Leukämie-Therapie I

Krebsforscher der Uni-Mainz sind neuer Leukämie-Therapie auf der Spur
Arbeitsgruppe der III. Medizinischen Klinik Mainz erhält 205.000 Eur0; Forschungsförderung von der Wilhelm Sander-Stiftung
07.03.2007; presse@vorstand.klinik.uni-mainz.dehttp://www.gesundheit-adhoc.de

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Onkogene Signaltransduktion" an
der III. Medizinischen Klinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
erhält eine zweijährige Forschungsförderung von der Wilhelm
Sander-Stiftung in Höhe von 205.000 Euro für die Untersuchung von
neuen Therapiemöglichkeiten der akuten myeloischen Leukämie (AML). AML
ist die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen. Jährlich erkranken
daran etwa 2500 Menschen in Deutschland. Unbehandelt führt diese
Erkrankung innerhalb kürzester Zeit zum Tod. In der Arbeitsgruppe
"Onkogene Signaltransduktion" forschen Ärzte, Biologen und Biochemiker
gemeinsam unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Fischer.

Bei etwa 30 bis 40 Prozent aller AML-Patienten lässt sich eine
bestimmte genetische Veränderung (Mutation) nachweisen, die dazu
führt, dass die weißen Blutkörperchen, die diese Mutation tragen,
unkontrolliert Wachstumssignale erhalten und sich explosionsartig
vermehren. Durch die Mutation wird die Struktur eines Eiweißstoffes -
des so genannten FLT3-Rezeptors - so verändert, dass dieser dauerhaft
aktiv ist und damit der Zelle signalisiert, sich ungehemmt zu teilen.
Bisherige Standardtherapien der AML -- wie die Chemotherapie bzw. die
Knochenmarktransplantation -- können aufgrund verschiedener
Nebenwirkungen sehr belastend für Patienten sein. Zudem sprechen nicht
alle Erkrankten auf diese Therapieformen an.

In den letzten Jahren wurden daher neue Medikamente - so genannte
Kinase-Inhibitoren - entwickelt, die eine zielgerichtete Therapie der
AML ermöglichen. Diese Substanzen heften sich speziell an einer
bestimmten Stelle des veränderten FLT3-Rezeptors an: So wird dieser
blockiert und damit inaktiviert. Die Folge: Die genetisch veränderten
Leukämiezellen sterben ab. Diese neuen Therapien zeichnen sich unter
anderem durch eine bessere Verträglichkeit und deutlich weniger
Nebenwirkungen aus und führen nicht zu einer Schädigung gesunder
Zellen der Patienten. Die ersten klinischen Erprobungen dieser
Medikamente verlaufen zur Zeit sehr viel versprechend. Jedoch zeigte
sich, dass nur bestimmte Leukämie-Patienten auf die neuen Medikamente
ansprechen.

Das Team der Mainzer Krebsforscher um den Mediziner Prof. Dr. Thomas
Fischer und den Biologen Dr. Frank Breitenbücher ist den Ursachen
dieses Phänomens auf der Spur und untersucht, welche Patienten die
besten Chancen haben, auf die neuen zielgerichteten Substanzen
anzusprechen. Die Forscher verfolgen hierbei die Hypothese, dass bei
Patienten mit Mutationen im FLT3-Rezeptor unterschiedliche
Strukturveränderungen des Eiweißstoffes auftreten können. Je nach
spezifischer Veränderung könnte so der Zugang der neuen Substanzen an
ihre Bindungsstelle verhindert und damit deren Wirksamkeit blockiert
sein. Würde es gelingen, diese Strukturveränderungen zu
charakterisieren, könnte eine zweite Generation von zielgerichteten
Medikamenten entwickelt werden, die sich durch eine breitere
Wirksamkeit auszeichnen.

Aktuell werden in der III. Medizinischen Klinik des
Universitätsklinikums Mainz verschiedene Therapiestudien mit neuen,
zielgerichteten Medikamenten bei der AML durchgeführt. Die
Leukämie-Spezialisten untersuchen parallel hierzu mit Hilfe modernster
molekularbiologischer Methoden im Labor die Wirkung der Medikamente
auf die Leukämiezellen der Patienten. Damit soll es gelingen,
zukünftigwirksamere und besser verträgliche Krebstherapien für
Patienten zu entwickeln. Die Forschungsförderung der Sander-Stiftung
trägt wesentlich zur Unterstützung dieser Forschungsaktivitäten bei.

