Maßgeschneiderte Krebstherapie 2018 : Neue Medikamente, neue Behandlungsstrategien

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Krebstherapie maßgeschneidert
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Wiener Krebstag am 12. Februar am Universitätscampus/Altes AKH
(pts012/31.01.2018/08:00)

Im Bereich der Krebstherapie ist eine rasante, positive Entwicklung zu verzeichnen, die den Patienten bessere Heilungschancen bei guter Lebensqualität während der Therapie ermöglicht, so der Tenor des Pressegesprächs anlässlich des Weltkrebstages in der MedUni Wien/AKH Wien. Die Gründe: einerseits die Einführung neuer Substanzen, andererseits die zunehmende Personalisierung der Therapien.

Zielgerichtete Therapien und Immuntherapie
 Mit Einführung der zielgerichteten Therapien wurde eine zunehmende Individualisierung der Therapie im Sinne von "maßgeschneiderten Therapien" möglich. Durch die ständige Identifikation neuer Targetmoleküle können zunehmend mehr Patienten einer sogenannten "personalisierten Therapie" zugeführt werden. Voraussetzung dafür ist der Nachweis von definierten Mutationen im Tumorgewebe des jeweiligen Patienten.

Im Bereich der Immuntherapie ist eine überwältigende Entwicklung zu beobachten. "Es bietet sich uns zunehmend die Möglichkeit, mit einer breiten Palette an Medikamenten zu therapieren, die individuell auf das Krankheitsbild des jeweiligen Patienten zugeschnitten werden kann", berichtet Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, Leiter des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien/AKH Wien und wissenschaftlicher Leiter des Vienna Cancer Center. Letztendlich geht die Entwicklung auch in die Richtung der Kombination von Immuntherapeutika mit einer Chemotherapie.

Neue Möglichkeiten zur Behandlung von Tumoren des Magen-/Darmtraktes, Schwerpunkt Dickdarmkarzinom
 Das metastasierte Kolorektalkarzinom (mCRC) wird gemäß der Tumorbiologie in vier Subtypen unterteilt, wobei die RAS-mutierten und die RAS-Wildtyp(Wt)-Tumore am häufigsten vorkommen. Beim Patienten mit RAS-Wt spielt zudem die Tumorlokalisation (links- vs. rechtsseitig) eine Rolle, da die Lokalisation mit einer unterschiedlichen Tumorbiologie einhergeht. Dementsprechend richtet sich die Therapieentscheidung. BRAF-mutierte Tumore stellen mit einer Häufigkeit von fünf Prozent eine kleine Subgruppe dar und erfordern aufgrund ihrer schlechteren Prognose eine aggressivere therapeutische Vorgangsweise. Darüber gibt es die Gruppe der sogenannten hoch MSI (Mikrosatelliten-instabilen) Tumore, die ebenfalls etwa fünf Prozent aller mCRC umfasst. Diese sprechen sehr gut auf Immuntherapeutika an - auch auf eine Monotherapie. Ebenso wurden bei bereits vortherapierten Patienten Krankheitskontrollraten im Ausmaß von bis zu 90 Prozent erzielt.

Früherkennung als Chance
 "Die Koloskopie bietet bei regelmäßiger Durchführung die Chance, in mehr als 90 Prozent der Fälle einen Tumor im Frühstadium zu entdecken und so rechtzeitig im Zuge der Koloskopie zu entfernen", so Assoc. Prof. Priv. Doz. Dr. Gerald Prager, Univ. Klinik für Innere Medizin I der MedUni Wien/AKH Wien. "Die Verfügbarkeit der Koloskopie ist in Österreich zu 100 Prozent gegeben, nichtsdestotrotz ist es wichtig dahingehend die Awareness zu steigern."

Don't smoke - das Nichtrauchergesetz muss bleiben
 Zum Weltkrebstag (4. 2. 2018) appelliert die Österreichische Krebshilfe nochmals an die neue Regierung, ihre Entscheidung, das Nichtraucherschutzgesetz zu kippen, zu überdenken.
 Für die Österreichische Krebshilfe war die Ankündigung der neuen Regierung, das bereits 2015 beschlossene Nichtraucherschutzgesetz zu kippen, Anlass, die Petition "Don't smoke - das Nichtrauchergesetz muss bleiben" zu starten. Mit > 440.000 Unterschriften bildet die Petition nun den Grundstein für das Volksbegehren der Ärztekammer, das von der Österreichischen Krebshilfe mit aller Kraft unterstützt wird. "Rauchen ist eine Sucht. Deshalb gehen Verteidigungsargumente von rauchenden Menschen sehr oft an der Wahrheit vorbei", konstatiert Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Wien-Hietzing, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Er wirkt der gängigen Bagatellisierungen des Rauchens (wie z.B "so gefährlich ist Rauchen nicht, mein Großvater hat geraucht und ist 90 Jahre geworden") mit wissenschaftlichen Argumenten entgegen.

Aktuelles aus dem Verein Leben mit Krebs
 "Innerhalb der Medizin konnten v.a. im Bereich der Krebsforschung große Fortschritte erzielt werden. Bei vielen Tumorentitäten wurden durch die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien - im Speziellen durch die Einführung von Immuntherapien - die Heilungschancen deutlich verbessert", resümiert Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des AKH Wien und Präsidentin des Vereins "Leben mit Krebs". Dennoch würden die meisten Betroffenen, ihre Angehörigen und Freunde auf die Diagnose Krebs meist mit einem Schock und großer Angst reagieren. Aufklärung und Information sei hier die beste Unterstützung. Daher veranstaltet der Verein jedes Jahr einen Krebs-Infotag: "Der Wiener Krebstag findet heuer allerdings nicht im Rathaus, sondern im Hörsaalzentrum des Universitätscampus auf dem Gelände des Alten AKH statt und bietet die Möglichkeit, Informationen über die neuen Entwicklungen zu erhalten, ebenso wie Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen." Der Eintritt ist frei, Anmeldung nicht erforderlich.

Alle Vorträge des Infotages können kostenlos im Internet auf http://www.leben-mit-krebs.at angesehen werden. "Die qualifizierte Patienten-Fortbildung stellt eine Verbesserung für die Patienten-Compliance und damit auch für die optimale Diagnose und Therapiemöglichkeit dar", so Kornek.

HINWEIS:
Krebstag 2018 - Altes AKH in Wien
 Am 12. Februar lädt der Verein "Leben mit Krebs" zum Wiener Krebstag ein. Namhafte Referenten bieten von 9:00 bis ca. 13:45 Uhr ein interessantes Vortragsprogramm über verschiedene Tumorentitäten und deren Therapiemöglichkeiten. Auch Mitglieder von Selbsthilfegruppen stehen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
 Krebstag 2018 im Hörsaalzentrum/Hof 2 des Universitätscampus - Altes AKH in Wien, Eingang Spitalgasse 2, 1090 Wien:
 Montag, 12. Februar 2018, 9-13:45 Uhr. Eintritt frei.
 
Kontakt:
Aussender:  Hennrich.PR 
Ansprechpartner:  Daniela Hennrich
Tel.:  01 879 99 07 
mailto:office@hennrich-pr.at  
http://www.leben-mit-krebs.at
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