Rebecca Böhme: Human Touch . Warum körperliche Nähe so wichtig ist

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Körperliche Nähe (R. Böhme)
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Online-Publikation: Februar 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Rebecca Böhme: Human Touch . Warum körperliche Nähe so wichtig ist >> 
192 S., mit 10 Abbildungen; Klappenbroschur; 978-3-406-72590-6; 14,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de


Inhalt
"Und es hat klick gemacht" - ist das der Fall, war meist eine Berührung im Spiel. Schon unwillkürliche Berührungen im Alltag beeinflussen unsere Entscheidungen, sie eröffnen uns den Zugang zu verschütteten Gefühlen oder bringen uns zurück ins Gleichgewicht. Wie "human touch" wirkt und warum er so wichtig ist, schildert die junge Neurowissenschaftlerin Rebecca Böhme in diesem außergewöhnlich anschaulichen und einfühlsamen, im wahrsten Sinne berührenden Buch.
Die Wissenschaft der menschlichen Berührungen ist jung.
Vor kurzem noch galt bei Babys wie bei älteren Menschen: Anfassen verboten. Heute wissen wir: Neugeborene, die direkt nach der Geburt intensiven Hautkontakt erfahren, sind mit einem Jahr weniger schnell frustriert und können sich selbst besser beruhigen. Bis ins hohe Alter hinein bleibt körperlicher Kontakt essentiell wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Der Mensch ist ein Kontaktwesen, Streicheln kein Luxus, sondern Überlebensmittel. Wer berührt wird, lebt länger und erholt sich schneller von Erkrankungen. Ein Mangel an Berührung hingegen kann regelrecht krank machen. Rebecca Böhme zeigt, was in unserem Körper und Kopf passiert, wenn wir berührt werden, sie untersucht das Trendphänomen der Kuschelpartys und fragt nach der Möglichkeit von Berührung in Fernbeziehungen.

Autorin
Neurowissenschaftlerin Dr. Rebecca Böhme erforscht, wie wir durch Berührungen kommunizieren, wie die Verarbeitung von Berührung im Gehirn mit unserem Selbstkonzept zusammenhängt und inwiefern diese Prozesse bei psychiatrischen Patienten verändert sind. Die interdisziplinäre Neurowissenschaftlerin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Schweden.

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Fazit, vorangestellt
Der Leitfaden von Rebecca Böhme für die unterkuschelte Gesellschaft "Human Touch" bringt es auf den Punkt. Warum körperliche Nähe und Berührung wichtig sind und die Erkenntnisse aus Medizin und Hirnforschung das bestätigen.
Die Autorin beginnt mit dem Streichelsinn vom Babyalter an, bis zum sozialen Selbst (Trost, Mitgefühl..), setzt fort mit den unwillkürlichen Berührungen (Freundschaft, Haustier) im Alltag, in der Partnerbeziehung (Zärtlichkeit, Sex), Berührungen im medizinischen Kontext (bei körperlicher oder und seelischer Erkrankung sowie Synästhesie*).
Dazu offenbaren sich in den aktuellen 'Kuschelpartys', so Böhme, wie bei Tantra, Yoga und bei der Interozeption** Körpersignale, welche dabei über dem Bereich der Haut wahrgenommen werden und aus dem Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen und Gelenken) mitgeteilt werden. Darüber hinaus bieten die bei der aktuell virtuellen Kommunikation entstehenden Fern-/Nah-Beziehungen (mit Smartphones, Robotern...) indessen keinen Ersatz, wie die Autorin offenkundig klarlegt und insgesamt gekonnt und umfassend feststellt. m+w-p19-2


**)  Interozeption
(Begriff aus der verhaltenstherapeutischen Psychosomatik)
Körpersignale, welche dabei wahrgenommen werden, stammen vorwiegend aus dem Bereich der Haut
und aus dem Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen und Gelenke).
http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=854