Kontakt:
Weitere Informationen:
Dr. Renée Dillinger, Pressestelle,
Tel. 06131 / 17-7424, Fax 06131 / 17-3496

Leukämie-Therapie III - Kinder

Kinder-Krebs durch AKW? Neben Atomkraftwerken haben Kinder häufiger Krebs - Das Risiko für Kinder an Leukämie (Blutkrebs) zu erkranken nimmt nach einer Studie zu, je näher ihr Wohnort an einem Kernkraftwerk liegt. … Kinder-Leukämie……Kinder-Leukämie……Kinder-Leukämie...+++++++++
8. Dezember 2007; http://www.n-tv.de/890177.htmlwww.uni.mainz.dehttp://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/doc_page/2/_p/204493/_t/ft/_b/1363612/default.aspx/neben-atomkraftwerken-haben-kinder-haeufiger-krebs.html;  


Bild: Druckwasserreaktor westlicher Bauart: Sicherheit durch eine druckfeste und gasdichte Stahl- und Betonhülle (Containment) und durch mehrere nacheinander gestaffelte Barrieren??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
kulturpunkt - titelthema 07-12:I-Kinder-Krebs durch AKW?, II-, III-, IV- (c) 2007prankl

INHALT

Das Risiko für Kinder an Leukämie (Blutkrebs) zu erkranken nimmt nach einer Studie zu, je näher ihr Wohnort an einem Kernkraftwerk liegt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz, teilte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Auftraggeber der Studie am Samstag mit. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) kündigte die Überprüfung der Ergebnisse durch die Strahlenschutzkommission an.

Ob das erhöhte Krebsrisiko für Kinder aber tatsächlich durch die Strahlenbelastung aus einem Kernkraftwerk verursacht wird, steht laut Bundesumweltministerium** und Bf* nicht fest. Die Strahlenbelastung der Bevölkerung müsste durch den Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland um mindestens das tausendfache höher sein, um den beobachteten Anstieg des Krebsrisikos erklären zu können, erklärte das Ministerium. Das BfS erklärte, das Ergebnis könne "nicht plausibel mit den tatsächlichen Ableitungen aus den Reaktoren erklärt werden". Allerdings könnten auch andere mögliche Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit Leukämie bei Kindern in Betracht zu ziehen seien, "den entfernungsabhängigen Risikoanstieg derzeit nicht erklären".

Ableitungsfrage
dazu - von kultur-punkt: "
BfS* und BMfU** verzichten bisher auf die Frage nach den übrigen Ableitungen zu fragen .  Abwasser und Abdampf werden durch den Umlauf im Inneren  im Molekular- und Nano-Bereich verändert?!. Unsere Frage zielt hierauf . Welche Veränderungen und Verstörungen treten bei den Organismen sowohl im Grundwasser, den Böden, Pflanzen, Tieren  und in der Nahrungskette beim Menschen im Kindstadium auf  - und welche Schäden sind im langzeitlichen wie im substanziellen Sinn von diesem Ab-H2O und den spezifischen Luftbewegungen/Niederschlägen  zu erwarten?

Laut der Studie nimmt die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren mit der Nähe zum Reaktorstandort zu. Im Umkreis von fünf Kilometern um die deutschen Kernkraftwerke wurde für den Untersuchungszeitraum von 1980 bis 2003 ermittelt, dass 77 Kinder an Krebs, davon 37 an Leukämie erkrankt sind. Im statistischen Durchschnitt wären nach Darstellung der Wissenschaftler 48 Krebs- beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen. Nach der Studie treten somit zusätzlich 1,2 Krebs- beziehungsweise 0,8 Leukämiefälle pro Jahr in der näheren Umgebung von allen 16 untersuchten Standorten auf.

Nach Angaben des Ministeriums befasst sich die Studie ausschließlich mit dem statistischen Zusammenhang der Entfernung des Wohnorts vom Standort des Atomkraftwerks. Zu den Ursachen der erhöhten Krebsraten enthalte die Studie keine Aussagen.


Die Untersuchung wurde von der Mainzer Professorin Maria Blettner geleitet und von einem vom BfS eingesetzten zwölfköpfigen Expertengremium begleitet. Sie umfasste 1 592 an einem Krebs erkrankte Kinder und 4 735 nicht erkrankte Kinder als Kontrollgruppe. Untersucht wurden 41 Landkreise in der Umgebung der 16 Standorte der Kernkraftwerke. Die neue Studie ist die dritte in einer Reihe entsprechender Untersuchungen des Kinderkrebsregisters. Das Ergebnis passt nach Auffassung des BfS zu ähnlichen Untersuchungen, die weltweit durchgeführt werden.

