterielle Eigenschaften verfügt. Der Saft der Pflanze wird zudem als Mittel gegen Schmerzen oder Juckreiz infolge von Insektenstichen verwendet.
Als Nahrungsmittel punktet Löwenzahn aufgrund seines hohen Gehalts an Vital- und Mineralstoffen: insbesondere Vitamin A, C und E, Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Proteinen und bioaktiven Pflanzenstoffen. Im Vergleich mit anderen Salaten übertrifft Löwenzahn deren Inhaltsstoffe dabei zum Teil bis zum Vierzigfachen. Unterm Strich lässt sich also festhalten: Das vermeintliche Unkraut ist eigentlich ein Superkraut! Und da es im Gegensatz zu seinen wertvollen Inhaltsstoffen nur einen geringen Fettgehalt aufweist, können auch Gewichtbewusste unbesorgt in den Genuss der vielfältigen Vorteile des Löwenzahns für das Wohlbefinden kommen.
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