*) synästhetisch
> synästhetisch-transdisziplinäres sublimes Werkzeug (dünnhäutig veredelt)
-al-degruyter-e-angewandte18-10sublime-visionen
anspruchsvoll, aufgefächert, detailliert, differenziert, eigen, empfindlich, extra, gebildet, geistig hoch stehend, heikel, ins Detail gehend, kritisch, kultiviert, kulturell hoch stehend, mit Niveau, mäklig, niveauvoll, nuanciert, schattiert, schleckig, schwer zu befriedigen, sublim, unbescheiden, verfeinert, verwöhnt, von Niveau, wählerisch, zimperlich, gehoben, strebsam, tadelnd, veredelt, übertrieben, üppig, anmaßend
https://synonyme.woxikon.de/synonyme/sublim.php
> Als ästhetische Kategorie bezeichnet das Erhabene
etwas Wahrnehmbares, dessen wesentliche Eigenschaft eine Anmutung von Größe, gegebenenfalls sogar Heiligkeit ist, die über das gewöhnlich Schöne hinausreicht. Das Sublime bzw. Erhabene ist daher stets auch mit dem Gefühl von Unerreichbarkeit und Unermesslichkeit verbunden. Es löst Erstaunen aus, das mit Ehrfurcht und/oder Schrecken verbunden ist.
Die Unterscheidung des Erhabenen vom Schönen scheint eine genuin westlich-abendländische zu sein; die östliche Philosophie, speziell die chinesische, kennt dergleichen nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Erhabene
> Architektur in den Alpen . Sublime Visionen . Von Susanne Stacher
http://www.kultur-punkt.ch/architektur-lebensraum-a_z/stadt-landraum-empathie-kultur/raum-empathie-ueberzeit/alpenraum-sublime-visionen.html
> Oft werden auch Geschmacksrichtungen, Gerüche, oder Körperempfindungen, wie z.B. Schmerz durch eine synästhetische visuelle Empfindung begleitet.
https://synaesthesie.org/de/synaesthesie
> RaumKleider . Verbindungen zwischen Architekturraum, Körper und Kleid . Von Karl R. Kegler / Anna Minta / Niklas Naehrig (Hg.)
http://www.kultur-punkt.ch/architektur-design/design-topoi-4-0/design-ueberblicke/design-raumkleider.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie

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 Inhaltsverzeichnis
Einleitung
 1. Babyzart
 Körperwärme und Nähe
 The Nature of Love
 Der Streichel-Sinn
 2. Trost, Spinnen und Mitgefühl
 Ich und die anderen
 Das körperliche Selbst
 Das aktive und das passive Ich
 Das soziale Selbst
 3. Berührungen im Alltag
 Der Midas-Effekt
 Warum sind Berührungen angenehm?
 Kultur und Berührung
 4. Freundschaft
 Vom Lausen zur Freundschaft
 Berührungswahrnehmung im Kontext
 Berührung gegen Stress
 Berührungen und Nähe
 5. Haustiere
 Heilsame Tiergesellschaft
 Tiergestützte Therapie
 6. Liebe, Sex und Zärtlichkeit
 Zufriedenheit in der Liebesbeziehung
 Erotik
 Das Bindehormon Oxytocin
 7. Berührungen und Krankheit
 Schizophrenie und Berührung
 Autismus und Berührung
 ADHS und Berührung
 Berührungs-Synästhesie
 Magersucht und Berührung
 Berührungen im medizinischen Kontext
 8. Die Wissenschaft hinter Kuschelpartys, Tantra und Wohlergehen
 Selbsterfahrung
 Yoga und Interozeption
 Brauchen wir Kuschelpartys?
 9. Berührungen in Zeiten der virtuellen Kommunikation
 Fernbeziehungen und Mitgefühl
 Smartphones und Roboter
 Kein Ersatz
 Nachwort
 Zur Methodik der Hirnforschung
 Literatur
 Bildnachweis
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