Gabriel kündigte an, sein Ministerium werde nach Prüfung der Ergebnisse über das weitere Vorgehen entscheiden. Der niedersächsische SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner forderte den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie, sollte die Gesundheitsschädlichkeit von Atommeilern nachgewiesen werden. "Kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass Atomkraftwerke aufgrund ihrer Strahlung gesundheitsschädlich sind, müssen alle Atommeiler in Deutschland sofort abgeschaltet werden", sagte der SPD- Spitzenkandidat bei der Landtagswahl Ende Januar der Deutschen Presse-Agentur dpa in Hannover. Der frühere Umweltminister verwies auch auf die rätselhaften Leukämie-Fälle in der Elbmarsch in der Umgebung des Atomkraftwerks Krümmel und des Forschungskernreaktors in Geesthacht in Schleswig-Holstein.

Grünen-Chef Reinhard Bütikofer forderte die beschleunigte Abschaltung der ältesten Atomkraftwerke. Es seien zwar noch nicht alle Fragen beantwortet, dennoch handele völlig verantwortungslos, wer für einen längeren Betrieb von Atomkraftwerken oder gar den Neubau eintrete. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte mehr Tempo beim Atomausstieg.
 

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Neben Atomkraftwerken haben Kinder häufiger Krebs

Eine aktuelle Studie berichtet, was viele für nicht möglich gehalten hätten: In der Nähe von Atomkraftwerken erkranken Kinder häufiger an Krebs. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat eine umfassende Prüfung angekündigt.


HB BERLIN. In der Nähe von Atomkraftwerken lebende Kinder haben offenbar ein höheres Risiko, an Leukämie zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine am Samstag vorgestellte Untersuchung des Deutschen Kinderkrebsregisters im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) geht aber nicht davon aus, dass das höhere Risiko mit der Strahlenbelastung der Bevölkerung durch die 16 Atommeiler zusammenhänge. Er kündigte eine umfassende Überprüfung der Studie samt ihrer Ergebnisse an.

Die Forscher unter der Leitung der Mainzer Epidemiologin Maria Blettner kamen zu dem Schluss, dass zwischen 1980 und 2003 im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren 77 Kinder an Krebs, davon 37 an Leukämie, erkrankt waren. Im statistischen Durchschnitt seien 48 Krebs- beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen. Etwa 20 Neuerkrankungen seien also allein auf das Wohnen in diesem Umkreis zurückzuführen.

Gabriel sagte, der beobachtete Anstieg könne nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht mit der Strahlenbelastung aus einem Atomkraftwerk erklärt werden. „Die Strahlenbelastung der Bevölkerung müsste durch den Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland um mindestens das 1 000-fache höher sein, um den beobachteten Anstieg des Krebsrisikos erklären zu können“, sagte Gabriel.

Die statistische Untersuchung und bekannte Zusammenhänge zwischen Krebsrisiko und Strahlung stünden daher nicht im Einklang miteinander. Deswegen solle die Strahlenschutzkommission die Untersuchung samt ihrer Methoden und Ergebnisse genau bewerten, sagte der Minister. Das Ergebnis der Untersuchung ist nach Ansicht des Bundesamtes für Strahlenschutz nicht erstaunlich. Es passe zu ähnlichen weltweit durchgeführten Studien. „Überraschend ist jedoch, dass nachweislich das Risiko für Kinder, an Leukämie zu erkranken, umso größer ist, je näher sie am Reaktor wohnen“, erklärte die Behörde.

Ein Forscher des zwölfköpfigen betreuenden Expertengremiums, der ungenannt bleiben wolle, halte die Schlussfolgerungen dagegen noch für untertrieben, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Nach seiner Ansicht wiesen die Daten sogar auf ein erhöhtes Krebsrisiko für Kinder im Umkreis von 50 Kilometern hin, hieß es in dem Bericht weiter.

Die Studie ist nach Angaben der Autoren die dritte in eine Rehe entsprechender Untersuchungen. Sie hebe sich aber von den beiden Vorläufern in der Aussagequalität entscheidend ab. So seien erstmals exakte Angaben zur Entfernung eines Wohnortes von einem Reaktor, und zwar sowohl für erkrankte als auch für nicht erkrankte, Kinder, in einer „Fall-Kontroll-Studie“ berücksichtigt worden. Untersucht wurden 41 Landkreise in der Umgebung der 16 Standorte der Meiler. Beteiligt waren 1 592 an einer Krebsform erkrankte und 4 735 nicht erkrankte Kinder unter fünf Jahren.

In den vergangenen Jahren hatten Forscher mehrfach das Krebsrisiko in der Umgebung von Atomkraftwerken untersucht. In vorangegangenen Studien kamen die Forscher aber zu widersprüchlichen Erkenntnissen und Interpretationen